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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 14
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Inhalt / Arbeitskalender / Geplante Ausstellungen / Eröffnete Ausstellungen / Laufende Preisauschreiben / Erledigte Preisausschreiben / Geplante Denkmäler / Denkmals-Enthüllungen / Aus Akademien und Kunstschulen / Staatsauftrag etc. / Stipendien / Personal-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0192

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s88

Die Werkstatt der Aunst.

Heft

Zlaalsauflräge etc.
Dresden, pofbildhauer Kurt Roch hat das Modell für
den Sarkophag der Prinzessin Johann Georg von Sachsen
vollendet.
Nürnberg. Zu unserer Notiz in der Künstler Heim-
Angelegenheit in Nr. ^0 ersucht uns perr Prof. Pylipp
aus Grund einer längeren im „Frank. Kurier" von ihm ab-
gegebenen Erklärung darauf hinzuweisen, daß, nachdem die
in der ersten pälste dieses Jahres von dem städtischen Archi-
tekten Seegy hergestellten Pläne für das Künstlerheim zwar
die Genehmigung des hiesigen Kunstausschusses, nicht aber
die der Münchener Kommission erhielten, anfangs Juli d.I.
Prof. Walther und Prof. Pylipp von dem perrn ersten Bürger-
meister um Anfertigung von Skizzen angegangen wurden,
welchem Ersuchen von beiden Seiten unter der Bedingung
stattgegeben wurde, daß die Begutachtung der bis anfangs
Mktober anzufertigenden Skizzen den Professoren Gabriel
v. Seidl und pocheder in München überlassen werden soll.
Das anfangs November abgegebene Gutachten der beiden
Münchener Architekten lautet in seinem Schlußsatz dahin, daß
der von Prof. Pylipp hergestellte Entwurf unter Berücksich-
tigung einiger aus die Weglassung der Gberlichtsäle bezüg-
lichen Abänderungen zur Ausführung empfohlen wird. Lin
größerer von der Stadt auf den 2z. November einberufener
Ausschuß entschied sich nun nach nicht ganz zweistündiger
Beratung, wovon jedoch nur die pälste dieser Zeit zur Be-
urteilung der drei Entwürfe selbst ausgewendet wurde, für
den Entwurf von Prof. Walther und die Stadt beschloß,
denselben zur Ausführung zu bringen.

Aus Akademien und Kunstschulen.
München. An der hiesigen Kunstgewerbeschule ist eine
Lehrstelle (Professur) für Architektur zu besetzen. Anfangs-
gehalt 3720 Mk., wozu 690, bezw. 6H5 Mk. Zulage kommen.
Alle fünf Jahre steigt der Gehalt. Die Lehraufgabe umfaßt
in Bor- und Fachunterricht das gesamte Gebiet der Archi-
tektur im Kunstgewerbe, namentlich Raumausstattung, Mo-
biliar und Geräte unter pflege historischer wie neuzeitlicher
Stilformen. Bewerber haben ihre Befähigung für das be-
zeichnete Lehrfach durch Belege über ihre Tätigkeit aus ge-
nanntein Gebiet (Studien, Entwürfe, Publikationen re.) nach-
zuweisen, außerdem ihrem Gesuche einen Lebenslausbericht,
sowie Zeugnisse über Vorbildung und Studiengang beizu-
legen. Die Gesuche sind an das Kgl. Staatsministerinm des
Innern für Kirchen- und Schulangelegenheiten zu richten
und bis längstens ^5. Februar ^905 bei der Direktion der
Kgl. Kunstgewerbeschule München einzureichen.
Wien. Eine Deputation von Professoren der Aka-
demie der bildenden Künste erschien bei dem Unterrichts-
minister, um von ihm Rechenschaft zu verlangen, weil er
in seiner Beantwortung der Interpellation Erlers gesagt hatte,
daß die Akademie in bedauernswerter Stagnation begriffen
sei. Unterrichtsminister Partei erwiderte, daß er die persön-
liche Bedeutung und den Pflichteifer der Professoren nicht be-
zweifeln wollte, und sprach die Hoffnung aus, daß die künst-
lerische Stagnation durch Reformen beseitigt werden könne.

