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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 27
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Mildernde Umstände
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Todesfälle / Gedenktage / Aus Künstler-Vereinen / Aus Kunstvereinen / Vom Kunsthandel / Aus Galerien und Museen / Auktionen / Vermischtes / Literatur-Umschau / Briefkasten der Schriftleitung / Werbung
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Heft 27.

Die Werkstatt der Aunst.

363

um so mehr Wert auf diese Klarstellung, weil wir manchen
unserer künstlerischen Herren Mitarbeiter bei der bevor-
stehenden Hauptversammlung unserer Gesellschaft am
5;. Mai in München zu begrüßen hoffen."
Diesem Briefe liegt ein Exemplar des oben
erwähnten Dankrnndschreibens bei. Dasselbe lautet:
„Die Deutsche Gesellschaft für Volksbäder gibt ihrem
Dank für die künstlerische Unterstützung ihrer Bestrebungen
hiermit bleibenden Ausdruck. Der Wunsch, durch Hebung
des Volksbadewesens auf die gesundheitliche und sittliche
Wohlfahrt weiterer Kreise hinzuwirken, wird Aussicht auf
Erfüllung finden, wenn sich Wissenschaft und Technik mit
den Vertretern der Kunst vereinigen, um dem gesamten
Volke das Bild praktischer Gesundheitspflege zu entrollen.
Stets gehen Hygiene und Aesthetik Hand in Hand. Ihre
verschwisterung hat durch den jüngst beendeten Wettbe-
werb einen neuen und verheißungsvollen Fortschritt an-
gebahnt. —- In balnsis salus!
Berlin im März iy05.
Deutsche Gesellschaft für Volksbäder."
Damit ist erfreulicherweise festgestellt, daß eine
Unhöflichkeit von seiten der Gesellschaft gegen die
an dem Wettbewerb beteiligten Aünstler nicht vor-
liegt. Immerhin bleibt es wünschenswert, daß die
von uns geforderten Auskünfte u. s. w. nach Er-
ledigung eines Wettbewerbs den Teilnehmern so
bald als möglich gegeben werden.

Erledigte Vreisaussckreiben. Fortsetzung )
Darmstadt. Das Preisgericht zur Beurteilung der zum
Wettbewerb „Entwürfe zu einem künstlerischen Inserat-
Lliche für die Hof-Pianofortefabrik Rud. Ibach Sohn-
Barmen" eingegangenen Entwürfe trat hier am ;3. März zu-
sammen. Eingelaufen waren insgesamt 373 Entwürfe. Nach
wiederholter Sichtung wurden die Preise wie folgt verteilt:
I. Preis 250 Mk. konnte nicht verteilt werden, da nach dem
einstimmigen Urteil sämtlicher Preisrichter keine der Arbeiten
allen berechtigten Ansprüchen Genüge leistete. Der I. Preis
wurde deshalb geteilt und als ein weiterer U. Preis (;50 Mk.)
und ein weiterer IV. Preis (;oo Mk.) eingesetzt. Ein II. Preis
150 Mk.: Antony Kerschbaumer-München; ein II. Preis
ISO Mk.: Karl Kunst-München; III. Preis ;oo Mk.: Erwin
Schärfs-München; ein IV. Preis ;oo Mk.: Konrad wester-
rnayr-München; ein IV. Preis ;oo Mk.: M. Pechstein-
Dresden. I. Ankauf 80 Mk.: PH. Schäflein-Mainz; II. An-
kaufgoMk.: IosephMauder-MünchenX.; III. Ankauf8oMk.:
Heinrich Helmle-Karlsruhe i. B.; IV. Ankauf 80 Nk.: Gtto
Feldmann-Köln a. Rh. Als tüchtige Leistungen wurden mit
einer lobenden Erwähnung ausgezeichnet: Arbeiten von H.
Pechmann-Dresden, Gtto Feldmann-Köln a. Rh., Hein-
rich Hönich-Zschieren bei Dresden, Theod. Becker-Saaleck
bei Kösen i. Thür., E. Näckler-Nünchen, Joseph Mauder-
Nünchen, Konr. westermayr-München, Gtto Feldmann-
Köln a. Rh., Karl Köster-M.-Gladbach, Gust. Bernhardt-
Berlin, Johann B. Naier-Nünchen, Paul Müller-Berlin,
Rob. L. Leonard-Paris, Karl Kunst-München.
Karlsruhe. DiekünstlerischeAusführung des Bahnhof-
neubaues wurde hier nicht nach altem Brauch vom grünen
Tisch aus einem staatlichen Architekten übertragen, sondern
dafür die Entscheidung eines freien Wettbewerbs angerufen.
Unter den eingereichten Entwürfen erhielt den 1. Preis ein
Projekt von Hermann Billing und Wilhelm vittali (Karls-
ruhe), den II. Preis erhielt der von Reinhard und Süßen-
gut (Eharlottenburg) eingesandte Entwurf. Je einen II>. Preis

