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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0146

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Hah

— 133 —

Hai

tektur des Chors von nicht reicher aber vorzüglicher Durchbildung.
Die Fenster mit Erinnerungen an die Seitenfenster des Straßburger
WBaus. An den Strebepfll. prächtige Dachspeier, an den Fialen
Statuen, gute dekorative Arbeiten aus der Erbauungszeit. Die
Kreuzarme 1415 verändert. — Ausstattung: Steinerne Kanzel
mit Relief, A. 16. Jh. Zierliches Sakramentshäuschen, turm-
förmig, 1523 von Friedrich Hamer. Im s Qsch. spgot. Schnitz-
altar. Sehr großer Cr ucifi xus (Holz) 1488 von C/emens v. Baden-
■weiler und Joh. v. Coblens. — Grabdenkmäler: Schultheiß
Gabriel zur Tannen mit Frau 1482; Landvogt Jakob von Flecken-
stein mit Frau 1496; Fr. Welsinger 1558; Paul Chaudet 1694. —
2 Glocken 1268 von Meister Heinrich v. Hagenati (Inschr.).
Schmiedeeiserner Osterleuchter 14.? 15.? Jh. — Der Schatz (sehr
reichhaltiges Inventar 1492) in der Revolution und z. T. wohl schon
früher eingeschmolzen; zufällig erhalten ein silbernes Prozessions-
kreuz 1515, Monstranz vom Straßburger Jac. Weiß 1629. —
Im Pfarrgarten rom. Relief.

S. Nikolaus. M. 12. Jh. als Spital-K. genannt. 1189 den Prämon-
stratensern übergeben. Für das bestehende Gebäude überliefert nur
das Enddatum 1425. Der Baucharakter wesentlich der der 1. H.
14. Jh. Die Anlage an Bettelordenskirchen erinnernd, die Behand-
lung ein wenig reicher. Lhs. 11 jochige Basl., kein Qsch., Chor
2 J- + 5/s- Ganze lichte L. 55 m. System: glatte Rundpfll. mit
reichen Laubkapptt., an der Hochwand ein einziger Dienst, wieder
mit Lau'okaptt., Scheidbgg. und Gwbrippen schwer und einfach.
Am Chor ein Türmchen in Backsteinrohbau. — Chorgestühl und
Orgelgehäuse aus dem abgegangenen Klst. Neuburg. 2 Tauf-
steine, sprom. und spgot. Hl. Grab 2. H. 15. Jh.
[Dominik.-K. und Rekollekten-K. A. 19. Jh. abgetragen.]
[Kaiserpfalz des 12. Jh. 1678 von Marschall Crequi zerstört. Be-
schreibung aus 16. Jh. Die dringend zu wünschende Aufnahme
der Fundamente durch Überbauung des Platzes unmöglich gemacht.
Dunkle Vermutung, daß ein Plan im Kriegsministerium in Paris
erhalten. Der Beweis für regelmäßig 8eck. Anlage nicht stich-
haltig.]

HAHNHEIM. Hessen Kr. Oppenheim. [K.]
Renaissanceschlößchen. Treppen-T. und hübsches Portal mit
Wappenbekrönung von 1590. Die oberen Teile des Baus zerstört.

HAI GER, RB Wiesbd. Dillkreis. Inv.
Kirche. Rohe spgot. Hllk., durch ältere Anlagen bedingt (Bau-
nachrichten zu 913 und 1048). Am Chorgwb. bmkw. spgot.
Malerei.

HAINCHEN. Hessen Kr. Büdingen. Inv.
Mehrere schmucke Holzhäuser« um 1700.
 
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