Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

DOI Heft:
Heft 18
DOI Artikel:
Todesfälle / Gedenktage / Aus Künstler-Vereinen / Aus Kunstvereinen / Vom Kunsthandel / Aus Galerien und Museen / Auktionen / Vermischtes / Literatur-Umschau / Briefkasten der Schriftleitung / Werbung
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0254

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
250

Die Werkstatt der Kunst.

Heft 18.

Mittel zur Verhütung dieser Gefahr aufzubringen, und lehnt
sich an die entsprechenden Vorbilder in Berlin, Köln, Frank-
furt, London u. s. w. an, die den gleichen Zielen dienen.

Auktionen.

London. Lin Stuhl wurde kürzlich für 6H50 Mk. in
London meistbietend verkauft. Ein äußerst zahlreiches Publikum
hatte sich bei Ehristie eingefunden, um der Versteigerung der
Möbel des Marquis von Anglese^ beizuwohnen. Unter an-
derem ward eine große, fast zz Fuß hohe Grgel versteigert,
deren Gehäuse ein Merk Thomas Chippendales war und
reich mit geschnitzten Blumen und Schnörkelwerk verziert ist.
Die Grgel brachte 8815 Mk. Lin Lichenstuhl aus der Zeit
Karls H. wurde für 6H50 Mk. verkauft, ein Preis, wie er
kaum je für einen einzelnen Stuhl gezahlt worden ist. Im
ganzen ergab der verkauf 86 580 Mk.

Vermisstes.
Lemberg. Der Maler Menzel Pawlicek war beleidigt,
weil das Komitee des Kunstvereins seine Bilder zurückwies.
Lr schrieb verletzende Briefe an Prof. Ruszczyc und den
Bildhauer Dunikowski. Ruszczyc ließ ihn fordern, Paw-
licek verweigerte aber die Genugtuung und forderte sie seiner-
seits kurz darauf von Dunikowski. Nun weigerte sich dieser,
die Forderung anzunehmen, pawlicek lauerte ihm überall
auf, und als er ihn in einem Restaurant traf, ging er mit
erhobener Hand auf ihn los. Dunikowski, auf diesen Fall ge-
faßt, zog einen Revolver, schoß und traf pawlicek in den
Kopf, pawlicek brach zusammen und starb bald darauf.
Dunikowski stellte sich der Polizei, die ihn verhaftete.
München. Die Ziffer der in den Jahren zyoz und zyOH
nach Amerika ausgesührten Gelgemälde und anderer
Kunstwerke gibt zu denken. München hat 1904 nach Ame-
rika für rund eine halbe Million Mark, Berlin dagegen
nur für ungefähr eine Viertelmillion ausgeführt. Im Jahre
tyoz führte München nach Amerika für 670000 Mark,
Berlin dagegen nur für 380 ooo Mark Gemälde aus. Der
Rückgang im Export wird hauptsächlich der Meltausstellung
in St. Louis zugeschrieben.
Paris. Der Bildhauer Rodin hat eine Büste des
Dramatikers Henri Becque vollendet.
Paris. Die pariser Mitglieder der Familie Rothschild
geben alljährlich große Summen für die Kunst aus, und so-
wohl im Louvre als auch in so ziemlich allen Museen der
französischen Provinz kann man Bilder sehen, die von den
Rothschilds geschenkt worden sind. Jedes Jahr kauft der Chef
des Pariser Hauses in den Salons für ungefähr 200 ooo Fr.
Gemälde und Skulpturen, um sie den Museen zu überweisen.
Die Ankäufe des Staates in den Ausstellungen bringen den
Künstlern nicht so viel ein wie die Rothschilds. Die rechte
Wahrheit zu gestehen, kauft die Bankstrma nicht viel ver-
ständiger als der Staat. Ls gibt in Frankreich mehrere
Provinzialmuseen mit ausgezeichneten Kunstschätzen, aber da
handelt es sich fast nie um Ueberweisungen von der Regie-
rung oder von Rothschild. Wenn man aber in Rouen, in
Amiens, in Bordeaux, in Marsaille u. s. w. ein recht braves,
langweiliges, akademisches Bild hängen sieht, dann kann man
vornherein Gift darauf nehmen, daß es sich um eine Schen-
kung Rothschilds oder des Staates handelt. Sei dem wie ihm
wolle, jedenfalls haben die französischen Künstler alle Ursache,
sich des Rothschild'schen Mäcenatentums zu freuen, und in
anderen Ländern wären ihre Kameraden vermutlich sehr froh,
wenn die dortigen Geldleute das Beispiel der pariser Roth-
schilde nachahmen möchten. Nun haben die französischen
Künstler, die sich der Gunst Rothschilds zu erfreuen haben,
dem Bankier ihre Erkenntlichkeit bezeugen wollen. Sie haben
gesammelt und eine Gruppe von den Bildhauern Peter und
Lscoula in Bronze ausführen lassen. Die Gruppe stellt
dar, wie die Kunst von der Güte beschützt wird, und wurde

am Neujahrstage dem Baron Alfons Rothschild im Namen
von mehr als 200 Künstlern, die sich an der Sammlung be-
teiligt haben, überreicht, hoffentlich gibt der Baron von jetzt
an zoo ooo Fr. jährlich aus, und die anderen Geldleute be-
geistern sich an seinem edlen Beispiel.
Remscheid. Die Stadtverordnetenfitzung lehnte den An-
trag des Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern
am Rhein auf Gewährung eines Beitrages im Hinblick auf
die dringend gebotene Sparsamkeit ab.

Adresse,l-Aenderunaen b »7 ,,5
-L!--- tunlichst zeitig
durch Postkarte anzuzeigen, damit in der Zusendung der Zeit-
schrift keine Unterbrechung eintritt.

A
M


M



6. 6. IVlO^w^3,
W.35.
9. d n i t< fs i v 8 t p l-3. p 3. n i 6 k-t. 3. n 6 n
fün 3Ü6

IVeutieil:

Op. O. l^ubsps
Pstouebisr-Kirnis
(verbesserter Vernis a Io Vibert)
ber^estellt unter /^ufsicbt 6er
Köni^l. ^I<a6ernie 6er Künste
2u Berlin.

v

V

V
V
V
V
V
V
V
V
V





^bteilunb L/lal- und Leicbnen - Utensilien,
Karben und Papiere.
/Gteilun§ L: Oesctnnaclcvolle Lilder-Linrab-
rnungen jeden 8tils.
NlLltesielle (Siegestor) äer elelctrisclien Arünen IHs.
—-- Vsrsancl naoli allen lliänüsrn.
 
Annotationen