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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 10
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Ein alter Bekannter oder: Künstler, haltet die Tasche zu!
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Todesfälle / Gedenktage / Aus Künstler-Vereinen / Aus Kunstvereinen / Vom Kunsthandel / Aus Galerien und Museen / Auktionen / Vermischtes / Literatur-Umschau / Briefkasten der Schriftleitung / Werbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0141

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Heft (0.

Die Werkstatt der Kunst.

137

man ihm Nachricht gäbe, „daß durch seine .Verkaufslisten'
etwas verkauft ist," läuft doch darauf hinaus, daß er
dann noch eine Verkaufsprovision herauszudrücken ver-
suchen will; oder will er sich nur „wundern", wenn auf
Inserate in seinem Blatt, das niemand gesehen, etwas
verkauft wird? Hängen Sie das einmal tiefer!
Was hiermit geschehen ist. Air den, der sich
der früheren Schwindelei in Bezug auf die an-
geblichen Beziehungen zur Wiener Künstler-Ge-
nossenschaft erinnert, bedarf es überhaupt keiner
weiteren Bemerkung über den neuesten Trick dieses
industriösen „Unternehmens".

^oäeskälle.
Amsterdam. Landschaftsmaler Theophile de Bock ist
nach langer Krankheit im Alter von 5 t Jahren gestorben.
Er begann seine Laufbahn als untergeordneten Beamter bei
der holländischen Eisenbahngesellschaft, sah aber bald, daß er
nicht von dem Holze war, aus dem Bureaukraten geschnitzt
werden, er ging oder „wurde gegangen", folgte seinem inneren
Drange und wurde Maler.
Leipzig. Die Mutter Max Ali ngers ist im 85. Lebens-
jahre am 22. November in Leipzig-Plagwitz gestorben.
Leipzig. Hier starb dieser Tage die Gattin des Che-
mikers Prof. Or. Hantzsch, früher in Würzburg. Die Ver-
storbene war eine Tochter des Bildhauers Schilling, des
Schöpfers des Nationaldenkmals auf dem Niederwald, und
diente als Modell für die Germania.
New-stM'k. Hier starb am 2 p November Graf Luigi
Palma di Lesnola, Direktor des New-Horker Kunst-
museums. Er hat sich durch seine Ausgrabungen auf Typern,
die er ;869 als dortiger amerikanischer Konsul begann und
mit deren Resultaten er das New-Horker Museum bereicherte,
einen Namen gemacht. Graf Palma war ursprünglich ita-
lienischer Soldat, machte dann den Krim-Krieg und später
den amerikanischen Sezessions-Krieg mit.
Plauen i. V. Der Leiter der Kunstschule für Textil-
industrie, Landschaftsmaler und Professor, Hofrat Richard Hof-
mann, ist im Alter von 52 Jahren, gestorben.
Gegenklage.
5. Dez. 1879. Maler Karl Hübner gest., Düsseldorf.
6. „ 1815. Baumeister Aug. Siccard v. Siccards-
burg geb., Wien.
9. „ 16-11. Antonys van Dyck gest., London.
9- „ 1717. Ioh. Joachim Winkelmann geb., Stendal.
9- „ 1875. Maler Adolf Schrödter gest., Karlsruhe.
9. „ 1902. Maler Karl Louis preusser gest., Dresden
10. „ 1792. Architekt Friedr. v. Gärtner geb., Koblenz.
10. „ 188-p Jules Bastien-Lepage gest., Paris.
1-1- „ 182p Maler Gust. Graef geb., Königsberg.
1-1. „ 182-p Puvis de Ehavannes geb., Lyon.
1-1. „ 1902. Maler Heinrich Otto gest., Klosterneuburg.
15. „ 180-1. Ernst Rietschel geb., Pulsnitz.
Aus Rünsller-Vei'einen.
Die Künst l erv erei n e, K u n stg e n 0 ss en -
schäften u. s. s. bitten wir, uns über die Ergebnisse
ihrer Generalversammlungen, Vorstandswahlen, kurz
über alles Bemerkenswerte, soweit es sich zur Ver-
öffentlichung in der „Werkstatt der Kunst" eignet,

