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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0365

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S. Tr

— 352 —

S. We

so daß außen die Strebepfll. unten eingezogen sind, am oberen
Wandabschnitt aber sichtbar werden. Die Fenster in beiden Ge-
schossen kreisrund; die oberen, die noch unverändert sind, mit
Sechspaß-Maßwerk ausgesetzt; sie sitzen in tiefen, unten gerade
abgeschlossenen Blenden. Ein sehr großes Kreisfenster, des Maß-
werks beraubt, an der türlosen WWand. — Klostergebäude 18. Jh.
Über der bar. Klst.Pforte eine Madonna aus fr. 15. Jh.

S.TRUDPERT. Baden Kr. Freibg. Inv.
Abtei.0 Sagenhafte Gründung in merovingischer Zeit; gesicherte
Nachrichten vom 10. Jh. ab; jetziger Bau der K. unter Abt Augustin
(1694—1731) durch Peter Thumb (vgl. S. Peter, S. Ulrich). Lhs.
hochräumig, mit Tonnengwb. und tiefen Seiten-Kapp. in 5 Achsen;
schmaler langgestreckter Chor; am 5/g Schluß und dem n ange-
gliederten T. Bestandteile des got. Baus von 1450. Einzel-Turm
im W. — Die ziemlich magere Stuckierung 1716 von Prevosti
und Orsati, die Deckenmalerei von Giorgiosi. Auf dem Hoch-
altar Reliefgemälde in farbigem Stuck. Die mittelmäßigen Ge-
mälde der 10 Seitenaltäre von /. K. Studer aus Konstanz 1717.
Gestühl in maßvoll barocker SpRenss., wohl aus derselben Zeit.
Beichtstühle 1748. Kenotaph der vorgeblichen Stifter, Grafen
v. Habsburg, 1784. — In der Sakristei schöne Schränke in
Louis XVI. Merkwürdiges rom. Vortragekreuz0, nach F. X.
Kraus c. 1100—1150, nach M. Rosenberg c. 1175—1225. — Im
Kreuzgang treffliches Kruzifix A. 17. Jh.
Abseits die S. Trudpert-Kap. 1698.
Die einfachen Klostergebäude M. 18. Jh.

S.ULRICH. Baden. Kr. Freibg. Inv.
Abtei. Gegr. vom Cluniacenser S. Ulrich (f 1093). Die heutige
K. 1739—41 von Peter Thumb. Nicht eben bedeutend. Stuckie-
rung ziemlich gut. Gemälde 1767. Sandsteinernes Marien-
bild0 E. 13. Jh. — Das Pfarrhaus (ehem. Propstei) 1741; es ent-
hält einfach hübsche Deckenstucke, Türen und stattliche Kachel-
öfen0. Im Pfarrgarten bmkw. rom. Taufstein0 aus Sandstein in
Form einer breiten flachen Kufe von 2,59 m Durchmesser, durch-
aus mit ornamentalen und figürlichen Reliefs bedeckt: Majestas
Domini und 24 Einzelfigg. in Arkatur; Entstehungszeit nach Kraus
E. 11. Jh.; das Material kommt in der Nähe nicht vor.

S.WENDEL RB Trier Kreisstadt. [B.]
Pfarr- und Wallfahrts-K. Ansehnlicher spgot. Bau. Die her-
kömmliche Datierung 1320—60 hinsichtlich der Stilformen höchstens
mit dem Chor zusammenzureimen, Lhs. in den charakteristischen
Formendes 15. Jh. — 3sch. Hllk. von 5 J. Ausnehmend schlanke
Raumproportion. Netzgwbb. Ihre Rippen stoßen unorganisch
gegen die kämpferlosen, sehr dünnen Rundpfll. (jetzt Kaptt. aus.
 
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