Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

DOI Heft:
Heft 1
DOI Artikel:
Hollenberg, Felix: Zur Reform der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft, [5]
DOI Artikel:
Zwist in der Pariser Künstlerschaft
DOI Artikel:
Geplante Ausstellungen / Eröffnete Ausstellungen / Erledigte Preisausschreiben / Laufende Preisausschreiben / Aus Akademien und Kunstschulen / Personal-Nachrichten / Staatsaufträge etc. / Todesfälle / Vermischtes
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0012

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die Werkstatt der Kunst.

Heft p

mal nötige Kritik der Leitung der Genossenschaft
nicht illusorisch zu machen, dem Pauptvorstand nur
insofern unterstehen, als es dessen Bekanntmachungen
zu bringen hat.
Wan wird nun sagen, diese ganzen preßvor-
schläge seien gut und schön und hübsch gedacht,
aber: die Hinanzfrage! Dieser letzte Grund des Blut-
losen und des Unverständigen.
Die Ananzfrage ist sehr einfach zu lösen, es
werden in dieser Kichtung dem Delegiertentag nähere
Vorschläge gemacht werden, die sich aber einstweilen
nicht zur öffentlichen Behandlung eignen, jeden-
falls ist das im Auge zu behalten: Eine Organi-
sation, die bei geringen Kosten nichts leistet,
ist auf alle Hälle zu teuer. Eine Korporation,
die bei entsprechend höherem Beitrag großen
Nutzen bringt, arbeitet wohlfeil. Auch hier ist
das Billigste oft das Teuerste. Alles was bis
heute durch die bcjammerungswürdig schlechte jnter-
essenvertretung den deutschen Künstlern direkt und
indirekt verloren ging, das ist gar nicht in Zahlen
auszudrücken. Deshalb ist es höchste Zeit, sich ein
scharfes Bchwert für den Kampf ums Dasein zu
schmieden, und das erste Wittel hierzu ist ein gutes
eigenes preßorgan.
Belix HoIIenberg.
2wlst m clsr pariser Uimstlerscbakt.
Der Balon 6u Lbamp-cke-lVlars ist von einer
Bpaltung bedroht. Tine große Anzahl seiner Wit-
glieder hat einen sehr heftigen Protest gegen eine
neue Batzung erhoben, die den Atttgliedern dieser
Kunstvereinigung untersagt, an irgend einer an-
deren Ausstellung im Grand-Palais teilzunehmen,
als an der von dem Verein veranstalteten. Da-
durch würden die Künstler verhindert, in dem so-
genannten perbstsalon auszustellen, der im vo-
rigen jahre im Petit-Palais eröffnet war, für das
laufende aber das Grand-Palais zur Verfügung
gestellt erhalten hat. Unter den Protestlern sind u. a.
an weiter bekannten Namen: Aaffaelli, Willette,
Eugene «Barriere, jrau Besnard u. s. w.
Der Protest erhebt sich gegen die Zumutung,
die Künstler in irgend einer Weise an der Ent-
faltung und Bekanntgebung ihrer Talente zu hin-
dern, was doch dadurch eintreten müßte, daß man
ihre Beteiligung an Ausstellungen, die mit der des
Vereins in keiner Weise kollidieren, zu verhindern
suchte. Gerade der Lociete nationale sei solches

Vorgehen nicht würdig, da sie sich ja von dem
„klassischen" Künstlervereine nur deshalb losgelöst
habe, weil dieser die Freiheit der Künstler nicht
hinreichend wahrte und gewährleistete.

Geplante Ausstellungen. (Fortsetzung.)

