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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 51
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Gottschalk, Hermann: Künstler und Kunstkritik
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Eine wichtige Verordnung
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Todesfälle / Gedenktage / Aus Künstler-Vereinen / Aus Kunstvereinen / Vom Kunsthandel / Aus Galerien und Museen / Auktionen / Vermischtes / Literatur-Umschau / Briefkasten der Schriftleitung / Werbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0703

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Heft 5H

Die Werkstatt der Kunst.

699

durch Galerien und südliche Architektur-Paradiese
leiten, bis er als seinen Gott einen großen, alten
Meister gefunden hat. Gin ungeheures Studium
dieses Wahlverwandten, ob er nun Giotto oder Ru-
bens hieße, müßte sodann folgen. Nachher mag er
frei sein, und sich auf die Natur stürzen — er wird
nicht mehr entgleisen, nicht mehr über Kunst reden
und selbst eine Polemik Thode-Liebermann-Thoma-
Meier-Graefe ohne üblen Folgen hinunterschlucken.
vacllau. Hermann Qottscballc.
6ins wichtige Veroränung.
Der preußische Minister der öffentlichen Arbeiten
hat angeordnet, daß bei allen staatlichen Bauten,
bei denen eine Vergebung von Werken der Bild-
hauerkunst im Wege öffentlichen Wettbewerbs
erfolgt, die Grundsätze zu beachten sind, die von der
Bildhauervereinigung des Vereins Berliner Künstler
und der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft
für das Verfahren bei öffentlichen Konkurrenzen um
Bildhauerwerke aufgestellt worden sind, und denen
auch die Dresdner, Düsseldorfer und Karlsruher
Bildhauer sich angeschlossen haben, von den in diesen
Grundsätzen aufgestellten Forderungen seien nochmals
die folgenden hervorgehoben: Die Mehrzahl der
Preisrichter muß aus bildenden Künstlern bestehen;
mindestens müssen aber zwei Bildhauer dem Preis-
gericht angehören. Die Preisrichter sind im Pro-
gramm zu nennen. Von der Beteiligung an der
Preisbewerbung, sowie von der Ausführung des
Auftrages sind sie ausgeschlossen. An Skizzen, Mo-
dellen, Plänen und Berechnungen darf nicht mehr
verlangt werden, als zur klaren Darlegung des Ent-
wurfs erforderlich ist. Bei allgemeinen öffentlichen
Wettbewerben sind Preise auszuwerfen und zwar in
Höhe von mindestens fO v. H. der Ausführungs-
summe, wenn diese bis zu 50 000 Mk. beträgt, bei
einer solchen von 50000 bis s00000 Mk. mindestens
7 v. H., von (00000 bis (50000 mindestens 6 v. H.
u. s. w. Nur das Modell des zur Ausführung be-
stimmten Entwurfs wird Eigentum des preis-
ausschreibers. Das Urheberrecht verbleibt dem
Künstler, so daß die Ausführung nur diesem über-
tragen werden darf, wird die Ausführung entgegen
der Entscheidung des Preisgerichts vergeben, so er-
hält der Verfasser des zur Ausführung empfohlenen
Entwurfs eine besondere Entschädigung in Höhe des
ersten Preises. Sämtliche eingelieferten Arbeiten sind
unter Nennung der preisgekrönten Künstler öffent-
lich auszustellen, aber nicht vor der Entscheidung
des Preisgerichts.

Laufende Oreisaussckreiben. (Fortsetzung.)
München, wir berichteten vor einiger Zeit über ein
Preisausschreiben für das in Manila auf der Promenade
Luneta zu errichtende Denkmal des philippinischen Dichters
und Freiheitshelden Ioss Rizal. Der Termin für die Ein-
reichung der Entwürfe zur Preiskonkurrenz ist jetzt vom
so. November auf den zo. März ;906 verschoben worden.

Erledigte Vreisaussdireiben.

