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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0091

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— 78 —

Enk

ENGELTAL. OHessen Kr. Büdingen. Inv.
Ehem. Cisterc.-Nonnen-Klst. Die K.° 1692 fast ganz erneuert. —
Hochaltar0 1731; der prächtige Aufbau (Holz) noch im Cha-
rakter des sp. 17. Jh.; das reichliche statuarische Beiwerk nicht
schlecht. Orgel und Kanzel aus derselben Epoche. Gräbst, des
Stifters Konrad von Buches0 f 1294; die durchaus standbildmäßig
aufgefaßte Figur auf muldenförmig vertieftem Grunde; langer Leib-
rock, in den Händen Schild und Schwert; mittelmäßige Arbeit
nach guten Schulmustern.

ENGERS. RB Koblenz Kr. Neuwied. Inv.
Schloß. Erb. als kurtrierisches Jagdschloß (an Stelle der alten Burg
Cunostein) 1759—61 für Kurf. Joh. Phil. v. Walderdorf 1759—61
vom Stückhauptmann /. Setz, einem Schüler Balth. Neumanns,
und dem Dekorateur Mich Eytell. Das Äußere schlicht, im Innern
ein sehr bmkw. Prachtsaal mit großem Deckengemälde von
Januarius Zick, bez. 1760. Meisterhaft geschmiedete Gitter an
Balkon und Treppe und als Einfassung des Schloßhofs. Auf den
Pfeilern Sandsteinskulpturen, Büsten und bewegte Figürchen um
1760.

Reste der Stadtbefestigung des 15. Jh.

ENKENBACH. Pfalz BA Kaiserslautern. Inv. [D.]
Ehem. Prämonstr.-Nonnen-K. Der kaum mittelgroße Bau (32 m
lichte L.) ist stockend ausgeführt. Der jüngste Teil (Umbau der
SSeite) durch Inschr. datiert 1272. 1265 Kollekte für die schon
geweihte, aber nicht vollendete K. Ein Wormser Magister lapicida
f 1253 macht ein Legat; vermutlich war er früher an der K. tätig.
Danach Hauptbauzeit vor M. 13. Jh. Sie zerfällt wieder in 2 Ab-
schnitte: Qsch. und Chor erweisen sich durch größere Mauer-
stärke und abweichendes Detail als der ältere Teil. In der Aus-
führung eine Menge Inkonsequenzen und hart nebeneinander vor-
geschrittene und auffallend archaische Formen, Zeichen ungenügen-
der Oberleitung. Trotzdem behält der gute erste Entwurf sein
Recht. — Kreuzf. Gwb. Basl. in genauem quadr. Gr. Schema, Lhs.
aus 2 Doppeljochen, Chor überhöhtes Quadr., platter Schluß.
Querschnitt des Lhs. in der Proportion des gleichseitigen 3 Ecks. Das
System in ursp. Gestalt nur an der NSeite erhalten. Es wieder
holt ein sonst um diese Zeit kaum noch angewendetes rom. Motiv:
Doppelarkade unter Blendbg., der letztere rundbg., die Öffnungen
steil spitzbg., die Zwischenstütze eine Sl. mit stämmigem, kurzem,
stark verjüngtem Schaft und mehrfach abgestuftem hohen Sockel,
alles sehr altertümlich; dagegen die Basen und Kaptt. ausgesprochen
frgot. Die Gwbb. scheinen in Qsch. und Msch. gleichzeitig, und
zwar spät, ausgeführt zu sein; Kreuzrippengwbb. mit ziemlich
steilen Spitzbg.Linien; die Rippen auf Konsolen, deren Dienst-
 
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