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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 11
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Ausstellung und Versammlung des Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein
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Möbelfabrik oder Kunsthandlung?
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Todesfälle / Gedenktage / Aus Künstler-Vereinen / Aus Kunstvereinen / Vom Kunsthandel / Aus Galerien und Museen / Auktionen / Vermischtes / Literatur-Umschau / Briefkasten der Schriftleitung / Werbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0155

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Heft U-

Die Werkstatt der Kunst.

Ms

essen. Keber 80 Herren hatten sich hierzn eingefunden. Unter
den Teilnehmern befanden sich die Herren Staatsminister
Exz. Rothe, Finanzminister Exz. Gnauth, Justizininister Exz.
vr. Dittmar, die obersten Hofchargen, die Kabinettsdirektion,
überhaupt fast sämtliche Herren der Hofgesellschaft, die Mini-
sterialräte, ferner Se. Magnifizenz der Rektor der Landes-
universität, Prof. Brauns, Se. Magnifizenz der Rektor der
Technischen Hochschule, Prof. 0>r. Dingeldey, Geh. Gberbaurat
Hoffmann, die Herren Regierungspräsident zurNedden-Koblenz,
Bürgermeister Laus-Köln, die Vorstände der Kunstkommissionen
Herren Oberst v. Heyl, Klingelhöfer-Düsseldorf, Or. Rödiger-
Frankfurt, Oberst v. Bieber-Stuttgart u. a. Unter den an-
wesenden Künstlern waren die Herren Direktor Thoma, Graf
Kalckreuth, Dill, Trübner, Klaus Meyer, Deusser uud die
Darmstädter Kunstkommission, Olbrich, Habich, Beyer und
Lissarz. —- Alsbald nach 8 Uhr erschien der Großherzog, der,
nachdem er Lercle gehalten, bis nach ;; Uhr in dem Kreise
der Künstler verweilte.
Ueber die Generalversammlung wird uns noch berichtet:
Die jetzige Zahl der Mitglieder des Verbandes beträgt
bereits über H500, darunter viele Stifter mit ;ooo Mk. Bei-
trag, Patrone mit jährlich ^oo Mk. Beitrag und Mitglieder,
die zwischen bis ;oo Mk. jährlich zahlen.
Line besonders eingehende Beratung war der Verbands-
zeitschrift „Rheinlands" gewidmet. Es wurde beschlossen,
dieselbe innerlich und äußerlich (auch Format) gänzlich um-
zugestalten und eine vornehme Kunstzeitschrift daraus zu
machen. Die Kunstkommissionen werden daran Mitarbeiten
und je ein Mitglied in die besondere Zeitschriftenkommission
entsenden. Für Darmstadt ist das Maler Lissarz. Gegen
die seitherige Art der Zeitschrift hatte sich besonders die Darm-
städter Kunstkommission erklärt, ebenso hatte der Karlsruher
Küustlerbund sich über die vielfach beigegebenen Lithographien
als minderwertige Arbeiten scharf ausgesprochen.
Möbelfabrik oäer KunStbanälung?
Wir erhalten aus München folgende Zuschrift:
Lehr verehrte Redaktion!
Beigeschlossenes Schreiben zeigt, daß die
Hirma Heist 6c Hob raeck in Höchst a. M. nicht
allein Herrn Kunstmaler Hrobenius, sondern
auch mir und möglicherweise noch anderen Künst-
lern ein so wenig verlockendes Gebot unterbreitete,
wie es in Heft ß Zhrer verdienstvollen Zeitschrift
zu lesen ist. Zn meinem Halle war der H>reis
des betreffenden Gemäldes mit Mk. s500 no-
tiert; das Gebot lautet, wie Sie aus dem Briefe
ersehen, auf ^ bis 500 Mk. Daß dieses Gebot
zurückgewiesen wurde, ist selbstverständlich.
Mit voller Hochachtung ergebenst
Ernst Liebermann.
Der von Herrn Ernst Liebermann beigeschlossene
Brief der Hirma Heist 6c Hobraeck, Möbelfabrik in
Höchst a. M., ist mit derselben geschäftsmäßigen
Bündigkeit abgefaßt wie das in Heft 9 von uns
publizierte Schreiben an Herrn Hrobenius. Nur heißt
es statt, wir könnten Zhr Gemälde „gebrauchen",
etwas höflicher: Wir hätten „Verwendung". Nun,
die Herren, die, wie es scheint, mit 300 oder ^00 Pro-

zent Nutzen gleich die Bilder zu ihren Möbeln er-
werben möchten, werden sich nunmehr wohl über-
zeugen, daß die Künstler solche Offerten ihrerseits
„nicht gebrauchen" können, und darnach in Zu-
kunft ihre Angebote einrichten.

