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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 11
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Die Vorbesprechung in Dresden
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Rundschreiben des Verbands deutscher Illustratoren
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https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0153

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Redakteur: Ernst Eloss.

IV. Iahrg. * Hell ii. ^ 12. vez. 1904.

vre Vorbesprechung m Dresden.
Das Rundschreiben, mit dem der Hauptvor-
stand der Allgemeinen Deutschen Aunstgenossenschaft
die Lokalgenossenschaften zu einer Besprechung vor-
dem eigentlichen Delegiertentag nach Dresden ein-
lädt, ist in voriger Woche ergangen.
Nachdem inzwischen mehrere Lokalgenossen-
schaften -— so Frankfurt, Hanau und Darmstadt —
in ihren Generalversammlungen die Stuttgarter
Resolution (siehe Heft 5 der „Werkstatt der Aunst")
angenommen haben und eine größere Anzahl Lokal-
genossenschaften Nord- und Süddeutschlands dem
Stuttgarter Satzungsentwurf (siehe Heft 8 der „Werk-
statt der Aunst") prinzipiell zugeneigt sind, nach-
dem ferner weitere Satzungsentwürfe von Berlin
und München I ausgearbeitet wurden bezw. werden,
hat der Hauptvorstand richtig und zweckmäßig ge-
handelt, indem er diese unverbindliche Aussprache
zu ermöglichen beschloß.
Dadurch wird die Arbeit des eigentlichen Dele-
giertentags erleichtert und vereinfacht, indem die
drohende „Hülle der Gesichte", die nur verwirrend
wirken könnte, für den Delegiertentag wesentlich
reduziert wird. Aber auch dem Geiste, in dem
die definitiven Verhandlungen geführt werden, wird
die Vorkonferenz förderlich sein, indem sie es er-
möglicht, auch gegensätzliche Anschauungen sachlich
und ruhig zur Aussprache gelangen zu lassen, ohne
die durch eine Beschlußfassung auf der Stelle leicht
herbeigeführte unnötige und schädliche Verschärfung.

Mit Spannung wird in der ganzen Aünstler-
schaft den Dresdner Tagen entgegengesehen, denn,
wie es in dem kürzlich an dieser Stelle publizierten
Schreiben des Vorsitzenden der Schleswig-Holstei-
nischen Aunstgenossenschaft hieß: Von dem Dres-
dener Delegiertentag erwartet ein großer Teil der
deutschen Aünstlerschaft entweder alles oder über-
haupt nichts mehr!
Rundschreiben des Verbands deutscher
Illustratoren.
Seitens des Verbands deutscher Illustratoren ist
folgendes Rundschreiben an die Mitglieder ergangen:
Sehr geehrter Herr Aollege!
Auf unseren letzten Sitzungen sind die Nebel-
st än de eingehend besprochen worden, welche daraus
entstehen, daß der Zeichner den Verleger im
Besitz des Driginals läßt. Nach der ganzen
Art des Illustrationsgeschäfts hat der Verleger kein
Recht auf den Besitz des Originals, noch legt er
in den meisten Hällen besonders Wert darauf. Die
Beziehungen zwischen Illustrator und Verleger sind
damit erledigt, daß der Zeichner seine Arbeit für
das Verlagswerk zur Verfügung stellt. Will der Ver-
leger die Originale kunsthändlerisch oder sonstwie ver-
werten, so wäre es seine Pflicht, dem Zeichner dies
bei Ablieferung seiner Arbeit mitzu teilen. Leider
ist der Zeichner meistens froh, wenn er sein Ho-
norar empfangen hat, und macht sich über die
weiteren Schicksale derZeichnung kein Aopfzerbrechen.
 
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