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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0383

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— 370 —

Sin

Reste eines zweiten großen Wandgrabes mit der Fig. der zweiten
Gemahlin Herzog Reichards, Emilia von Wirtenberg, in der n
Chor-Kap.

Kath. Kirche S. Joseph 1749—52. Ausgedehnte Deckenmalerei.
Schönes Meßgerät 17. und 18. Jh.

SINDELSBERG. UElsaß Kr. Zabern. Inv.
Kirche. OTurm romanisierend frgot., Chor got. 3/8, vom selben
Werkmeister wie Singrist.

SINGRIST. UElsaß Kr. Zabern. Inv.
Kirche. Chor-T. des Oberg. Stils. Sch. E. 15. bis A. 16. Jh. Außen
kleiner Weihwasserstein.

SINSHEIM. Baden Kr. Heidelbg. Inv.
Kirche0 des ehem. Benedikt.-Klst., gegr. E. 11. Jh., später Ritter-
stift. Durch die Bauern 1525, die Franzosen 1674 verwüstet, jetzt
notdürftig geschützte Ruine. Die K. war eine Pfl.Basl. mit un-
entwickeltem Qsch. und 2 WTürmen (?).

Ev. Pfarr-K. E. 16. und E. 18. Jh. — Schönes Fachwerkhaus0.

SINZIG. RB Koblenz Kr. Ahrweiler. Inv. [D.]
Pfarr-K. S. Peter. Älter als die Erteilung des Stadtrechts (1297).
Doch auch nicht im Charakter einer Landkirche. Als Bauherr
wird das Aachener Marienstift vermutet. — Als eine der letzten
und energischsten Äußerungen der niederrheinisch-rom. Schule kunst-
geschichtlich von hervorragendem Interesse. Entstehungszeit nicht
überliefert; meines Erachtens sicher nicht vor 1225, wahrscheinlich
näher zu 1250. In der Konstruktion ist viel versteckte Gotik, aber
die künstlerische Stimmung ist ungebrochen rom. Die Anlage ge-
hört in die Reihe derer, die einen starken Einfluß des Zentralbaus
auf die Bauphantasie dieser Zeit und Schule bekunden. Kreuz-
basilika mit fest zusammengedrängtem Gr. und wuchtigen Mauer-
stärken. Nur um eine solche ragt das Qsch. über das kurze und
breite Lhs. hinaus. 2 Sakristeien setzen jenseits des Qsch. die
Sschiffe fort. Die äußere Gruppe gipfelt in einem beherrschenden
Zentral-T., den 2 kleine OTürme begleiten, während die WFassade
turmlos bleibt. (Die zweckvoll gewählte Lage auf einem Hügel
kommt heute wegen Umbauung nicht mehr ganz zur Geltung). Der
innere Aufbau gibt das Emporensystem von Andernach in fort-
geschrittener Entwicklung. Im Raumbilde die Bedeutung des Breiten-
faktors noch um einen starken Grad erhöht. Von den Doppeljochen
des Lhs. wird das erste noch zur Hälfte von einer Querempore
eingenommen. Die Chorapsis in 5/io; ihre Rippen laufen ohne
Schlußstein im Scheitel des Gurtbg. zusammen. Die Gwbb. der
Ssch. sind nicht mehr grätig (eine für diese Stelle lange festgehaltene
Konstruktion), sondern haben Kreuzrippen. Die Emporengwbb.
 
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