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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 39
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Kunstgenossenschaft, Eisenbahndirektion und Eisenbahnspediteur
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Drgrm kürdie
Interessen der M
denden Itwnttler.

keäakleur: Hemrick Slemback.

IV. Jakrg. ^ Heit 39. * 26. Juni 1905.

KunstgenossLNsckakl, Eisenbaknäireklion unä Eisenbaknspecliteur.*)

Die Schleswig-Holsteinische Kuustgenossenschaft
unternahm im vorigen Jahre Ausstellungen in ver-
schiedenen Orten der Hrovinz Schleswig-Holstein.
Von Altona, wo die Ausstellung im Museum unter-
gebracht war, ging dieselbe nach Itzehoe. Die Ex-
pedition besorgte dieFirmaAlex Grund, bahnamt-
liche Güterbestätterei und Spedition, Altona-
Hamburg. Unserer Kommission in Itzehoe erschien
die von der Firma Grund behobene Rechnung (Roll-
geld) zu hoch und sie wandte sich, um Aufklärung
bittend, an die Kgl. Eisenbahndirektion Altona.
Es erging von dort, offenbar nach den von
der Firma Grund zuteil gewordenen Informationen,
folgende Auskunft:
„Nach dem Ergebnis der angestellten Untersuchungen
hat der Rollfuhrunternehmer Grund Hierselbst die Sen-
dungen nicht nur nach der Güterabfertigungsstelle beför-
dert, sondern die Gemälde auch durch vier Mann im hiesigen
Museum von den wänden abnehmen, in Kisten verpacken
und diese verschließen lassen. Die letzteren Arbeiten, welche
nicht in den Wirkungskreis des Genannten als bahnamt-
licher Fuhrunternehmer fallen, sollen sehr zeitraubend ge-
wesen sein: die Kosten hierfür sind in dem von Ihnen
gezahlten Betrage von 3 t,20 Mk. miteuthalten.
Das Rollgeld beträgt t,40 Mk. ff- 2,50 Mk. ff- 3,00 Mk.
F- t,50 Nk. ff- 0,^0 Mk. — 8»8o und entspricht dem
bestehenden Gebührentarif. Die Kosten für die erwähnten
Nebenleistungen, welche mit 22,40 kll!k. berechnet
sind, sind in unzulässiger weise mit den Rollgeldern zu-
sammen in den Frachtbriefen ausgeworfen worden: sie
hätten uachgenommen werden müssen. Das Erforder-
liche ist veranlaßt."
Trotzdem uns genau bekannt war, daß diese
Ermittlungsergebnisse in Bezug auf Nebenleistungen
des Spediteurs von vorne bis hinten auf Unrich-

H Diese Veröffentlichung erscheint unter eigener Ver-
antwortung des Unterzeichneten Herrn Georg Burmester in
Möltenort bei Kiel.

tigkeiten beruhten, haben wir uns folgende Aus-
künfte verschafft.
Erstens:
„Nach den angestellten Ermittlungen haben die vier
von Grund angenommenen Transportarbeiter auf An-
orduung des Herrn Lhristiansen (unser Tischlermeister, der
für das Auspacken, Aufstellen re. von uns für sämtliche
Ausstellungen engagiert war und honoriert wurde) nur
die Kisten aufgeladen, das Abnehmen, Einpacken und Ver-
schließen der Bilder ist durch Herrn Christiansen mit unseren
Leuten besorgt worden. Insofern ist also die Untersuchung
der Lisenbahndirektion nicht richtig."
Unterzeichnet: Or. Vebmann,
Direktor des Altonaer Museums.
Zweitens:
„Der Spediteur Grund in Altona sandte auf Ver-
langen einen leeren wagen. Anderen Tags kam ein Fuhr-
knecht mit Hfcrden, um den wagen zu holen. Da der-
selbe aber nicht beladen war, zog er wieder ab, und es
mußten erst bei Grund Leute zum Ausladen requiriert
werden. Es kamen dann drei Mann, die, so viel ich mich
erinnere, den wagen in reichlich V2 Stunde beladen haben.
Dies waren die auf den beiden ersten Frachtbriefen stehen-
den Kisten. Am folgenden Tag sind die übrigen Sachen
geholt, wie viele Leute dabei beschäftigt waren, weiß ich
nicht, da ich zur Zeit schon fort war. Zwei Mann waren
aber genügend. — Die von Grund gestellten Leute haben
also keine Bilder von den wänden genommen, keine Bilder
in Kisten gelegt und keine Kisten zugeschraubt. Beim Hacken
haben mir nur die zwei vom Museum gestellten Leute
geholfen. ^ p cUstlanseu, Tischlermeister (Kiel).
Auf unsere Beschwerde bei der Kgl. Eiseubahn-
direktiou wurden zunächst unsere Frachtbriefe eiuge-
fordert und nach Verlauf von ca. vier Wochen er-
folgte dieser Bescheid:
Kgl. Eisenbahndirektion. Altona, t8. Januar t905.
Auf die gefl. Schreiben vom 20. November und
30. Dezember t90H.
„Nach Z 1 Ziffer 4 Buchstabe 6 des mit dem bahn-
amtlichen Rollfuhrunternehmer Alex Grund in Altona ab-
geschlossenen Vertrages erstreckt sich die Verpflichtung des
 
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