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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 6
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Die Gründung des Künstlerverbands deutscher Bildhauer
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Wander-Ausstellung des Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein Darmstadt 4. Dez. 1904 bis 6. Jan. 1905
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Delegiertentag deutscher Bildhauer
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https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0082

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73

Die Werkstatt der Kunst.

Heft 6.

Ebenso ist zu hoffen, daß der vom Haupt-
vorstand in Aussicht genommene allgemeine Dele-
giertentag in Dresden nun in Bälde stattfindet,
denn von dessen Beschlüssen wird die Haltung der
Einzelverbände abhängen und es ist richtiger, daß
die Einzelverbände ihre Statuten nach den: all-
gemeinen Verband einrichten, statt daß umgekehrt
der allgemeine Verband durch Einzelverbands-
statuten in seiner Entschließung eingeengt ist.
Endlich ist zu hoffen, daß bezüglich der wirt-
schaftlichen fragen auch eine Fühlung mit den Re-
zessionen, bezw. dein Deutschen Künstlerbund, an-
gebahnt werde. Daß in geschäftlichen fragen mit
den Rezessionen meist nur angenehm zu verkehren
ist, muß jeder Unvoreingenommene zugeben. Und
daß sie sich auf das Geschäftliche verstehen, muß
nicht minder zugegeben werden. Der Hauptvorstand
in Dresden hat selbst als einen seiner Erfolge ge-
rühmt, daß die Rezessionen sich seiner Eingabe be-
treffs des deutschen Kunstschutzgesetzes angeschlossen
haben. Also die Rezessionen sind durchaus nicht so
„schlimm", wie sie manchen: erscheinen. Und sie
sind für die wirtschaftliche Organisation wertvoll.
Einige Rezessionen gehören ja auch heute noch
der Allgemeinen Deutschen Kunstgenoffenschaft an.
Professor Karl Warr in Wünchen, der Vorstand
der „Luitpold-Gruppe", ist auch im Vorstand des
Deutschen Künstlerbundes, und dieser hat ihm
durchaus nichts in den Weg gelegt, für das Ge-
lingen der Ausstellung in Bt. Louis als Bevoll-
mächtigter der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossen-
schaft sein möglichstes zu tun.
Dies eröffnet erfreuliche Aussichten auf ein Zu-
sammengehen auf dem gemeinsamen wirt-
schaftlichen Interessengebiet, mag auch sonst
in anderen fragen der Deutsche Künstlerbund
seine eigenen Wege gehen. Aber wenn Einigkeit
irgendwo die deutschen Künstler stark inacht, so ist
es auf wirtschaftlichem Gebiet. Belbst wenn die
ausgetretenen Rezessionen nicht wieder eintreten soll-
ten, würde ein wirtschaftliches Kartell zwischen All-
gemeiner Deutscher Aunstgenossenschaft undKünstler-
bund den deutschen Künstlern zu einer Wacht und
damit zu einer Besserung der gesamten Verhältnisse
im Kunstverkehr verhelfen, von der die wenigsten
eine Ahnung haben.
Wan braucht dabei durchaus an keine Utopien
zu denken. Wir können den deutschen Künstlern Mit-
teilen, daß die gut geleiteten Kunstvereine, Kunst-

salons, Firmen u. s. f. nichts mehr ersehnen,
als eine solche von der „Werkstatt der Kunst"
von Anbeginn an erstrebte Organisation,
die, aus der Basis gegenseitiger Verständi-
gung, mit allem aufzuräumen imstande wäre,
was unpraktisch und faul ist im künstlerischen
Geschäftsverkehr.
Mauder-Ausstellung des Verbarides der
Kunstfreunde m den Ländern am Kbein
varmstadt 4.vez. 1904 bis 6.Ian. 1905.
Aus Darmstadt wird uns mitgeteilt:
von Sr. König!. Hoheit dem Großherzog Ernst
Ludwig von Hessen und bei Rhein mit der Durch-
führung dieser Ausstellung für Darmstadt betraut, erlaubt
sich die Unterzeichnete Kunstkommission die Bedingungen und
Formulare für diese Ausstellung zu überreichen. Die Kunst-
kommission Darmstadt: Vberst v. Heyl, Beyer, Lissarz,
Prof. Habich, Pros. Gl brich.
Ausstellungs-Bedingungen. Die Ausstellung findet
in Darmstadt vom H. Dezember bis s. Januar Zos in
den Räumen des Ernst Ludwighauses, Ulathildenhöhe, statt.
Die Einlieferung der Werke erfolgt zwischen ^5. bis
20. November.
Verpackung. Die Kunstwerke sind in starke Holzkisten
mit Sorgfalt zu verpacken, zu deren Verschluß nur Schrauben
verwendet werden sollen.
Werke unter Glas sind in Holzwolle zu verpacken und
die Scheibe mit Stoff zu überkleben.
Kosten der Einsendung. Die Großh. Kabinetts-
direktion trägt die Frachtspesen nach Darmstadt sowie nach
dem nächsten Ausstellungsorte. Eilgut, Postnachnahme und
andere Spesen werden nicht vergütet.
Die Kunstkommission Darmstadt überwacht das Aus-
und Linxacken der Kunstwerke, und wird über etwaige Be-
schädigung ein Protokoll ausgenommen, das bindend für den
Aussteller ist.
Haftung. Alle Kunstwerke werden vom Tage ihres
Eintreffens im Ausstellungsgebäude bis zu ihrer weiter-
fendung mit dem angegebenen Versicherungswert gegen Feuer-
schaden versichert.
Es wird denselben in jeder Richtung die größte Sorg-
falt gewidmet, auch wird die strengste Aufsicht geübt werden.
Eine darüber hinausgehende Verantwortung für etwaigen
Schaden wird jedoch nicht übernommen.
verkauf. Bei allen Verkäufen wird eine Verkaufs-
gebühr von ^o Prozent der Kaufsumme in Abzug gebracht,
werden verkäufliche Werke während der Ausstellung für un-
verkäuflich erklärt, fo hat der Aussteller die Verkaufsgebühr
an die Geschäftsstelle zu zahlen.
Die Abgabe der Verkaufsgebühr von Prozent tritt
mit Linlieferung des Kunstwerkes in Kraft.
Allgemeine Bestimmungen, vor Schluß der Aus-
stellung darf kein Kunstwerk zurückgezogen werden. Die vor-
stehenden Ausstellungs-Bedingungen sind für sämtliche Kunst-
kommissionen des Verbandsgebietes maßgebend und bindend.
Die Künstler, welche der Einladung zu dieser Ausstel-
lung Nachkommen, verpflichten sich, die übersandten Werke
während der Dauer eines Jahres gleichen Unternehmungen
in Städten des Verbandsgebietes zu überlassen.
velegrertentag deutscher kildbauer.
Der erste Delegiertentag der Bildhauer-Vereinigungen
Deutschlands trat am 29. Gktober im Künstlerhause in Berlin
zusammen. Aus Breslau erschien Professor Werner-
 
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