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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0134

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Gei

— 121 -

Gern

Unweit des Bierhofes, eines schmucklosen massiven Gebäudes aus
16. Jh. mit vermauerten rom. Zwillingsfenstern0,
Ingelheimer Hof; schlichter Bau der SpRenss., gequaderte Erker,
reicher ausgebildeter Portalerker0 von 1681.

GEISNIDDA. OHessen Kr. Büdingen. Inv.
Pfarr-K.° Drei Bauzeiten. 1. WTurm, durch den jüngeren Umbau
aus der Achse gerückt, A. 13. Jh. 2. Lhs. frgot., 2. H. 13. Jh.
3. Chor etwa M. 14. Jh. — Basl. von 3 Achsen. Es ist wahr-
scheinlich, daß nach W eine weitere Ausdehnung in die Länge
beabsichtigt, aber aus Sparsamkeit (um den alten T. zu benutzen)
aufgegeben war. Die niedrig proportionierten unterspitzbg. Ar-
kaden werden von Gruppenpfll. getragen; das erste Paar hat runden,
das zweite kreuzf. Kern, beide mit 4 Sil. besetzt, deren mittel-
schiffsseitiger als Gwb. Dinst aufsteigt. Die Gwbb. der Sschiffe sind
grätig, stark steigend, durch derbe eckige Gurte getrennt, die an
der Umfassungswand auf Konsolen mit Knospenkaptt. ruhen. Im
Fortgang der Bauführung (Msch.Gwb.) geht die Konstruktion zu
Rippengwb. mit Birnstabprofil über. An der NSeite 6 säuliges
Portal0 mit Giebel. Im Tympanon Kreuzigungsgruppe mit
knieendem Stifter (wohl Abt v. Fulda), Hochrelief. Die Mauern
stark, sehr wenig vortretende Strebepfll. Kleine spitzbg. Fenster.

GEMMINGEN. Baden Kr. Heidelbg. Inv.
Schloß, an Stelle der unteren von ehemals 3 Burgen. Ungeglie-
derter massiger Putzbau mit hervorragend gut durchgebildetem
Renss. Portal0. Aus der alten Kirche 2 Altarflügel0 um 1500
und zahlreiche Grabsteine.

GEMÜNDEN. RB Wiesbd. Kr. Westerburg. Inv.
Kirche. Ein Kollegiatstift gegr. M. 9. Jh. Der bestehende Bau
hat zum Kern eine rom. Pfl.Basl. des 11.—12. Jh., kreuzf. mit
quadr. Chor und 2 WTürmen. Starke Veränderungen, namentlich
am Lhs., im 14. und 15. Jh. — Altarmensa 13. Jh. mit schlichten
Ecksäulchen. Reste von Chorgestühl des 14. Jh. Glocken
1402, 1447.

GEMÜNDEN. RB Koblenz Kr. Simmern. Inv. Phot.
Pfarr-K. Neubau 1905. Einst Grablege der Schenken von Schmidt-
burg. Erhalten 3 stattliche Wandgräber. Das älteste (1575) ent-
hält fein und lebendig charakterisierte Bildnisfiguren, vergleichbar
dem Denkmal Johanns II. (nach 1557) in Simmern; was an den
beiden anderen (1590, 1613) gut ist, ist aus dem Vorrat älterer
Motive entnommen, bei sehr gesunkenem eigenen Können.
Schloß. Der ältere Teil (15. Jh.) Ruine, der bewohnte jüngere aus
A. 18. Jh.
 
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