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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0149

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Hed

— 136 —

Hei

HEDDESHEIM. RB Koblenz Kr. Kreuznach. Inv.
Dorf-K. Ursp. rom. mit noch erhaltenem OTurm; got. und bar.
sehr unregelmäßig umgebaut. — Sandsteinkanzel bez. 1592.
Bildnisgrabsteine: für Peter und Agnes v. Wachenheim, nach
1533; für Anna v. Koppenstein f 1570, errichtet 1587.
Ziehbrunnen 1587, 2 Pf IL, Querbalken und Muschelgiebel.

HEIDELBERG. Baden. [D]
Peters-K. Ursp. spgot. lsch. Anlage (Inschr. am T. 1491). Durch
Ausbau 1864—70 vollständig verändert. — Außen und innen zahl-
reiche Grabdenkmäler; aus 16. Jh. zu nennen das des Wild-
und Raugrafen Philipp 1569, des kurf. Rates Uriel v. Aptenzell
1589, des Oberjägermeisters v. Auske 1588. Aus 1. H. 18. Jh. gräfl.
Degenfeldsches Familienepitaph. Von den Professorengräbern des
sacellum academicum nur 6 erhalten.

Stifts-K. zum hl. Geist 1. H. 15. Jh. Mittelgroße Hllk. mit 3/8Schluß
und gleichzahligem Umgang, jede Seite zu 2 Fensterachsen. Schiff
in 6 J. Hohe kämpferlose Rundpfll. Die Behandlung des Details
durchweg nüchtern. Die Sschiffe durch Emporen in 2 Geschosse
geteilt. Bar. Dach und mehrere Bar. Portale. Der Bar. Helm des
WTurms macht sich im Stadtbilde stark und vorteilhaft geltend.
Die zwischen die Strebebgg. eingebauten Werkstätten und Läden
veranschaulichen eine in alten Städten früher sehr gewohnte An-
lage. — Im Chor befanden sich die Grabdenkmäler der Kur-
fürsten, von Ruprecht III. bis Karl (1410—1685). Von den Fran-
zosen 1693 zerschlagen. Wenige Reste davon in den Städt. Samm-
lungen. Es muß eine glänzende Reihe gewesen sein. Das Denk-
mal Ludwigs V. war ein Erzguß von Lorens Lechler. Von größter
Pracht die Denkmäler Ottheinrichs von Bernhard und Arnold Abel
aus Köln und Friedrichs IV. von Sebastian Götz. Erhalten hat
sich allein die Doppelbildnisplatte der Tumba Kaiser Ruprechts
f 1410 und seiner Gemahlin Elisabeth v. Hohenzollern, elegante
Arbeit in höfischem Stil, Idealköpfe, Gewandung in reicher und
zierlicher Faltenfülle.

Jesuiten-K., gegr. vom Kurf. Joh. Wilhelm 1712, nach 1723 lange
Unterbrechung, 1751 Gwbb. vollendet. Architekt unbekannt. —
Eine der im Barock seltenen Anlagen im Hallensystem. Die räum-
liche Aufgabe ist schön gelöst, auch ist es gelungen, was nicht
leicht war, für die aus antiken Formelementen in strenger Behand-
lung zusammengesetzten Pf 11. angemessene Proportionen zu finden.
Bmkw. der Verzicht auf Emporen. An den Seitenwänden nicht
Halbpfll., sondern Vollpfll. in Verbindung mit eingezogenen Streben.
Das Detail klar, maßvoll, mit einem klassischen Anflug. Um so
auffallender die Maßwerkgliederung der Fenster (ähnlich an der
Providenz-K. und der abgebrochenen Karmeliter-K.). Die goti-
 
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