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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0165

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Hil

— 152 —

Hirn

und 22 Achsen, gar keine Flächengliederung, zwei runde Ecktürme
mit geschweiften Hauben, -in der Mitte des abgewalmten Dachs
kleines Zwerchhaus. Der schwere, trübe Charakter der auf den
30j. Krieg folgenden Bauepoche kommt in typischer Weise zum
Ausdruck. Auf der Hofseite Arkaden. Jenseits des hinteren Grabens
Reste des steinernen Hauses von 1533, neugot. ausgebaut. Von
der Burg des Ma, die im 13. Jh. den Eppensteinern gehörte, nichts
erhalten. — Die ehemals bedeutenden Gartenanlagen verwüstet. —
Aus der Zeit des hohen Glanzes der Schönborn die Dorf-K. von
1739, erbaut und geschmückt von den ersten Künstlern der Zeit.
Entwurf von Balthasar Neumann. Der mit Stichkappentonne ge-
deckte Langbau (32 m Innenmaß) wird ungefähr nach der Teilung
des goldenen Schnittes von einem Qhs. unterbrochen, bestehend
aus Vierung und 7a 8eck. Exeden. WTurm, wie immer bei Neu-
mann, zur Hälfte ins Schiff einspringend. — Die farbenprächtigen
Deckengemälde von Th. Scheffler aus Augsburg 1741. — Das
Mobiliar dürfte von Würzburger Künstlern herrühren. Der Hoch-
altar säulenlos; hinter der nur das Tabernakel tragenden Mensa auf
segmentförmigem Unterbau ein niedriger, aus Muschelmotiven zu-
sammengesetzter durchsichtiger Aufbau, aus dem ein Kruzifix em-
porsteigt. — Schöne Meßgeräte0 und Paramente aus der-
selben Zeit.

Schönbornsche Bauten sind ferner der Pfarrhof, das Schulhaus
(1744) und der triumphbogenartige Torbau ° zu Ehren des Kaisers
Franz I., als er 1764 auf der Reise nach Frankfurt zur Krönung
seines Sohnes Joseph in Heusenstamm Halt machte; die Formen
neigen bereits auffallend zum Klassizismus.

HILBRINGEN. RB Trier Kr. Merzig. [B.]
Landhaus 1730, ansprechender Barockbau auf hoher Terrasse;
2geschossig, Mittelrisalit, Mansardendach, im Obergeschoß Mittel-
saal, Kamine.

HILLESHEIM. RB Trier Kr. Daun. [B.]
Ehem. Augustiner-Klst. u. K. 1687 (jetzt Fabrik). Stadtbefestigung
(1538 erhöht), fast im ganzen Umfange zu verfolgen, in S und W
gut erhalten; mehrere Mauertürme, 7arund und 4eck., am besten
der Hexenturm in der SWEcke. — Alte Häuser, Nr. 132 von 1579.

HILSBACH. Baden Kr. Heidelberg. Inv.
Kirche. Beim Neubau des Lhs. (lsch.) 1685, wurde der Versuch
gemacht, allerdings wenig verständnisvoll, got. Formen nachzu-
ahmen, um Übereinstimmung mit dem stehenden bleibenden Chor0
des 14. Jh. zu erreichen. — Mehrere alte Grabplatten0.

HIMMEROD. RB Trier Kr. Wittlich. [B.]
Ehem. Cisterz. Abtei (Ruine). Gegr. 1139, 1640—77 Neubau des
Klst., 1750 Neubau der K., 1802 Aufhebung und Verfall. Unter
 
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