Erledigte VreisaussrKreiben.

Chemnitz. Das Preisgericht zur Prüfung der für die
neue Luther-Kirche eingegaugenen zzo Koukurreuzentwürfe
hat den ersten Preis (2500 Mk.) dem Architekt O. Kuhl-
mann-Lharlottenburg, den zweiten Preis (;800 Mk.) dem
Architekt Lucht-Leipzig, den dritten Preis (;200 Mk.) den Archi-
tekten Dinklage A Paulus-Berlin zuerkannt. Außerdem
wurden zum Ankauf empfohlen die Entwürfe mit den Kenn-
worten: „Ein Luther-Denkmal", „Gotteswort und Luthers
Lehr' vergehen nie und nimmermehr" und „Aus Fels auf
Fels", letzteres in zweiter Linie. Der Kirchenvorstand der Luther-
Gemeinde wird demnächst die kvahl des auszuführenden Ent-
wurfs vornehmen. Die öffentliche Ausstellung sämtlicher Pläne
und Modelle findet vom 3. bis mit zs. Dezember statt.
Stuttgart. Der lvürttembergifche Kunstgewerbeverein
teilt uns mit: Auf das iin April choq. ergangene Preis-
ausschreiben des lVürttembergischen Kunstgewerbevereins im
Auftrag der Firma Käst 65 Lhinger, G. in. b. H., Druckfarben-
fabrik, Stuttgart, zur Erlangung einer zwei- oder dreifar-
bigen Zeichnung für Farbendruckproben der Firma gingen
Entwürfe von 33 Bewerbern ein. Trotz der großen An-
zahl der Einsendungen mußte das Preisgericht von der Ver-
teilung eines ersten Preises absehen. An dessen Stelle wurde
ein zweiter 2. und ein dritter 3. Preis verteilt, und zwar
siel ein erster Preis auf die Arbeit mit dem Motto „Indigo",
eingesandt von Gottl. Gottfr. Klemm-München; ein weiterer
erster Preis auf die Arbeit mit dem Motto „Top", eingesandt
von Karl Kunst-München; ein dritter Preis auf die Arbeit
mit dem Motto „Lithographie", eingesaudt von Niestle-
lvendelstein bei Nürnberg; ein weiterer dritter Preis auf die
Arbeit mit dem Motto „Der Gefreite", eingesandt von Joh.
B. Naier-Nünchen. Außerdem wurden der Firma zum
Ankauf empfohlen Arbeiten von ^3 Einsendern. Als Lin-
sender ergaben sich folgende Herren und Damen: Artur
ter Steegen-München, Karl Kunst-München, Paul Götz-
München, Paul Leuteritz-München, Fritz Hummel-Reut-
lingen, Hermann Straub-Karlsruhe, Johann B. Maier-
München, Heine Rath-Berlin, Aline Stickel-Utting, Oskar
Höppner-Berlin, Rud. Straub-München, Gottl. Gottfr.
Klemm-München, Udo Nägele-München. von diesen Ar-
beiten hat die Firma Käst L Ehinger zu dem Preis von
50 Mk. bis jetzt die folgenden angekauft und laut Bedin-
gungen des Preisausschreibens das Recht bis zur Ausstel-
lung der Arbeiten, die im Januar oder Februar stattfinden
soll, weitere Ankäufe zu machen: „piuselstoß" von Joh. B.
Maier-München, „Skärgard" von Heine Rath-Berlin, „Vvx
sr von Hermann Straub-Karlsruhe und „Stutt-
gart" von Gottl. Gottfr. Kleinm-München. Die Ausstellung
der zum Ankauf empfohlenen und prämiierten Entwürfe wird
in den Räumen des lvürttembergischen Kunstgewerbevereins
im Landesgewerbemuseum Stuttgart stattstnden. Beim Preis-
gericht anwesend waren folgende Herren: Peter Bruckmann,
Fabrikant, Heilbronn; vr. Franc?-Gberaspach, Privatdozent
an der Kgl. techn. Hochschule, Stuttgart; Prof. Rob. Hang,
Stuttgart und Prof. Bernhard Pankok, Stuttgart. Die beiden
weiteren Preisrichter, Herr Julius Hoffmann uud Graf
v. Kalckreuth, waren abgehalten, am Preisgericht teilzunehmen.
Geplante Oenknialer.
Berlin. Die Ausführung des Denkmals, das die
preußische Lehrerschaft dem verstorbenen Kultusminister Falk
 
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