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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0150

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sierende Choranlage weicht in der Ausführung von dem erhaltenen
Originalriß ab, nicht zu ihrem Vorteil. Die Fassade gehört zu
den guten der Gattung, ihre Profilierung im selben maßvollen
Geiste, wie die des Inneren. Die Stellung des sehr untergeordnet
behandelten T. am OEnde etwas in dieser Zeit nicht ganz Sel-
tenes. — Ganze j. L. 57,30 m, 1. Br. 26.

Providenz-K. (luth.) erb. 1659—61, eingreifend rest. A. 18. Jh.
Turm von 1738.

Jesuitenkollegium (jetzt Pfarr- und Schulhaus) 1703 von Brüning.
— Universität 1712—15, die Aula 1886 modernisiert. Die Semi-
nare der philos. Fakultät im alten Jesuitengymnasium 1715. —
Der Bar. Bau gegenüber dem Chor der hl. Geist-K. ist die alte
Hofapotheke, E. 17. Jh. — Rathaus 1701—03. — Marktbrunnen
mit Nachbildung des farnesischen Herkules 18. Jh. — Gasthaus
zum Ritter, erb. 1592 für den hugenottischen Handelsherrn Charles
Belier, im Charakter übrigens rein deutsch; 7achsige Fassade mit
mächtigem Giebel und einem für ein Privathaus unerhörten Schmuck-
reichtum; die Komposition regelmäßiger und unnaiver, als in den
vorangehenden Zeiten der deutschen Renss., die Einzelheiten reich-
lich derb, manches, wie am Giebel die Verbindung der Obelisken
mit den Voluten, recht gefühllos. — An der „Harmonie", Hauptstr.
110, ein schönes Renss. Tor (Giebel neu). — v. Moras'sches Haus
(Städt. Sammlungen) 1712, Innendekoration 1712 und 1804. —
Großh. Palais, Karlstr. 4, erb. 1714 für K. Ph. Frh. v. Hundheim. —
Marstall, Teil eines nicht mehr erhaltenen, 1590 von Johann Kasimir,
Administrator der Pfalz, beg. Komplexes.
Karlstor 1775 von N. de Pigage (vgl. Mannheim).
Neckarbrückentor 1786, das Motiv der Flankentürme von einer
ma. Anlage übernommen. Brücke 1788 mit Standbild Karl Theodors.

Schloß. (Wichtigste Aufnahmen in der Monographie von J. Koch
und F. Seitz 1891. Bequem für den Besucher die in der Halle
rechts vom Eingang ausgestellten Pläne und alten Ansichten.)
I. Historische Übersicht. Das «Castrum in Heidelberg cum
burgo ipsius castri" wird urkundlich zum erstenmal 1225 genannt.
Die obere Burg (an der Stelle der jetzigen Molkenkur) im Jahre
1537 durch Blitz zerstört. Aus der unteren auf dem Jettenbühl
erwuchs das heutige Schloß. Der Bestand zerlegt sich in drei
Epochen. 1. Mittelalter, A. 13. bis A. 15. Jh. Der älteste, dem
13. Jh., und zwar wohl erst der spätesten Zeit desselben an-
gehörende Bauteil liegt an der Talseite des Schlosses, es ist die
WWand des „gläsernen Saalbaus" mit Fenstergruppe in gotisieren-
dem Übergangsstil. — Aus der Zeit des König-Pfalzgrafen Ruprecht
der (in seinen oberen Teilen wesentlich veränderte) Wohnbau links
 
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