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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 21
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Inhalt / Arbeitskalender / Geplante Ausstellungen / Eröffnete Ausstellungen / Laufende Preisauschreiben / Erledigte Preisausschreiben / Geplante Denkmäler / Denkmals-Enthüllungen / Aus Akademien und Kunstschulen / Staatsauftrag etc. / Stipendien / Personal-Nachrichten
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A. v. Menzels Tod
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https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0289

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Heft 2H

Die Werkstatt der Kunst.

285

um das Doppelte übersteigen. Die Entwürfe dürfen nicht ge-
rollt eingesandt werden, sondern müssen stach, zwischen zwei
Pappen verpackt, mit der Bezeichnung „Mappe-Konkurrenz"
bis zum 15. Juni 1905 an Georg D. w. Eallwey in München,
Finkenstraße 2, franko eingesandt werden. Später als am
^5. Juni einlausende Konkurrenzarbeiten werden nicht mehr
berücksichtigt. Die Entwürfe kommen in der Zeit vom 16. Juni
bis 1. Juli in München zur Beurteilung und öffentlichen Aus-
stellung. Entwürfe, welche weder prämiiert noch angekauft
werden, kommen nach dem 1. Juli franko zur Rücksenduug.
Die Entwürfe für beide Konkurrenzen find je mit einem
Kennwort — nicht Kennzeichen — zu versehen. Jedem ein-
zelnen Entwurf ist ein geschloffener Briefumschlag beizufügen,
in welchem sich die Adresse des Entwerfenden befindet und
auf dessen Adreßfeite dasselbe Kennwort angebracht ist, wie
auf der Konkurrenz-Zeichnung. Die Bekanntgabe des Resul-
tates erfolgt gegen Mitte Juli in der Deutschen Malerzeitung
die Mappe. Als Preisrichter fungieren die Herren Professor
Martin Dülfer-München, Architekt, Martin Wiegand-München,
Kunstmaler, Richard Schulz-Leipzig, Dekorationsmaler und
Präsident des Deutschen Nalerbundes, Earl Leibig-Nünchen,
Hauptlehrer der Städtischen Gewerbeschule, Ludwig Reisberger-
München, Dekorationsmaler und Redakteur der Deutschen
Malerzeitung die Mappe.
Erledigte Preisausschreiben.

Keichenberg i. B. Das Preisgericht über die Entwürfe
für das Ausstellungsplakat schied von den 62 eingelangten
Entwürfen in viermaligem Wahlgange alle jene aus, die
nach Ansicht des Preisgerichtes für den preisbewerb nicht in
Betracht kommen konnten. Es verblieben für die engste Wahl
noch sechs Entwürfe. Nach eingehender Ueberprüfung der-
selben gelangte das Preisgericht zu der Ueberzeugung, daß
diese Entwürfe zwar sämtlich gute und beachtenswerte Ar-
beiten seien, daß aber keiner derselben so vollendet sei, um die
Zuerkennung des ersten Preises zu rechtfertigen. Bei aller
Anerkennung der künstlerischen Vorzüge, welche diese Arbeiten
aufweisen, mußte insbesondere darauf verwiesen werden, daß
sie doch nicht den im Preisausschreiben gekennzeichneten Grund-
zügen in vollständig befriedigender weise entsprechen. Von
diesen Erwägungen geleitet, beschloß das Preisgericht mit
Stimmeneinhelligkeit, von der Zuerkennung der ursprünglich
ausgesetzten Preise abzusehen und die hiefür ausgeworfene
Gesamtsumme von 1500 Kr. zu gleichen Teilen auf die drei
besten Entwürfe zu verteilen. Als mit Preisen zu beteilende
Entwürfe wurden einstimmig bezeichnet die Arbeiten: Nr. 26
Kennwort „Jugend" Rudolf Hanke-Wien; Nr. 36 Kenn-
wort „Rübezahl" Maler Karl Kostial-Prag; Nr. 53 Kenn-
wort „Zeitgeist" Maler Teschner-Prag. Die ehrende Er-
wähnung wurde nachstehenden Arbeiten ausgesprochen:
Nr. q>5 Kennwort „Heimat tlt" Maler Franz Jaeger-
Raspenau; Nr. 52 Kennwort „Eiche" k. k. Professor Sergius
Hruby-Teplitz; Nr. 55 Kennwort „Färb" Architekt Rudolf
Bitzan-Dresden. Von den sechs ausgezeichneten Entwürfen
rühren fünf von deutschböhmischen Künstlern her.
Aus Galerien unci Museen.
Budapest. V.K. Der Landcsrat für bildende Künste
in Ungarn hat in seiner letzten Sitzung einstimmig beschlossen,
den ganzen künstlerischen Nachlaß des kürzlich verstorbenen
Professors Karoly Lotz für den Staat zu erwerben und ein
Lotz-Museum zu gründen. Der Kultusminister wird die
Angelegenheit demnächst entscheiden.
Dresden. In der Kgl. Gemäldegalerie wird das 81,2 cm
hohe, 12 cm breite, auf Kupfer gemalte Bild „Wachtturm"
von Brueghel dem Kelteren vermißt.
Ataalsauklräge etc.
Stuttgart. Dem Bildhauer Emil Kiemlen ist von der
Stadt Eannstadt der Auftrag erteilt worden, für die König

