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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0284

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Mim

— 271 —

Mit

Grabsteine nach Schloß Erbach übergeführt, bmkw. jener der
Marg. v. Bickenbach f 1396.] In der Sakristei bmkw. kleine Biblio-
thek, schöne Einbände.

Der Marktplatz ein kleinstädtisches Charakterbild von seltener Lie-
benswürdigkeit. Der große Röhrbrunnen aus der Zeit Georgs II.
(1548—1605), 8seit. Becken, reich ornamentierte Mittelsäule mit
S. Michael (im 18. Jh. als Justitia umgearbeitet).
Rathaus0, kleiner Holzbau bez. 1484, mit einigen Veränderungen
bei der Renovation 1743. Das Erdgeschoß eine ursp. nach allen Seiten,
jetzt nur vorn gegen den Markt offene Halle in einfachster Ständer-
konstruktion. Die mächtige alte Balkenwage erhalten. Das ehedem
durch eine Freitreppe zugängliche beschieferte 2. Geschoß hat an
den Ecken polyg. Erker; das entsprechende zweite Paar leider beseitigt.
Sehr steiles und hohes Dach (höher als die Wände), nach der Front
polygonal abgewalmt und mit den Spitzhelmen der Erker zu einer
Gruppe von origineller Wirkung verbunden. Das ganze Gebäude
ohne eine einzige Schmuckform, aber in der lebensvollen Charakte-
ristik des Umrisses und der Massen gewiß „Kunst", sogar nicht
ohne einen Anflug von Monumentalität. Die Konstruktion eine
Mischung des sächsischen und des fränkischen Typus. Trotz des
kleinen Maßstabes mächtige Holzstärken: an den Ständern 45
bis 50 cm. — Unter älteren Fachwerkhäusern bmkw. eines von
1620 in der Pfarrgasse0. — Eine noch immer ansehnliche Bau-
gruppe das gräfl. Verwaltungsgebäude („Kellerei"); am Schutzdach
der Freitreppe 1539.

MIMBACH. Pfalz BA Zweibrücken. Inv. III.
Kirche 1769. — Bildnisepitaph0 des Gf. Johann Adluf v. Eitz
f 1592 und seiner Gemahlin Katharina v. Brandscheid f 1576, aus-
geführt gleichzeitig, von einem Mitglied der Bildhauerfamilie Trar-
bach (}). Einfacher die Bildnisepitaphe Johann Friedrichs f 1609
und seiner Gemahlin Helene v. Seckendorf.

MINDEN, Kr. Trier. [B.]
Kapelle. Im Sch. 2 J. frgot. Kreuzgwbb., rom. Fenster, rom.
OTurm einfachster Art.

MITTELBERGHEIM. UElsaß Kr. Schlettstadt.
Kirche spgot., ohne Bedeutung.

Rathaus A. 17.Jh.; die Freitreppe mit Laube und Zwiebeldach
gruppiert sich sehr hübsch mit der Fassade.

MITTELHEIM. Rheingau. Inv.
Pfarr-K.0 Erb. 1138 als K. des Augustiner-Doppelstifts Gottestal.
Die schlichte flachged. Pfl.Basl. hat sich ohne größere Verände-
rungen erhalten, Bruchsteinbau mit sparsamen Hausteindetails,
36 m 1. Gr. kreuzf. in nicht ganz gewöhnlicher Ausprägung: die
 
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