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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0271

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Mäu

— 258 —

May

heiligen). Die Scheidbgg. schließen sich mit ihrem wuchtigen
Profil dem Pfeilergrundriß an. Im Obergeschoß setzt die Mauer
zurück und werden alle Verhältnisse schlanker. Die Fenster be-
kunden fortgesetzt enge Beziehung zur Straßburger Hütte; Zeit
etwa nach dem dortigen Brande 1298. Zahl der Joche 4 (nicht 5,
wie auf dem Gr. bei Kraus). Unter den reduzierten Systemen das
beste im oberrheinischen Gebiet. — Fenster der Ssch. spätestgot.
16. Jh. Strebesystem in verständnisvoller Vereinfachung des Straß-
burger Musters (es fehlt z. B. nicht, wie in Freiburg bei gleicher
Nachahmungstendenz, die Sl. unter dem Bogenanschluß an die
Hochwand).

3. Chor laut Inschr. unter Abt Anselm III. 1769 von Grund aus
neu gebaut (bei Kraus irrig 1702—34). Ob in der Zwischenzeit
vom 13. Jh. her etwa noch ein spgot. Chor angelegt gewesen ist
— derjenige des 13. Jh. muß schon viel früher als zu klein emp-
funden worden sein — bleibt eine offene Frage. Zu einer Antwort
in verneinendem Sinne könnten die Ansätze abgebrochener Bgg.
am ersten o Pfl. Paar des Lhs. führen, wofern sie, was sehr nahe-
liegt, als Chorerweiterung durch lettnerartige Schranke zu deuten
sind. Der Chor des sp. 18. Jh. ist sehr merkwürdig als archäo-
logisch-got. Versuch in einer dem Ma. völlig abgewandten Zeit.
Die struktiven Formen wirken auch, wenigstens im Innern, voll-
kommen got., bis auf geringfügiges Detail; dagegen liegt im Raum-
gefühl ein heiteres und wohliges Etwas, das dem Ma. fremd war. —
Genauere Beobachtung läßt an dem Gebäude manche Rätsel auf-
tauchen, auf die hier nicht näher eingegangen werden kann. —
Ausstattung großenteils verschwunden. Ansätze eines abge
brochenen spgot. Lettners. Ungemein feines Chorgestühl um 1770.
Kanzel 1561. Grabdenkmäler des 17. Jh.

MÄUSETURM im Binger Loch s. Ehrenfels.

MAXBURG b. Neustadt. Pfalz. Inv. II.
Burgruine0 (früher Kastenburg, auch Hambacher Schloß). Erb. im
11. Jh. von den salischen Kaisern, zerst. 1525 und 1689, nach der
Rest. 1842 ohne historischen Wert.

MAYEN. RB Koblenz Kreisstadt. [D.]
Pfarr-K. 2türmiger rom. WBau verbaut und rest. Im übrigen
einheitlicher Neubau des 14. Jh. (wohl bald nach der Ansiedlung
von Augustinern 1326). 3joch. Halle, gleich breit wie lang, sehr
gut im Raum, Chor 1 + 5/s. — (Als Hllk. die Zweitälteste im links-
rheinischen Gebiet, vgl. Ahrweiler.) Sakramentstürmchen aus
726 Eck, nicht groß, zierlich; E. 15. Jh.

Genovevaburg, verbunden mit der Stadtbefestigung, stadtseitig mo-
dern ausgebaut, größere Veränderungen schon im 17. und 18. Jh.,
von der Feldseite gesehen noch immer eine höchst wirkungsvolle
 
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