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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0101

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Fou

- 88 —

Fra

FOU DA Y (Urbach). UElsaß Kr. Mölsheim.
Dorf-K. Schlichter rom. Chor-T., im Erdgeschoß Rippengwb. auf
Ecksll. Einfache spgot. Sakramentsnische.

FRANKENBURG. UElsaß Kr. Schlettstadt.
Burgruine. Sehr ansehnlich. Für hohes Alter der ersten Anlage
sprechen 2 Steinwälle aus großen Blöcken mit Schwalbenschwanz-
verbindung, ähnlich der Heidenmauer auf dem Odilienberge. Zu-
erst genannt 1105. Besitz der Grafen von Werth, die sie dem
B. von Straßburg kommendierten. Wie meist in den Vogesen,
folgt der Mauerring dem Umriß des Felsens. An einem Ende
großer runder Bergfrid in Buckelquadern, am andern ein 4 eck. T.
in Verbindung mit der A'lauer.

FRANKENSTEIN. Pfalz BA Kaiserslautern. Inv. I.
Burgruine0 rom. und frgot. Die Gebäude lehnen sich an den
aufgehenden Fels. Türen, Fenster, Kamine mehrfach erhalten.

FRANKENTAL. Pfalz BAmtsstadt. Inv. I.
Ruine der rom. Klst.-K. Der Chor erst 1820 abgebr. Jetzt er-
halten vom Lhs. die NWand und der untere Teil der WWand.
Die schön profilierten Bg. Friese und das sehr prächtige Portal im
Charakter der Wormser Schule gegen M. 13. Jh. Vor dem Portal
ein offenes Paradies; Spuren got. Erweiterung; denn die Wand-
flächen rechts und links waren ursp. Außenarchitektur. Unregel-
mäßige Stellung des T. am OEnde des s Ssch. Einfacher got.
Lettner. Das 1277 verfaßte Erkenbertlied klagt, daß das Münster
nicht vollendet sei. Die Ansicht bei Merian ist nicht ohne weiteres
beweiskräftig für den rom. Bau (wie der Rekonstruktionsversuch
in der Sonderschrift von Hildenbrand 1899 annimmt).
Speierer Tor und Wormser Tor 1770—72.

FRANKFURT A. M. RB Wiesbaden. Inv. [D.]
Dom S. Bartholomäus. Der heutige Anblick, durch die verein-
heitlichende Rest, des 19. Jh. stark beeinflußt, läßt nicht gleich
erraten, wie verwickelt die Baugeschichte ist.

1. Voraus ging eine von König Ludwig dem Deutschen gegr.,
852 gew., c. 1235 abgebrochene Salvator-K. Ihre Fundamente
sind nachgewiesen; Basl. von 3 Sch. und 3 J., Qsch. aus 3 Quadr.,
daran 3 parallele Apsiden (vgl. S. Alban in Mainz). An der WSeite
2 quadr. Türme (?) mit runden Treppengehäusen.

2. Neubau nach 1235, eine (provisorische) Weihe schon 1239. Die
schöne frgot. Tragfig. eines Wasserspeiers im Hist. Museum be-
weist, daß noch lange nach M. 13. Jh. gebaut worden ist. Die L.
des karoling. Baus (18 m) wurde beibehalten, die Ssch. erweitert,
so daß sie mit dem Msch. gleiche Br. erhielten, Aufbau als Hllk.
Diese letztere Tatsache ist architekturgeschichtlich von großer Be-
deutung. Ist das Hallensystem von S. Elisabeth in Marburg ab-
 
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