Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

DOI Heft:
Heft 27
DOI Artikel:
Todesfälle / Gedenktage / Aus Künstler-Vereinen / Aus Kunstvereinen / Vom Kunsthandel / Aus Galerien und Museen / Auktionen / Vermischtes / Literatur-Umschau / Briefkasten der Schriftleitung / Werbung
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0368

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
56H

Die Werkstatt der Aunst.

Heft 27.

überhaupt nicht reflektiert und auch das Bildnis Moltkes
wird wahrscheinlich nicht angekauft werden. Die Mitglieder
der staatlichen Ankaufskommission beabsichtigen vielmehr die
Eröffnung der Lenbach-Gedächtnis-Ausstellung, welche Heuer
im Glaspalaste veranstaltet wird, abzuwarten, bevor sie einen
definitiven Beschluß hinsichtlich der Erwerbung weiterer Len-
bach-Bilder für die Neue Pinakothek treffen wollen.
München. Eine allgemeine Ansstellung der Neu-
erwerbungen vom Jahre Z90H des bayerischen National-
museums ist für April geplant im Studiengebäude des
Museums.
München. Pier mehren sich in letzter Zeit die Anzeichen,
daß sich die Bürgerschaft endlich zu der Freigebigkeit anderer
Städte ausrafft, wenn es gilt, Bestrebungen auf dem Gebiet
der Aunst zu unterstützen. So hat der ungenannte Spender
jener 200000 Mk., die zur Perstellung eines künstlerischen
Abschlusses der Nordseite des Maximiliansplatzes bestimmt
sind, neuerdings einen schönen Beweis seines Gemeinsinnes
gegeben, indem er dem Staate seine außerordentlich wertvolle
Privatgemäldesammlung, in der eine Reihe hervor-
ragender Arbeiten der besten Meister, wie Menzel, Achenbach,
vautier rc., vertreten ist, zum Geschenke machte. Ebenso ist
eine kostbare Sammlung alter Posamenten dem Baye-
rischen Au nstgewerbeverein von Frau Gutsbesitzer Julie
Spengel (Marthof) als Grundstock eines Gewerbemuseums
geschenkt worden. Fast vier Jahrzehnte ist an dieser Kollek-
tion, die aus etwa 500 Mustern besteht, gesammelt worden.
Aus Akacleniien uncl Kunstschulen.
Straßburg. Die städtische Aunstgewerbeschule war
laut ihres eben versandten Jahresberichts Z90-P05 im letzten
Schuljahre während des Sommersemesters von Z75, während
des Wintersemesters von 2Z8 Schülern besucht.
Torbole. von Mitte Mai bis Mitte September findet
hier ein Freilichtaktkurs statt. Lin eigener großer Gliven-
garten am See steht zu ungestörtem Studium zur Verfügung.
Auf Wunsch wird eingehende Korrektur gegeben. Anfragen
und Anmeldungen an pans Lietzmann, München.
Staalsauklräge elc.
München. Dem Bildhauer Friedrich Kühn wurde der
Auftrag, für den verstorbenen k. Professor Anton Braith,
Tiermaler und Ehrenmitglied der Kgl. Akademie der bilden-
den Künste München, dessen Büste sowie Grabdenkmal für
die Stadt Biberach a. M. auszuführen.
Wetzlar. Für die Restaurierung des Domes bewilligte
der rheinische provinzial-Landtag z 00 000 Mk. als Beihilfe.
jk>ersonal-!7achnichten.
Frankfurt a. M. Zum Schluß des Wintersemesters hat
der langjährige Leiter des Meisterateliers für Bildhauerkunst,
Prof. Friedr. pausmann, sich veranlaßt gesehen, mit Rück-
sicht aus seine vielfache sonstige Berufstätigkeit, sein Lehramt
an der Städelschnle niederzulegen. Die Administration hat
an seiner Stelle Bildhauer Josef Kowarzik zur Leitung des
Bildhauer-Meisterateliers berufen.
München. Professor Ludwig Thier sch, der bekannte
pistorienmaler, feiert am Z2. April seinen 80. Geburtstag. —
Franz v. Defregger wird am zo. April 70 Jahre alt.
Wien, wie die „N. Fr. Pr." erfährt, hat sich der Di-
rektor der wiener Kunstgewerbeschule Felician Frhr. v. Myr-
bach, der auf der Rückreise von Kalifornien durch längere
Zeit in New-Pork aufgehalten und von seiner Vorgesetzten
Behörde vergeblich gesucht worden war, nunmehr zur Rück-
reise nach Europa eingeschifft.
Würzburg. Im nahen peidingsfeld beging der frühere
Kunsthändler Karl Scharold in geistiger und körperlicher
Frische seinen 95. Geburtstag.

