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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0381

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Sew — 368 — Sig

3 Sch. des Lhs. zusammengenommen, fast doppelt so hoch. 2 J.
und 5/8 Schluß. 2geschoss. Sakristei. Das Fenstermaßwerk noch
im Charakter des 14. Jh. — Großes hl. Grab, in Doppelnische
mit Fialen, das Figürliche mittelmäßig; die Wächter und die Frauen
stilistisch verschieden. 2 Piscinen. Taufstein. — Ehemals hatten
sämtliche Chorfenster Glasmalerei, ihre Bruchstücke jetzt auf 3
zusammengedrängt; aus der Erbauungszeit.

SEW EN. OElsaß Kr. Thann.
Dorf-K. spgot. lsch. ungewölbt, sehr modernisiert. Chor-T. 13. Jh.
Tür mit got. Beschläge. Hübsche spgot. Sakramentsnische. —
Auf dem Kirchhof got. Beinhaus.

SIERCK. Lothr. Kr. Diedenhofen O. Inv.
Kirche. Chor 1436, Lhs. 1492, lsch. in 4 J. Die zahlreichen
prächtigen Grabdenkmäler in der Revolution zerstört.
An Wohnhäusern viele Einzelheiten aus der SpGotik und Renss.
Im Hause Dumont hübscher Kamin 14. Jh.

Schloß. Vom 9. Jh. ab als bedeutender Wehrbau oft genannt, noch
im 18. Jh. verteidigt; nach 1814 verfallen und abgetragen.

SIERSBURG. RB Trier Kr. Saarlouis. [B.]
Burgruine. Wenig mehr erhalten als ein 4 eck. T. in Quaderwerk.
Am Fuße des Burgberges alte Kapelle, angeblich erb. 1085, ein-
greifend rest. 1789, Glocken 1561.

SIGOLSHEIM. OElsaß Kr. Colmar. [D.[
Kirche S. Peter und Paul. Woher der kleine Ort zu einer ver-
hältnismäßig so ansehnlichen K. kommt, ist historisch nicht ge-
nügend zu begründen. Nach den unverkennbaren Einflüssen vom
Baseler Münster her (kirchl. Metropole) frühestens in den letzten
Jahren des 12. Jh., eher A. 13. Jh. Wie es bei derartigen Über-
tragungen öfter geschieht, sind die Formen des Vorbildes durch
Verbauerung auf einen scheinbar altertümlicheren Gesamteindruck
zurückgeschraubt. OBau und 1. WJoch neu. Qsch. ohne Aus-
ladung der Flügel, Lhs. in 3 Doppeljochen des gebundenen Systems,
der Gr. der einzelnen Gwbb. (wie meistens im Elsaß in dieser
Zeit) ein vermehrtes Quadrat. Ganze L. der alten Teile 29 m,
Br. 14 m. Bedeutende Mauerstärke. Die Gwbb. in allen Teilen
mit Diagonalgurten, bald in einfachem, bald in geschärftem Wulst-
profil. Die Quergurten in den Ssch. rundbg., im Hauptsch. unter-
spitzbg. Alle Verhältnisse gedrückt, der tragende Apparat von
enormer Mächtigkeit. Die Aussetzung der Pfl. Ecken mit derben
Rundstäben und der Pfühl des Kämpfers aus Basel entlehnt, aber
mit völliger Veränderung, Zusammenpressung, der Proportionen.
Der Scheidbg., in Basel leicht gespitzt, kehrt zum Ys Kr. zurück. Die
Hauptpfll. durch rck. Vorlagen, wieder mit Rundstäben an den Ecken,
 
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