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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 20
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Kunstverhältnisse in Dänemark
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Vitzthum von Eckstädt, Dietrich: Verband Deutscher Kunstvereine
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https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0274

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270

Die Werkstatt der Aunst.

Heft 20.

sechs werden zur Hälfte von den Mitgliedern der
Akademie, zur andern Hälfte von sämtlichen Aünst-
lern auf drei Jahre gewählt.
Die „sämtlichen Aünstler" sind die, welche
innerhalb von fünf Jahren einmal in Tharlotten-
borg ausgestellt haben.
Dieses feste Aomitee hat die Geschäfte der Aus-
stellung zu leiten und bildet, mit vier anderen Aünst-
lern ergänzt, die Jury, die also aus elf Aünstlern
besteht. Diese vier Juroren werden von sämtlichen
Aünstlern alljährlich kurz vor der Eröffnung der
Ausstellung neu gewählt.
Durch besondere Bestimmungen wird Zury-
freiheit gewährt.
„n, T." (uckerckor Tensur) werden:
p die Aünstler, welche die sogenannte Aus-
stellungsmedaille (die sehr selten verliehen
wird) besitzen;
2. die, welche zweimal die sogenannte Zahres-
medaille erhalten haben;
3. die, welche wenigstens f5 Jahre lang aus-
gestellt haben und von diesen Jahren
in den letzten 5 Jahren mit keiner Arbeit
abgewiesen wurden. Außerdem gilt noch
die Beschränkung, daß in jedem der letzten
5 Jahre ein Werk eines solchen Aünstlers
von der Generaljury einstimmig ange-
nommen sein muß.
Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, ist der
betreffende Aünstler „n. L." und hat das Recht,
drei Werke juryfrei auszustellen; sendet er weitere
Werke ein, so unterliegen diese der Jury.
Mit der Aunstausstellung in Tharlottenborg
ist alljährlich eine Tombola verbunden, die von
einem aus drei Aünstlern bestehenden Aomitee ge-
leitet wird.
Während früher Aunstwerke durch das Ao-
mitee angekauft wurden und der Absatz der Lose
immer geringer wurde, werden seit sechs fahren
nur Gewinn-Anweisungen (Bons) ausgelost im
Werte von 500 bis 5 Aronen abwärts.
Der Umsatz der Lose ist (das Los ^ f Arone)
dadurch sehr gestiegen; denn das Publikum fand
an der Bonlotterie, welche es ihm gestattet, die
Aunstwerke selbst zu wählen, Gefallen. Der Ver-
kauf der Lose geschieht nur in der Ausstellung selbst
und zwar so, daß der Spieler, nachdem er eine
Arone bezahlt hat, aus der Tombola das in einer
Metallkapsel verschlossene Los herausnimmt. Täg-

lich werden in die Trommel 5 größere und !l95
kleinere Gewinnanweisungen unter eine entsprechende
Anzahl Nieten gemischt. Die kleinen Gewinnan-
weisungen (TiHae^-go-winster) können gleich ver-
wertet werden und zwar geschieht die Auswahl
aus Radierungen, Lithographien, kleinen Bronzen,
Medaillen und kunstgewerblichen Gegenständen,
welche im Bureau der Ausstellung ausgestellt sind.
Nach Schluß der Ausstellung werden Wander-
Ausstellungen veranstaltet und zwar in verschie-
denen Städten Jütlands, Dünen und Laaland. Die
Werke werden in gepolsterten Möbelwagen ver-
packt und gehen dann zur Eisenbahn. Der Staat
gibt dazu jährlich eine Subvention und bezahlt
einen Aommissar, der mit der Bahnsendung reist,
dem Ein- und Auspacken beiwohnt und die An-
ordnung der Aunstwerke und die Ausstellung selbst
leitet. Von den Verkäufen erhält der Aommiffar
eine Provision von 5 Prozent. Der Turnus dauert
von Mitte Juni bis f. Januar.
Selbstverständlich ist der Losverkauf aus der
Tombola nur in einer kleinen Ausstellung möglich,
auch ist die Einrichtung der Wander-Ausstellungen
den Verhältnissen des kleinen Landes entsprechend.
Aus allem aber geht ein praktischer Sinn für die
pflege und die Verwertung der Aunst hervor. -L-
Verbancl Deutscher Kunstvereine.
Wir erhalten folgende Zuschrift:
Zu unserer Mitteilung vom sH. v. NI. tragen
wir nach, daß die übersendeten Satzungen und
Bestimmungen nicht auf einen: ausdrück-
lichen Beschlüsse der verbündeten Vereine
beruhen, sondern von dem Sächsischen Aunsi-
vereine, als erwählten Vorortsverein und ge-
mäß dein ihm erteilten Auftrag, entworfen und
den Verbandsvereinen mit dem Ersuchen zugestellt
worden sind, sie der Wirksamkeit des Verbandes
für die nächsten zwei Zahre zugrunde zu legen.
Nach deren Ablauf wird ein Verbandstag da-
rüber zu beschließen haben, ob und in welchen
Punkten die Satzungen und Bestimmungen etwa
zu ändern seien. Auf Wunsch würde ein Verbands-
tag zu diesem Zwecke auch früher einberufen
werden können.
Das Direktorium des Sächsischen AunsV
Vereins.
D. Graf Vitzthum.
 
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