Hocieställe.
Berlin. Der Maler und Radierer peinrich Kohnert
ist im Alter von H5 Jahren gestorben.
Aus Künstler-Vereinen.
München. Die Wahl der Jury für die Kollektion der
Münchener Künstler-Genossenschaft in der Großen
Berliner Kunstausstellung Z905 hatte folgendes Ergebnis:
Malerei: Alfred Bachmann, Christian Max Baer, Max
Gaisser, Franz Pernat, Prof. Robert Schleich, Prof. Karl
Seiler, Prof. Gtto Strützel, Karl Thoma-pöfele, Karl
voß; Bildhauerei: Gtto Lang, Georg Schreyögg, Prof,
peinrich wadere; vervielfältigende Künste: Joseph Michael
Polzapsl, Theodor Knesing, Konrad Strobel.
München. Der Ausschuß des Vereins bildender
Künstler Münchens „Sezession" konstituierte sich nach
vollzogener Wiederwahl von sieben ausgeschiedenen perren
neuerdings wie folgt: z. Präsident: Prof. Maler pugo Frhr.
v. pabermann; 2. Präsident: Prof. Maler Albert v. Keller;
z. Schriftführer: Maler Wilhelm Ludw. Lehmann; 2. Schrift-
führer: Maler Karl Piepho. Ferner die perren: Pros. Bild-
hauer Permann p ahn, Maler pans v.payek, Prof. Maler
Ludwig perterich, Prof. Maler Gtto Pierl-Deronco,
Maler Christian Landenberger, Prof. Bildhauer Balthasar
Schmitt, Maler Rudolf Schramm-Zittau, Prof. Maler
Franz Stuck, Prof. Maler Fritz v. Uh de, Maler Richard
Winternitz.
München. Am zo. Januar ;9oq. war in München der
schweizerische Genremaler Konrad Grob gestorben. Er hatte
ein Testament hinterlasfen, in welchem er über die Vertei-
lung feines Vermögens und auch seines nicht unbedeutenden
künstlerischen Nachlasses verfügte. Ueber letzteren hatte er be-
stimmt, daß feine Bilder, Radierungen rc. verkauft werden.
Der Ertrag daraus soll in drei Teile geteilt und verteilt
werden und zwar ein Drittel demKünstler-Unterstützungs-
verein in München. Nun hat die Ausstellung und der ver-
kauf in Winterthur durch den dortigen Kunstverein stattge-
funden. Der Gesamtertrag des künstlerischen Nachlasses be-
läuft sich nun auf Z6 8H5 Frcs., wovon also ca. 5600 Frcs.
an den Unterstützungsverein fließen.
Weimar. Der über die Anstalt herausgegebene Bericht
für das Geschäftsjahr Z90H der Renten- und Pensions-
anstalt für deutsche bildende Künstler (Maler, Bild-
hauer, Architekten, Kupferstecher, Radierer, Zeichenlehrer,
künstlerische Musterzeichner u. s. w.) zeigt wiederum erhebliche
Fortschritte dieses Unternehmens. Namentlich weisen die Mit-
gliederbeiträge einen bedeutenden Zuwachs auf. Dieselben be-
trugen Z90-Z 37 09 z Mk., gegen 28 587 Mk. im Vorjahre. Die
Mitgliederzahl ist von <zoo auf -Z6Z gestiegen. Die Grtsver-
bände, welche die Anstalt an allen Kunstzentren hat, entfalten
neuerdings eine rührige Tätigkeit. Das vermögen der An-
stalt ist von §08 -Z99 Mk. auf H6 z 658 Mk. gestiegen. Die Paupt-
geschäftsstelle in Weimar sendet auf verlangen Geschäfts-
bericht und Satzung gern zu und erteilt jede gewünsche Auskunft.
Aus Kunstvereinen.
München. Iin Kunst verein sind seit Beginn des Jahres
folgende Ankäufe mit Anrechtscheinen betätigt worden: M.
Nyl „Rosenbild"; I. Schoyerer: Landschaft; G. Strützel
„Im Isartal"; peinrich Rasch „Motiv aus vlissingen", „An
der Uebersahrt bei Dortrecht"; Friedrich Raupp „Sommer-
morgcn"; L. A. Peinisch: drei Landschaften; L. Bolze: Land-
schaft; M. pitzner „Am Brünnerl"; parrison Compton
„Starnberger See"; Paul Böhm „Zigeuner beim Diner";
Ludwig Corregio: Landschaft; A. Stiglmayr „Abwinkel";
perm.'Ur bau-Studie; N. I. Pelm „Schaubachhütte"; Marie
Keller-Permann: Blumenstück; Rob. Schleich „Auf der
Landstraße"; Jos. willroider „Bei Rosenheiin"; L. Sckell
 
Annotationen