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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 31
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Zum siebzigsten Geburtstage Franz v. Defreggers
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https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0421

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Ortzsnkürdle
Interessen der W
denden Dienstler.

Redakteur: k)einrick Slemback.

IV. Jakrg. ^ I)ekt 31. * 1. Mai 1905.

An unsere Leser!

Vom s. Mai d. Is. ab befindet sich die Reckaklion: München XIX,
ll^uffinisli'. 26, wohin alle redaktionellen Zuschriften zu richten
sind, die Geschäftsstelle (Verlag, Expedition, Inserate, Geldsen-
dungen rc.) dagegen: Jungfernturrnstr. r/i (Telefon ss6), wo-
selbst auch die Sprechstunden cles lkeclakteurs, Dienstag und
Donnerstag nachmittags von ^ bis 5 Uhr stattfinden.

Tum siebzigsten Geburtslage ^ranz v. vekreggers.

Am 50. April beging Hranz v. Defregger
auf seiner Villa bei Bozen im heimatlichen Tirol
feinen 70. Geburtstag, hochgefeiert von unzähligen
Gratulationen, beglückwünscht von Deputationen aus
München, so vom Ltadtmagistrat, dessen Vertreter
ihm den Ehrenbürgerbrief überbrachten, vom
Professorenkollegium und den studierenden der Aka-
demie der bildenden Aünste, welch' letztere dem ver-
ehrten Meister eine prächtige Adresse überreichten. Der
Prinz-Regent selbst hatte den Jubilar vor dessen Ab-
reise nach Bozen noch in Audienz empfangen und ihm
bei dieser Gelegenheit den Verdienstorden vom hei-
ligen Michael 2. Masse mit 5tern überreicht. wie
ein Wunder berührt den Zuschauer bei Betrach-
tung all' dieser Zeichen von Anerkennung, von
Liebe und Verehrung, bei Betrachtung all' der
schon gefeierten Triumphe, der Lebenslaus eines
Mannes, der den weg fand vom pirtenknaben

auf den Tiroler Almen bis zu dem, was uns heute
der Name des Gefeierten sagt. In der Tat -—
nur noch wenige wird es heute in der deutschen
Aunst geben wie ihn, über welchen mit seinem
Namen allein schon alles gesagt ist, so sehr ist sein
Werk das gemeinsame Eigentum des Vaterlandes
geworden. Richten wir indes unseren Blick noch
ein wenig weiter, so empfinden wir unwillkürlich,
daß trotz unserer Liebe und Verehrung für den
Gefeierten dennoch unser Blick für die Schätzung
der ganzen Größe des Gutes, das der schlichte
große Aünstler Deutschland und der deutschen Aunst
gegeben, noch nicht entfernt ausreicht. Hranz v. Def-
regger gehört im eigentlichsten Linne zu den Pfad-
findern der neueren deutschen Aunst: Daran wollen
wir, dem Lärm des Tages gegenüber, nur um so
fester halten. Das s9- Jahrhundert hat uns in
Deutschland auf dem Gebiete der Aunst ein bei-
 
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