Karlsbrücke daselbst die folgenden Arbeiten auszuführen: Das
Standbild Sr. Majestät des Königs Wilhelm H-, das
Standbild Sr. Majestät des Königs Karly, beide über 3 m
Höhe, weiter die Reliefmedaillons des Staatsministers von
Schmid, des Präsidenten Leibbrand, Erbauers der Brücke,
des Oberbürgermeisters Na st von Eannstatt und des früheren
Oberbürgermeisters Hack von Stuttgart. Sämtliche Arbeiten
werden in Bronze gegossen. Die Mittel gibt die Stadt Eann-
stadt aus ihren Volksfest-Ueberschüsfen.
Aus Rünsller-Vereinen.
Die Künstl ervereine, Kunstgenosseu-
schaftenu. s. f. bitten wir, uns über die Ergebnisse
ihrer Generalversammlungen, Vorstandswahlen, kurz
über alles Bemerkenswerte, soweit es sich zur Ver-
öffentlichung in der „Werkstatt der Kunst" eignet,
kurze Mitteilungen zugehen zu lassen. DieKünstlerschaft
gelangt auf diese Weise zu einem wechselseitigen
Nachrichtenaustausch auf dem einfachsten Wege.
München. Die Künstlervereinigung Luitpold-Gruppe
hat durch ihr Mitglied Herrn Rafael Schuster-Woldan einen
Kranz am Grabe Adolf Menzels niederlegen lassen.
^ocleskälle.
Wien. Der Landschafts-und Marinemaler Albert Ri eg er
ist hier im Alter von 71 Jahren gestorben.
Gegenklage.
20.Febr. 18-1-1. Nichaly Munkacsy geb., Munkacs.
23. „ 1900. Kupferstecher Glaser gest., Düsseldorf.
23. „ 1900. Professor wilh. Dürr gest., München.
26. „ 183-1. Alois Senefelder gest., München.
26. „ 1901. Bildhauer Otto Menzel gest., Prag.

A. v. Menzels
Die Beisetzung Adolf v. Menzels gestaltete sich
zu einer imposanten und großartigen Kundgebung
für den dahingeschiedenen Meister. Dem Bericht
der „M. N. N." entnehmen wir darüber die fol-
genden Stellen:
Berlin, sZ. Februar. Die Rotunde des alten
Museums war in eine stimmungsvolle Trauer-
kapelle umgewandelt, in der heute mittag s2 Uhr
die Trauerfeier für A. v. Menzel stattfand. Wände
und Galerie waren schwarz ausgeschlagen. Hinter
dem Sarg erhob sich das Kreuz mit dem Erlöser.
Auf der mächtigen Freitreppe hatten sich unter-
dessen die Spitzen der kommunalen und staatlichen
Körperschaften, die Vertreter der Berliner Hoch-
schulen und zahlreiche Künstlerkorporationen ver-
sammelt. Zugegen waren u. a. Reichskanzler Graf
Bülow, die Minister vr. Studt, Möller und
Budde, sowie der frühere Minister v. Thielen,
eine Abordnung des Magistrats mit (Oberbürger-
meister v. Kirschner u. a.
 
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