Köln. Die Erste große rheinische Kunstausstellung
in Köln soll am April eröffnet werden. Der Verbünd der
Kunstfreunde am Rhein, der die Ausstellung veranstalten wird,
hat für das auf die Dauer von zehn Jahren zn errichtende
Ausstellungsgebäude eine Konkurrenz ausgeschrieben, zu der
nur die Herren Professor Behrens (Düsseldorf), Architekt
Brantzky (Köln), Professor Billing (Karlsruhe), Professor
Fischer (Stuttgart), Professor Olbrich (Darmstadt) und Pro-
fessor Ratzel (Karlsruhe) aufgefordert werden. Der Gesamt-
preis des Hauptgebäudes mit Honorar soll zq.0 ooo Mk. nicht
überschreiten. Für Nebengebäude, darunter eine kölnische
Kneipe, sind soooo Mk. und für die Gartenanlage 25 OOO Mk.
ausgeworfen.
Erösfnete Ausstellungen.
Berlin. Am (. Oktober ds. Is. begann im Berliner
Künstlerhause eine Kollektivausstellung von Werken des Düssel-
dorfer Meisters Ed. v. Gebhardt. Es kommt namentlich eine
Anzahl von Studien für die eben vollendeten Monumental-
gemälde in der Friedenskirche in Düsseldorf zur Ausstellung.
Gleichzeitig erfolgt eine Kollektivausstellung von Louis Dou-
zette, der dieser Tage seinen 70. Geburtstag beging.
Berlin. Große Berliner Kunstausstellung. In
letzter Zeit fanden nachstehende Verkäufe statt: Max Klein
„Kinderbildnis", Plastik; Hermann Schnee „Hirschhorn am
Neckar", Aquarell; Luise Rosenbach „Heide-Landschaft",
Gelgemälde; Wilhelm Eonrad „Im Dorfe", Griginal-
radierung; Adolph Do ebb er „Friedland i. M. und Branden-
burger Tor", Architektur; Richard Winckel „Bildnis", Ra-
dierung; Karl Kappstein „Zwergpintscher", Monotypie,
„Affenkäfig", Monotypie; Berthold Genzmer „Die Nach-
barn", Gelgemälde; Ed. Eucuel „Der Salon-Poet", Illu-
stration"; Albert Krüger „Erasmus von Rotterdam", nach
Holbein, Farbenholzschnitt (Wiederholung); Albert Ritz-
berger „Schlafende Nymphe", Gelgemälde; Themistokles v.
Eckenbrecher „Am Hardangerfjord", Gelgemälde (Wieder-
holung); Paul Weber „Frühnebel im Herbste", Gelgemälde;
Jean Grothe „Dorf im Frühjahr", Gelgemälde; Hermann
Schnee „Talmühle", Aquarell; RudolfBernt „Bauernhaus",
„Keusche" (Steiermark), Aquarell; Max Wulff „Modelpause",
Illustration; Gskar Frenzel „Fließ im Walde", Gelgemälde;
Albert Rei mann: Diverse kunstgewerbliche Gegenstände.
Belgrad. Am (8. September eröffnete der König die
in der Hochschule untergebrachte Erste südslawische Kunst-
ausstellung, deren vier Abteilungen, nämlich serbische, bul-
garische, kroatische und slowenische, er eingehend besichtigte.
Der Ausstellungskatalog zählt H58 Nummern auf. Besonders
reich sind slowenische Künstler vertreten.
Dresden. (Verkäufe auf der Großen Kunstaus-
stellung Dresden zqOH.) Abermals sind in letzter Zeit
zahlreiche ausgestellte Kunstwerke verkauft worden. Gelge-
mälde: Franz Bunke-Weimar „Abendfrieden"; Georg Drey-
dorff-Düsseldorf „In Erwartung"; Berthold Förster-
Weimar „Tannroda"; w.I.Hamilton-Glasgow „Sommer-
stille"; L. v. Hofmann-Weimar „Heiße Nacht"; Elaude
Monet-Paris „Haus in Saardam". Zeichnungen: Glaf
Gulbransson-München: E. Richter, Theodor Mommsen,
D'Annunzio, Paul Heyse; Eduard Thöny-München „Vor-
bildung", „Der Professor", „Auf der Galerie"; Robert Sterl-
Dresden „Männliches Brustbild". Radierungen: Fritz Voell-
my-Basel „Dorf im Elsaß"; Walter Eonz-Karlsruhe: Frau
 
Annotationen