Bremen. (Der Ideenwettbewerb für das Fran-
zius-Denkmal) in Bremen ist erledigt. Das Preisgericht hat
den ersten Preis dem Entwurf des Architekten R. Jacobs in
Bremen zuerteilt. Der zweite Preis wurde geteilt.
Breslau. (Der engere Wettbewerb für das
Llausewitz-Denkmal) hatte zum Ergebnis als die besten
Entwürfe die des Bildhauers Lederer und des Architekten
Rudolf Zahn. Der Kaiser, welchem die Arbeiten unlängst vor-
gelegt wurden, entschied sich mit einigen Abänderungen für
den Entwurf des letzteren, welchem auch die Ausführung des
Werkes übertragen wurde.
München. (DieIuryfürdievomHauptausfchusfe
zur Abhaltung des (5. Deutschen Bundesschießens
gestifteten Preise zu den Bauten des Schießens) ver-
lieh den ersten Preis an Prof. Emanuel Seidl, den zweiten
Preis den Architekten Gebrüder Rank, den dritten Preis dem
Entwurf eines jungen Architekten Peter Danzer. Außerdem
wurden die Entwürfe Nr. 5, 7 und 9 dem Hauptausschuß
zum Ankauf empfohlen.
Denkmäler.
Berlin. (Die Enthüllung des großen Moltke-
Denkmals) am Königsplatze soll am 22. Dktober stattfinden,
vorausgesetzt wird dabei, daß die Arbeiten rechtzeitig bis da-
hin vollendet werden. Die Figur ist das Werk von Prof.
Uphues. Der Entwurf zur architektonischen Anlage stammt
von Prof. Schmalz.
Berlin. (Der Kaiser hat einen neuen künst-
lerischen plan entworfen), über den er kürzlich mit dem
Bildhauer Prof. Brütt sich unterhielt. Die Skizze sieht einen
figürlichen Schmuck vor, der für die Rampe des Schlosses be-
stimmt ist und zwar nach der Lustgartenseite, also dort, wo sich der
Gbelisk mit dem Adler befindet. Es sollen daselbst auf den
Pfeilern der Balustrade vier überlebensgroße Bronzefiguren
aufgestellt werden. Sie werden Fürsten aus dem Hause Gramen
zum Gegenstände haben, die dem Ende des (6. und vornehmlich
dem (7. Jahrhundert angehören. Es scheint, daß der Kaiser
durch die Errichtung des Loligny-Denkmals (an der Schloß-
apotheke) auf den Gedanken gekommen ist, seinen Ahnherren
von Gramen einen Platz am königlichen Schlosse einzuräumen,
vermutlich werden Wilhelm von Gramen (fl (58H, seine
Söhne Moritz (fl (625) und Heinrich Friedrich (fl (6H7), so-
wie dessen Sohn Wilhelm II. (fl (650) zur Darstellung ge-
wählt werden. Die Tochter von Heinrich Friedrich und Schwester
Wilhelms II. war Luise Henriette, die Gemahlin des Großen
Kurfürsten und Mutter des ersten preußischen Königs.
Dresden. (Der artesische Brunnen in Dresden-
Neustadt) bezw. sein Abfluß, der auf dem Albertplatze in
einem Bassin entspringt, soll demnächst künstlerisch ausgestaltet
werden und einen Aufbau in Form eines kleinen Tempels
erhalten. Die Kosten des Aufbaues sind auf 6500 Mk. ver-
anschlagt. Der eigentliche artesische Brunnen, der in einem
Grundstücke der Antonstraße entspringt, ist ein altes Wahr-
zeichen Dresdens und ist durch einen pyramidenförmigen Ueber-
bau geschützt.
Grünstadt i. d. Pf. (Lin Werk Ed. Beyerers), des
Münchener Bildhauers, und zwar ein Kriegerdenkmal, wurde
unlängst in Grünstadt enthüllt.
Domburg v. d. D. (Lin Kaiser Wilhelm-Denk-
mal, ein Werk des Bildhauers Prof. Fritz Gerth)
wurde im Kurpark in Gegenwart des Kaisers und der Kaiserin
am 9. September enthüllt.
Innsbruck. (Ein Denkmal für Speckbacher), ver-
anlaßt durch die Erinnerungsfeier im Jahre (909, beschloß
der Tiroler Künstlerbund in Innsbruck zu errichten.
Leipzig. (Völkerschlacht-Denkmal.) Lin Monument
von zyklopischen Zügen, so schreiben die „Leipz. N. Nachr.",
steigt draußen auf der Höhe am Napoleonstein empor. „Ls
 
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