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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 5
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Hollenberg, Felix: Zur Reform der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft, [9]
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https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0069

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Drgsn fürdie
Interessen der M
denden Uwnttler.

Reäakleur: Ernst Eloss.

IV. Jakrg. ^ Hekt Z. ^ 31. Olrt. 1904.

Tur Reform äer Allgemeinen Deutschen Runstgenossenscbaft.
ix.

Meine Arbeit ist vollbracht. Ich habe gezeigt,
daß bisher die Allgemeine Deutsche Kunstgenossen-
schaft die Aufgaben, die zu lösen sie naturgemäß
berufen war, nicht gelöst hat. Ja, daß sie die Lö-
sung der meisten dieser Ausgaben nicht einmal in
Angriff nahm, nicht einmal erstrebte. Ich habe ge-
zeigt, daß trotz aller Bemühungen, der oft so tüch-
tigen Leiter der Gesellschaft, organisatorische und
sonstige sachliche Hehler es in erster Linie waren,
die einem, im Interesse der gesamten deutschen bil-
denden Künstlerschaft gelegenen, gedeihlichen Wirken
hemmend entgegenstanden.
Ich habe dann versucht, eine neue Organisation
der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft, wo-
durch die bisherigen Hehler vermieden werden könn-
ten, zu finden, und habe in großen Zügen die Punkte
eines Reformprogrammes, mit dessen Durchführung
die Genossenschaft zu einem machtvollen Haktor im
Leben der deutschen Künstler würde, entwickelt.
Ich verhehle es mir durchaus nicht: So nötig
und nützlich alle die vorgeschlagenen Reformen sind,
so gewiß sie alle auf die Dauer kommen müssen,
ihre Durchführung wird sich nicht mit einem Male
erreichen lassen und ihre segensreiche Wirkung wird
nicht von heute auf morgen zutage treten.
Aber drei Reformpunkte sind heute schon un-
bedingt durchführbar, und sie müssen auch unver-
weilt durchgeführt werden, soll die Allgemeine

Deutsche Kunstgenossenschaft nicht, wie bisher, auf
dem toten Geleise bleiben, immer überflüssiger
werden, und schließlich ganz der Vergessenheit an-
heimfallen.
Diese Punkte sind:
s. Die Hestlegung des Sitzes des Pauptvor-
standes und Anstellung eines besoldeten
Beamten.
2. Die Schaffung eines offiziellen preß-
organes.
3. Die Aufnahme der prinzipiellen Erklä-
rung in die Statuten, daß die Allgemeine
Deutsche Kunstgenossenschaft die Lösung
der für Künstler wichtigen wirtschaftlichen
Hragen zu einer ihrer Hauptaufgaben
macht.
Mit der Erfüllung dieser drei Horde-
rungen, die gewiß ein äußerst bescheidenes
Reformprogramm darstellen, wäre das feste
Hundament gegeben, auf dem der weitere
Ausbau der Allgemeinen Deutschen Kunst-
genossenschaft mit Sich erheiterfolgen könnte.
Denn diese Punkte sind — ich habe das ja
wiederholt ausführlich nachgewiesen — von grund-
legender Bedeutung für die weitere Existenz der
Genossenschaft.
Ohne festen Pauptvorstand ist eine zielbewußte,
planmäßige Arbeit unmöglich.
 
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