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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0393

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Spe

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Spo

schmuckreich die Außenarchitektur; im steilen Aufbau des Giebels,
der mit einem Dachreiter geschickt zusammenkomponiert ist, ein
Fortleben der Erinnerungen der deutschen Renss., verquickt mit
jüngeren Ideen.

Rathaus 1724. Sitzungssaal mit guter alter Stuckdecke.

SPESBURG. UElsaß Kr. Schlettstadt.
Burg (Ruine). Bischöfl. straßbg. Lehen der Herren v. Andlau.
Granitbau des 13. Jh. in sorgfältigster Behandlung und gut er-
halten. Den engen Hof der Hauptburg umgeben sehr starke
Mauern in unregelmäßigem Polygon; in einer Ecke, mit der Schild-
mauer verbunden, der Bergfrid; in einer andern Ecke der Palas.
Vorburg wenig ausgedehnt.

SPONHEIM. RB Koblenz Kr. Kreuznach. Inv. [D.]
Ehem. Benedikt.-Klst.-K. Die bedeutendste rom. Anlage im Nahe-
gebiet. Das Klst. gegr. 1101. Die Nachricht einer Altarweihe
1123 kann mit dem bestehenden Bau nur unter der Voraussetzung
in Verbindung gebracht werden, daß die Ausführung sehr langsam
vor sich ging. 2 Bauperioden. Die erste beabsichtigte eine flach-
gedeckte Anlage, der die bestehenden Mauern angehören; angeb-
lich 1188 vollendet. In der zweiten, wohl 2. V. 13. Jh., Einwöl-
bung. Anlage als regelmäßige kreuzf. Basl., doch nie vollendet;
es kam vom Lhs. nur soviel zur Ausführung, daß ein regelmäßiges
griechisches Kreuz im Gr. entstand. »Doch ließen sich noch im
W Spuren der beabsichtigten Verlängerung erkennen" (Lehfeldt).
Dies Lhs. Fragment nebst Qhs. und Vorderchor bildet 5 Quadrate
von c. 8,7 m Seitenlänge. Derselben 1. Bauzeit gehören die 3 mit
Halbkuppeln eingedeckten Apsiden, die beiden an der OWand des
Qsch. liegenden durch Weite und Höhe auffallend. Merkwürdig
ist ferner, daß am Lhs. Fragment keine Spuren von Arkadendurch-
brechung aus dieser Zeit zu finden sind, sowie daß am Qhs. an
der Stelle, wo das s Ssch. sich hätte anschließen müssen, eine als
Außenarchitektur behandelte kleine Pforte sich vorfindet. Der
Gedanke, die für die Mittel zu großartig geplante Anlage zu redu-
zieren, muß also frühzeitig gefaßt worden sein. Die leeren Wand-
flächen bedürfen, wie immer auf dieser Stufe des rom. Stils, des
Komplements der Malerei; der Raum in seiner Weite und Freiheit
ist noch heute eindrucksvoll. — Über der Vierung, durch Trompen
vermittelt, ein 8 seit. T. in 2 Geschossen, gesondert durch 8 kappiges
Gwb. in got. Rippenkonstruktion. Das Chorgwb. 6 teil, die 3
übrigen gewöhnliche Kreuzrippengwbb., sämtliche spitzbg., etwa
im Charakter der gleichzeitigen Cistercienserbauten. Von dem nie-
drigen Nebenraum an der SSeite des Lhs. ist es zweifelhaft, ob er
als Kap. erbaut wurde oder ob er den schnell wieder aufgegebenen
Versuch zur Anlage von Sschiffen bedeutet. — Das Äußere eine be-
 
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