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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0164

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Heu

— 151 —

Heu

bleiben. Entsprechende Vorlagen am Eingang zu dem im Gr. huf-
eisenförmigen Chor. Dessen Halbkuppel liegt auf gleicher Kämpfer-
höhe mit dem Kreuzrippengwb. des Quadrums. Die Bogenlinien
sind leicht zugespitzt. Die Runddienste in den Winkeln der Vor-
lage lassen aber keinen Zweifel, daß die Kreitzrippen von Anfang
an beabsichtigt waren. Im Qsch. ist der n Arm stark verändert,
der s in ursp. Gestalt erhalten; an der OSeite eine leicht spitzbg.
geöffnete Apsis, mit Okulusfenstern, an der S und WWand eine
hohe rundbg. Arkatur, im Mittelgeschoß 2, im Obergeschoß 3 hohe
rundbg. Fenster, welche aber aus der Mittelachse nach O abgerückt
sind; wohl mit Rücksicht auf die an der SSeite ehemals an-
gebauten Klostergebäude. — Außenarchitektur von Chor und Qsch.'
gleichmäßig durchlaufender hoher reichgegliederter Sockel, die
Lisenen der Hauptapsis von einem Gurtgesims überschnitten, das
mit einem rechtwinklig gebrochenen zinnenförmigen Fries ver-
bunden ist, in gleicher Form am Quadrum fortläuft und an der
Nebenapsis wiederkehrt. Das Obergeschoß der Hauptapsis hat
Bg. Fries, Zahnschnitt und ein schweres, vielgliedriges Dachgesims
die gleichen Profile an der Nebenapsis und am Querschiffgiebel
Genaue Analogien zu der sehr individuellen Formengebung sind
mir nicht bekannt. Eine in der NWand des Quadrums ' liegende
Treppe deutet auf einen ehemals vorhandenen oder mindestens
beabsichtigten Vierungs-T. Der jetzige sehr einfach behandelte
(frgot.?) OTurm sitzt nicht über der Vierung, sondern über dem
Quadrum. — Im Lhs. sind die Pfll. noch ganz rom. organisiert,
fast ebenso mächtig wie die Vierungspfll. Aber die Scheidbgg.
sind stärker gespitzt und die Gwbb. sind höher gerückt. Die
Rippen birnförmig, von dünnen Rundstäben begleitet, Schlußsteine
mit Pflanzenornament. Außen die Wände der Sschiffe wie des
Hochschiffs mit einfachen Strebepfll. besetzt. — Höchst interessanter
Rest einer Turaba mit Frauenbildnis in Hochrelief, gegen 1200,
das Ornamentale mit Anklängen an den Adelogsarkophag in Straß -
bürg, Thomas-K.

HEU BACH. Hessen Kr. Dieburg.
Ansehnliches Fachwerk-Rathaus, hübsche Dorfstraßen.

HEUCHELHEIM. Hessen Kr. Gießen.
Dorf-K. Der alte, in der Anlage rom. OTurm zwischen dem got.
Chor und Lhs. — Kleiner Flügelaltar um 1480, handwerklich.

HEUSENSTAMM. Hessen Kr. Offenbach. Inv.
Schloß0. Seit 1661 Besitz der Grafen v. Schönborn. Bald darauf
der Hauptbau begonnen. Es ist möglich, daß das von Wasser
umgebene Quadrat vollständig umbaut werden sollte. Ausgeführt
nur die vordere Front mit kurzen Seitenflügeln. Niedriger lang-
gestreckter Bau, die dicht gestellten kleinen Fenster in 2 Geschossen
 
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