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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0125

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Frei

— 112 —

Frei

Kornhaus. Einfach gehaltene spgot. 3achsige Fassade mit Treppen-
giebel. Das Obergeschoß 1498 in Erwartung eines Reichstages als
Tanzhaus eingerichtet. 1789 Komödienhaus, 1884 ausgebaut.
Wohnhäuser. Viel Altes, teils in Bruchstücken, teils als Ganzes,
erhalten. Hier eine Auswahl: a) Romanisch. Kürzlich bei einem
Abbruch gefunden ein Doppelfenster mit Kleeblatt am Sturz,
kommt in die städt. Sammlungen. — b) Spätgotisch. Schönstes
Beispiel das Falkensteinsche Fiaus von 1516 in der Franziskanerstr.;
reizender Erker über der Haustür, an der Hinterseite des Flurs
Rest einer reichen Wendeltreppe. Ferner: Herrenstr. 21, Münster-
platz 29, ebenda neben der Hauptwache ein Haus mit einem Rosen-
fenster im Giebel, wohl von einer Kap. des früher hier gelegenen,
1514 abgeräumten Friedhofs. — c) Renaissance. Herrenstr. 19
Haus zum goldenen Stauff 1579 von Boving er, für einen Baseler
Weihbischof. Münsterbauhütte, Fachwerkbau des 16. Jh. Baseler
Hof in der Kaiserstr., 1510—20 vom Kanzler Konrad Stürzel als
einheitlicher Umbau von 10 Bürgerhäusern; E. 16. Jh. von dem
nach Freiburg übergesiedelten Baseler Domkapitel umgebaut (Inschr.
1588); rest. 1890 von J. Dürrn. — d) Barock und Rokoko. Aus
A. 18. Jh. Herrenstr. 39, Quartier der Äbte von Schuttern. Von
Chr. Wensinger: 1755 sein eigenes Haus („zum schönen Eck") an
der NSeite des Markts No. 30, als Fensterschlußsteine köstliche
Charakterköpfe; Schlößchen in Ebnet für den Präsidenten v. Sickin-
gen 1750; Hauptsteueramtsgebäude; fraglich das adlige Gesellschafts-
haus (jetzt erzbischöfl. Palais) am Markt; sicher von Wensinger
das Portal am Deutschordenshaus, Salzstr. 28. — Von Michel d'Ix-
nard das jetzige großh. Palais, früher Sickingen, 1769.
Die 3 Säulen mit Heiligenstatuen vor dem Münster 1719, eine
Stiftung der vorderösterreichischen Stände.

Münsterbrunnen, jetzt Kaiserstr., A. 16. Jh. Eine Anzahl von
Hausmadonnen des 18. Jh., z. T. in der Richtung Wensingers.
Martinstor und Schwabentor. Um 1900 die gänzlich aus dem
Ton fallenden Aufsätze von C. Schäfer. Bis dahin schlichte Pyra-
midendächer. Das Aller der Anlagen aus der bloßen Bauform
schwer zu bestimmen. Bossenquadern, wie die hier angewendeten
keineswegs ein exklusives Merkmal des 13. Jh.

FREIENFELS. RB Wiesbd. Oberlahnkr. Inv.
'Burg der Grafen v. Nassau. Verhältnismäßig gut erhaltene Ruine.
Die einen geräumigen 4 eck. Hof umgebenden Ringmauern treten
an den Rand des Bergvorsprungs, so daß Zwinger und Vorburg
entbehrlich wurden. Auf der schmalen Angriffsseite (S) der Berg-
frid und mit ihm verbunden die starke Schildmauer; wohl noch
aus der Gründungszeit um 1200. Die ebenfalls sehr starke OMauer
 
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