kurzevtttteilungenzugehenzulassen. DieKünstlerschaft
gelangt auf diese weise zu eiuem wechselseitigen
Nachrichtenaustausch auf dem einfachsten Wege.
Berlin. DerKünstlerverein Pallas, gegründet 1880,
begeht im Februar n. I. sein 25jähriges Jubiläum durch eine
Ausstellung von künstlerischen und kunstgewerblichen Arbeiten
seiner Mitglieder in seinem Vereinsatelier, Neue Winterfeldt-
straße 17, vom 5.—1-1. Februar. Ferner wird dasselbe durch
ein Festessen mit Vertretern von Behörden und Kunstvereinen,
sowie ein Kostümfest am ip Februar bei Kroll gefeiert. Wie
in vergangenen Jahren, wird auch bei diesem Kostümfeste die
Pallas in historischen Bahnen bleiben; sie wählte daher das
Thema Friedrich It-, der Eiserne, bei den Zünften Berlins
1-150. Anmeldungen von Damen und Herren der Berliner Ge-
sellschaft zu dem Festzuge sowohl wie zu den Tänzen sind an
den p Vorsitzenden, Maler Linckelmann, LW., Bärwaldstr. 62,
oder an das Atelier Pallas zu richten. (Ebendort erläuternde
Programme.) Die Akt-, Kostüm- und Porträtkurse des Vereins,
täglich 7—9 Uhr abends, Sonntags 10—1 Uhr mittags, sind
auch für Gäste gegen geringes Honorar zugänglich.
Düsseldorf. Die außerordentliche General-Ver-
sammlung des Vereins der Düsseldorfer Künstler hatte
am 2p November folgende Tagesordnung zn erledigen: pwahl
eines Mitgliedes für die Landes-Kunstkommission und eines
Stellvertreters; 2. Erhöhung des Jahresbeitrages für Künst-
lerinnen; z. Künstlerfest 1905; -1. Ballotage; 5. Vorschlag nener
Mitglieder. Als Mitglied für die Landes-Kunstkommission
wurde Kunstmaler G. Nacco, als Stellvertreter Kunstmaler
Walther petersen gewählt. Der Jahresbeitrag für Künst-
lerinnen wurde auf ;5 Mk. festgesetzt. Ueber das bereits in
der vorigen Generalversammlung angeregte Künstl er fest ent-
spann sich eine lebhafte Debatte bezüglich der Lokalfrage; wer
die Wahl hat, hat bekanntlich die Oual. Es wurde einmütig
folgendes beschlossen: Das große Künstler fest soll unter
Mitwirkung resp. Oberleitung des durch seine glänzenden
Künstlerfeste weltberühmt gewordenen Künstlervereins Mal-
kasten im November 1905 in sämtlichen Räumen der Städti-
schen Tonhalle stattfinden und der Reinertrag der Künstler-
unterstützungs- und der Künstlerwitwenkasse zugewandt werden.
Um etwas Außergewöhnliches zu bieten, soll eine Kon-
kurrenz veranstaltet und das beste Gesamtprojekt preisgekrönt
werden; außerdem sollen auch die besten Einzelleistungen
auf dem Feste selbst prämiiert werden, wobei event. das
Publikum das Preisrichteramt übernehmen würde. Bei der
Ballotage wurden sechs Künstler als Mitglieder neu ausge-
nommen, sowie drei Künstler für die nächste Ballotage vor-
geschlagen; der Verein hat im Laufe dieses Jahres einen Zu-
wachs von etwa so neuen Mitgliedern erhalten, so daß nun-
mehr fast sämtliche bildende Künstler Düsseldorfs, ohne Unter-
schied der Kunstrichtung und Grupxenzugehörigkeit, demselben
als Mitglieder angehören. Ls zeigt sich immer mehr, daß der,
über den Parteien stehende, wirtschaftlich solide und fest fun-
dierte Verein der Düsseldorfer Künstler derjenige Faktor ist,
welcher der gesäurten Düsseldorfer Künstlerschaft im Sturm
und Drang der Zeit den sichersten Rückhalt bietet und jeden
Künstler nach seiner Fasson selig werden läßt.
München. Der Verein deutscher Kunst studieren der
veranstaltet feine beiden Bauernbälle in der Schwabinger
Brauerei am 1-1. Februar (Hauptkirchweih) und am 16. Fe-
bruar (Nachkirchweih).
Nürnberg. Die Angelegenheit der Errichtung eines
Künstl er hei ms ist nunmehr unter Berücksichtigung der von
München aus gestellten Anträge im reinen. Es wird der Plan
des Professors Walther von der hiesigen Kunstgewerbeschule
zur Ausführung kommen. Die Mittel hierzu sind durch Kunst-
freunde gedeckt. Die Stadt stellt unentgeltlich den Bauplatz
und gewährt außerdem einen Barzuschuß von 100000 Mk.
Wien. Von dem Vorstand der Genossenschaft der bil-
denden Künstler Wiens geht uns der soeben verausgabte
Rechenschaftsbericht für 1905/0-1 zu. Darnach war der Mit-
gliederstand am zp Oktober 190-1 679, darunter 520 ordent-
 
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