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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0433

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— 420 —

Tie

einen sehr stattlichen bar. Haubenhelm. Dies die einzige Ver-
änderung, die der Bau seit dem 13. Jh. erfahren hat. Sachgemäße
Rest, zurzeit im Gange. — Interessantes Chorgestühl 1704.
Reiche Rok.Orgel. — Klostergebäude 18. Jh., einfach.

THURANT bei Alken. RB Koblenz Kr. S.Goar. Inv..
Burg (Ruine). 1209 pfalzgräflich, später kurkölnisch. Aus Ma.
erhalten 2 runde Bergfride. Palas 16. Jh.

TIEFENBRONN, Baden Kr. Karlsruhe.
Ehem. Stifts-K. Flachged. got. Basl., 5 Arkk. mit 8eck. Pfll. An
der sonst ungegliederten Hochwand 2 teil. Fenster mit einfachem
Maßwerk. Chor in 3/8 Schluß, Kreuzgwbb. auf Kragsteinen. T.
im NO. Am Tympanon des WPortals blindes Maßwerk im Muster
einer Rose. — An den Strebepfll. des Chors Baldachine, nur noch
unter einem eine Statue (Madonna). — Die Hochwände waren
völlig bemalt, erhalten an der NWand eine Mantelschaft Mariä,
treffliche Arbeit des sp. 15. Jh., und am Chorbg. eine sehr be-
beschädigte Stifterszene. — In den Chorfenstern gute spgot. Glas-
gemälde. — Sakramentshäuschen, öseitig, und Chorgestühl. —
Altäre. Ausgezeichnet durch Vollständigkeit und durch die Ver-
tretung zweier wichtiger, aus anderweitigen Werken nicht be-
kannter Maler. — Hochaltar. Der geschnitzte Schrein vertikal
3teilig, horizontal 2 teilig. Im dominierenden Mittelstreifen oben
Kreuzabnahme, unten Pietas mit Assistenz zweier Frauen, in den
Seitennischen je eine Heiligenstatuette. Predella und Flügel, auch
die Rückseite des Schreins, tragen Gemälde, 1469, einzige Bezeich-
nete Arbeit Hans Schühlins von Ulm. Nach Wortlaut und Stel-
lung könnte die Inschr. auch auf das Schnitzwerk bezogen werden;
ihr durchaus abweichender, für die Entstehungszeit altertümlicher
Stil schließt aber eine solche Folgerung unbedingt aus; für die
Gemälde wurden von F. Reber zwei Hände (für die Innenflügel
eine aus Nürnberger Schule) in Anspruch genommen, von F. Haak
die Einheit des Werks verteidigt. — Seitenaltäre: links Maria
zwischen Petrus und Paulus, bez. 1517; rechts Kreuzgruppe, bez.
1524. — Im s Ssch. Magdalenenaltar. Das Schnitzwerk des
Schreins um 1525; die Gemälde, die nicht nur auf den Flügeln und
der Predella, sondern auch auf einer in eigentümlicher Anordnung
den Schrein umfassenden spitzbg. Tafel ihren Platz haben, bez.
1431 Lucas Moser von Wil (Weil der Stadt). Wichtiges Dokument
für die Stilkrisis jener Zeit, hinweisend auf italienische Einflüsse
(mittelbar) vor Eintritt der niederländischen; zugleich von schöner
Qualität. Die Gegenstände der den Hintergrund bildenden Tafel
sind: Magdalena beim Gastmahl des Pharisäers, Maria und ihr
Bruder Lazarus auf der Meerfahrt, ihre erste Nachtruhe in Mar-
 
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