Aus Galerien und Museen.
Antwerpen. Die Sammlung des verstorbenen Herrn
Mayer van der Bergh ist in acht zu einem Museum einge-
richteten Sälen seines Wohnhauses aus der Lange-Gasthuis-
Straße der Geffeutlichkeit zugänglich gemacht worden. Die
Sammlung enthält Gemälde von Met sys, Teniers, E. de
vos, Pourbus, p. Aertsen, einen Rahmen mit Miniaturen
von Pol dein und andere Kunstwerke.
Görlitz. Das Kaiser Friedrich-Museum, hier, hat ein
großes Meeresbild von Willy Pa mach er-Berlin angekauft.

Versonal-Nackrickten.
Berlin. Ludwig pietsch, der Kunstkritiker der „Vos-
sischen Zeitung", feierte am 26. Dezember seinen 80. Geburts-
tag. Aus diesem Anlaß ist eine von Bildhauer Klein model-
lierte Medaille geschlagen worden. Pietsch war ursprünglich
Kunstmaler.
Auszeichnungen uncl Medaillen.
München. Der Firma Eduard Schöpflieh, kunstge-
werbliche Werkstätte für modernen Schmuck (Perusastraße 2)
wurde aus der internationalen Ausstellung für künstlerische
Arbeiten in Metall und Stein in St. Petersburg die Große
silberne Medaille verliehen.
Todesfälle.
Düsseldorf. Pier starb der Maler Joseph Winkel im
Alter von erst 29 Jahren, von seinen Werken sind der „Toten-
tanz" von zsi02 und von der diesjährigen internationalen
Ausstellung her „Waldwiese" und „Waldheim" die bekanntesten.
Dainburg. Kunstmaler Auton A Sinussen, der seit dein
Z2. November vermißt wurde, ist am Weihnachtsabend als
Leiche aus der Alster gezogen worden.
Wien. Maler Gttokar Walter ist gestorben.
Gedenktage.

2. Jan. ^777. Ehr. Rauch geb., Arolsen.
5. „ tk>02. Ernst Jul. Engel mann gest., München.
3. „ ZY02. Kourad Beckmann gest., München.
H. „ Karl v. pasenauer gest., Wien.
H. „ tsttW Nikolaus Gysis gest., München.
H. „ tst02. Elaud. v. Schraudolph gest., München.
6. „ t83Z. Gustav Dore geb., Straßburg.
7. „ ^529. Peter Bischer gest., Nürnberg.
8. „ ^87H. Eo. Schleich d. Aelt. gest., München.
8. „ M<N. Landschaftsm.M.Schmidtgest.,Königsberg.
9. „ ^902. Pros. Gust. Schauer gest., Berlin.
Iuristisckes.
New-chork. Line bemerkenswerte Entscheidung des New-
porker Appellationsgerichtshofes, die geeignet ist, dem bisher
in Amerika noch sehr problematischen Schutz deutscher Kunst-
werke gegen Nachbildungen endlich einen festen Bodeir zu
geben, ist durch die Photographische Gesellschaft in Berlin
herbeigeführt worden. Die American Lithographie Eo., der
lithographische Trust, hatte das im Verlag der Photogra-
phischen Gesellschaft in Berlin erschienene Bild „Lhorus" des
englischen Malers Sader nachgebildet und im vertrauen
darauf, daß die Photographische Gesellschaft die hohen Kosten
eines Rechtsstreites in Amerika — im vorliegenden Falle auf
etwa HO 000 Mk. veranschlagt — scheuen würde, eine güt-
liche Einigung abgelehnt. Nachdem die erste Instanz zu Un-
gunsten der Photographischen Gesellschaft entschieden hatte,
ist nach beinahe dreijähriger Dauer des Rechtsstreites vor
kurzem durch den New-Porker Appellationshos die Entschei-
dung zu Gunsten der Photographischen Gesellschaft gefällt
worden. In dem gleichzeitig angestrengten Strafprozeß ist die
American Lithographie Eo. zu ^0000 Dollar Strafe und
Buße verurteilt worden.

Unsere geehrten Leser bitten wir, die „Werkstatt
der Kunst" in ihren Bekanntenkreisen zu
einpsehlen, und geeignetensalls uns die Adressen von Inter-
essenten mitzuteilen, denen wir Orsbenuniinern senden
können, die auch unseren Lesern stets zur Verfügung stehen.
 
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