trugen Hermann Stürzenacker (Karlsruhe) und Berger
(Berlin) davon.
Geplante Denkmäler.
Dersbruck i. Bai). Der Verschönerungsverein beabsichtigt
in diesem Jahre eine Zieranlage mit Brunnen an der Bahn-
unterführung Herstellen zu lassen.
Leipzig. Der Deutsche Patriotenbund zur Errichtung
eines Völkerschlacht-Denkmals bei Leipzig (Vorsitzender
L. Thieme), Blücherstr. hat die Submission der Bild-
hauerarbeiten für genanntes Denkmal ausgeschrieben.
Ludwigshafen a. Ah. Hier ist die Errichtung eines
Schiller-Denkmals (Erzbüste) geplant.
München. Als Schmuck für die wittelsbacherbrücke
ist eine Statue Gttos von Wittelsbach in Aussicht genominen,
die vom Bildhauer Wrba geschaffen werden soll. Nach dem
nunmehr bestehenden Kostenvoranschlag sind für den Unterbau
;oooo Mk. erforderlich, für das Monument selbst ;?ooo Mk.
München. Das Denkmal für Kaiser Ludwig den
Bayer geht zur Zeit in der Miller'schen Erzgießerei seiner
Vollendung entgegen. Es ist eine Arbeit des Direktors der
Akademie, Ferdinand v. Miller und wurde vor Jahren von
dem Großbrauereibesitzer Matthias pschorr gestiftet. Die Ent-
hüllung soll am Iohannitag stattfindenö
Trier. Dem Dichter Friedrich v. Spee soll demnächst hier
ein Denkmal errichtet werden.
Wien. Der Stadtrat hat genehmigt, daß das zu errich-
tende Johann Strauß-Denkmal in der Gartenanlage auf
dem Franz Josephs-Kai aufgestellt werde.
Wien. Hier hat sich ein Komitee zur Errichtung eines
Richard Wagner-Denkmals gebildet. Das Denkmal soll
vor dem Hause in Hietzing, das Wagner einst bewohnte, auf-
gestellt werden.
Denkmals-GntküUungen.
Bremen. Am 22. März ist das Kaiser Friedrich-
Denkmal, ein Werk des Bildhauers Tuaillon, dem der
Stifter, Großkaufmann Schütte, die Arbeit übertrug, in An-
wesenheit des Kaisers feierlich enthüllt worden.
Dlus Galerien unä Museen.
München. Die „Engländer" sind aus der Galerie
Heinemann wieder weitergewandert, ohne daß für unsere Staats-
sammlungen ein Ankauf geschehen wäre. Das ist bedauerlich,
weil es hier gegolten hätte, eine fühlbare Lücke im Bestand
unserer Museen auszufüllen, wie man hört, ist diese Unter-
lassungssünde auf eine Uneinigkeit in der Ankaufskommission
zurückzuführen. Die „Allg. Ztg." schreibt dazu: „wir glauben,
die ganze Angelegenheit ist eben wieder einmal an der Zu-
sammensetzung der Ankaufskommission gescheitert, würde auch
bei uns in München ein derartiger Ankauf von einer mit
pleiu pouvoir ausgestatteten vertrauenswürdigen kunsthisto-
rischen Persönlichkeit bewirkt werden können, so bekämen wir
jetzt sicher eines der obengenannten prächtigen Lonstableschen
Werke in die Pinakothek. So heißt es aber auch hier, ,wo
viel Köpfe sind, da sind viel Sinnes und darum unterbleibt
dann manches, was geeignet wäre, die Wohlfahrt unseres
Kunstlebens zu befestigen." An dieser Anmerkung ist sicher
so viel richtig, daß eine einzelne geniale Persönlichkeit, wie
etwa Bode in Berlin, als unbeschränkter Leiter der Museums-
politik, segensreicher wirken wird als eine Kommission, in der
als außerordentliches Mitglied der heilige Bureaukratius sitzt.
München, von den beiden dem Staate zur Erwerbung
für die Neue Pinakothek angebotenen Werke Lenbachs (Bild-
nisse des Herzogs Karl Theodor und des Feldmarschalls Grafen
Moltke) wird, wie verlautet, auf das erstgenannte Porträt
 
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