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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0168

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Hoch

— 155 —

Hoch

Bildung; zwischen Kapt. und Bogenfuß ein Kämpfer in Gestalt
einer umgekehrten abgestumpften Pyramide, deren Flächen kanne-
liert sind (genau wie an den Kämpfersteinen des Karolingerpalastes
in Ingelheim, jetzt im Mus. zu Mainz). Das Qhs. hat die nor-
male rom. Fassung noch nicht; es ist schmäler als das Msch. und
die Bögen zwischen Vierung und Kreuzarmen liegen tiefer als der
sog. Triumphbg. Die Apsis schloß wahrscheinlich unmittelbar an
die Vierung an. — Spgot. Taufstein0, 6seit., von 3 Löwen ge-
tragen. — Bildnisgrabst.0 des E m er ich v. Ryff en bürg (Reifen-
berg) 1488, bmkw. der Versuch, ein belebtes Standmotiv zu finden
(Chor); recht anmutig erfundenes Renss.Epit.0 des Konrad Hof-
mann f 1527 (letzte Kap. der NSeite); Epit. Philipp v. Reifen-
berg und Gemahlin 1548, die betenden Figg. in schöner Renss.-
Archt. Bmkw. spgot. Holzfig., sitzend, des hl. Antonius (n Qsch.).
Schloß0. Der prächtige Bau des Kurfürsten Wolfgang v. Dalberg
(1582—1601) wurde 1635 von den Schweden zerstört. Er bildete
ein Quadrat von c. 60 m Seitenlänge und war von Wassergräben
umgeben. Erhalten haben sich die Baulichkeiten der NOEcke mit
dem hohen runden Haupt-T. Seine originelle Krönung ist von 1601,
um welche Zeit auch an anderen Teilen der Gruppe restauriert wurde.
Palast Bolongaro erb. 1772—75 für den Tabaksfabrikanten und
Bankier B. als Teil der von Kurf. Emmerich Joseph geplanten
Neustadt. Die Schauseite nach dem Main umschließt in triklinien-
förmiger Anlage einen terrassierten Garten. Ein 3 stöckiger Mittel-
bau mit hohem Mansarddach wird durch 2stöckige, unten in Bogen-
gänge aufgelöste Flügel mit den vorspringenden Eckbauten ver-
bunden. Die Stadtseite zeigt dieselben Elemente in geradliniger
Reihung, 117 m 1. Die Innendekoration mit patrizischem Aufwand
durchgeführt, teils noch rok., teils schon im Übergang zum Klassi-
zismus; heute ziemlich verkommen.

HÖCHST. Hessen Kr. Erbach. Inv.
Pfarr-K. Rom. T., Gwb. der Erdgeschoßhalle um 1450. Lhs.
1566, Fenstermaßwerk in entartetem Stilgefühl, Flachdecke, 2sch.
Teilung durch 3 Sil. — Kanzel und Orgel A. 18. Jh. — Gräbst,
des Otto v. Waldeck f 1310, die Rittergestalt in Hochrelief von
ungeschulter Hand. Die Steine des Dekans Crafto f 1336 und
der Äbtissin Ida v. Erbach f 1345 in eingeritzten Umrissen. Glocke
1453.

Auf den Klostergebäuden die Inschr. 1514, 1534, 1588. — Zent-
haus 1577.

HOCHWEISEL. Hessen Kr. Friedbg. Inv.
Dorf-K. ° Der Chor im Erdgeschoß eines Rund-T. Jüngeres Lhs.
mit Emporen und Holzgwbb. 2 Glocken 1455.
Charakteristisches Holzhaus von 1571.
 
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