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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 30
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Inhalt / Arbeitskalender / Geplante Ausstellungen / Eröffnete Ausstellungen / Laufende Preisauschreiben / Erledigte Preisausschreiben / Geplante Denkmäler / Denkmals-Enthüllungen / Aus Akademien und Kunstschulen / Staatsauftrag etc. / Stipendien / Personal-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0403

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Heft 30.

Die Werkstatt der Aunst.

399

Lüttich. (Internati 0 nale Kunstausstellung.) Die
Anmeldungen sind so zahlreich eingelaufen, daß man dem
Ausstellungsgebäude für diesen Sommer einen großen Zubau
anfügen mußte. Die Innendekoration soll sehr geschmackvoll
ausgefallen sein. Belgien wird 15 Säle einnehmen und sämt-
liche belgische Künstler werden die Ausstellung beschicken. Die
Franzosen, mehr als 500 an der Zahl, werden in neun Sälen
untergebracht. Eigene Sektionen bilden ferner noch polland,
Deutschland, Spanien und die vereinigten Staaten, während
die übrigen Länder in einer gemeinsamen internationalen
Sektion vereinigt sind.
München. (IX. Internationale Kunstausstellung zu Mün-
chen tsios.) Nachdem die französische Regierung seit dem
Jahre 1885 die internationalen Ausstellungen in München
nicht mehr beschickt hatte, wird dieselbe in diesem Jahre mit
einer staatlichen Kollektion im Glaspalast sich offiziell beteiligen
und zwei Regierungskommissare nach München entsenden. Von
seiten der Münchener Künstlerschaft ist diese Absicht der fran-
zösischen Regierung mit großer Freude ausgenommen worden.
Auch für München als Kunststadt dürfte die Nachricht von
besonderer Bedeutung sein.
Nürnberg. Bekanntlich wird mit der Bayerisch en Iu-
biläums-Landesausstellung 1906 auch eine große Aus-
stellung von Werken der Malerei und Bildhauerei, der Archi-
tektur und der graphischen Künste verbunden sein. Die Leitung
der Ausstellung teilt nun in einem Zirkular die näheren Be-
stimmungen für diese „Aussteller von Werken der bildenden
Kunst" mit. Die Künstler erfahren darin alles Nähere, was
für sie für die Beschickung der Ausstellung zu wissen von
Wichtigkeit ist. Zugelassen sind nur Werke solcher Künstler,
welche in Bayern leben. Die Anmeldungen haben bis spätestens
15. März 1906 bei der zuständigen Künstlervereinigung (in
München oder Nürnberg) zu erfolgen, diejenigen, welche keiner
bayerischen Künstlervereinigung angehören, dieselbe bei der
Geschäftsstelle der Ausstellung im Bayerischen Gewerbemuseum
einzureichen. Die Linlieferung der Kunstwerke an die zu-
ständigen Aufnahmeausschüsse hat in der Zeit vom 15. März
bis 1. April zu geschehen, von dort muß die Weiterlieferung
an die Ausstellung selbst bis spätestens 15. April erfolgen.
Für sich stehende Künstler haben die Einlieferung während der
erstgenannten Zeit direkt an die Landesausstellung zu betätigen.
Oldenburg. Die Landesgewerbe- und Industrie-Aus-
stellung, verbunden mit einer nordwestdeutschen Kunst-
ausstellung und Ausstellung kunstgewerblicher Altertümer,
wird aller Voraussicht nach am 9. Juni, am Freitag vor dem
pfingstfeste, von ihrem Protektor, dem Großherzog Friedrich
August von Oldenburg, eröffnet werden.
Erökknele Ausstellungen.
Berlin. Die Menzel-Ausstellung der National-
galerie wird nicht, wie es ursprünglich beabsichtigt war, nach
der Großen Berliner Kunstausstellung übergesührt werden,
viele Besitzer, Galerien und Sammler haben es aus sehr be-
greiflichen Gründen abgelehnt, ihre Werke auf so lange Zeit
und für das Landesausstellungsgebäude zur Verfügung zu
stellen. In der Nationalgalerie wird die wundervolle Samm-
lung nun bis zu Ende Mai stehen bleiben, da der Kaiser sie
nach seiner Rückkehr noch zu sehen wünscht.
Berlin. Bei Eduard Schulte begann am 16. April
eine neue Ausstellung. In derselben sind als besonders er-
wähnenswert hervorzuheben in erster Linie einige Aquarelle
von Adolf v. Menzel (u. a. die Ruine Rheinfels aus dem
Jahre 1855, die Ballszene auf der Loge des Weißen Saales
im Kgl. Schloß, aus dem Jahre 1867 re.), ferner vier farbige
Kohlenzeichnungen von Giovanni Segantini, ein Bismarck-
Bildnis von Franz v. Lenbach, drei Leist ikows, einige
Schilderungen des esthnischen Volkslebens von Gregor v.Boch-
mann und ein Bild von Benj. vautier. Mit größeren Kol-
lektionen sind vertreten: Ludwig Bartniug-Berlin, Gg.
Behrens-Ramberg-Berlin, M. Elarenbach-Düsseldorf,
K. p eff n er-Freiburg i. Br., Guido v. M affe i-München,
Eugen Spiro-Berlin, Thomas Riß-Bozen rc.

Braunfchrveig. In diesem Monat wurden inDörbandts
Kunstsalon neu zur Ausstellung gebracht: Sammelausstellung
der „DüsseldorferKünstlervereinigung von 1899" (76 Gemälde),
Landschaften von Professor Kanoldt-Karlsruhe und Bildnis
„Wilhelm Raabe" von Ludw. Probst-Braunschwcig.
BrÜNN. Man schreibt uns von dort: Die in diesem
Monat im Kunstverein stattsindende Ausstellung von Kunst-
werken sächsischer Künstler und des mährischen Malers Karl
weiß erfreut sich eines regen Besuches. Namentlich inter-
essieren sich die hiesigen Kunstfreunde für die Werke von
Kuehl und Bracht, welche eine größere Anzahl von Kunst-
werken dem Verein zur Verfügung stellten. Gleich in den
ersten Tagen gingen zwei große Landschaftsbilder, „Winter-
morgen in der Mark" und „Der Wildschütz", von Bracht in
privatbesitz über. Ferner wurden bis nun von Karl weiß
„Blick auf Brünn vom gelben Berg", „Rathaustor", „Wasser-
gasse", „petersberg", „Dominikanergasse" an Kunstfreunde
abgegeben.
Frankfurt a. NI. In die Iubiläums-Ausstellung des
Kunstvereins, die allgemein lebhaftes Interesfe erweckt, sind
jetzt auch die bislang noch fehlenden Arbeiten von Bam-
berger,Rosenkrantz und Schroedter eingereiht worden. —
Im Bureau des Kunstvereins wurden neu ausgestellt die
neuesten, soeben vollendeten Gemälde von peinr. Winter,
Signac Mesdag, w. A. Beer, sowie eine reiche Kollektion
moderner graphischer Arbeiten, unter denen eine Serie von
Originallithographien Funtins, sowie die neuesten Kalt-
nadelarbeiten von pellen hervorzuheben sind.
Frankfurt a. NI. Im Kunstsalon Perm es ist ein zweites
Porträt von Walter Firle neu ausgestellt, ferner ein Gemälde
von Riemerschmid-München. — Im Kunstsalon Gold-
schmidt kamen neu zur Ausstellung: „polländische Strand-
szene" von Andreas Achenbach, mehrere werke von pans
Ünger, ein Genrebild und eine Landschaft von w. Frieden-
berg und zwei Gemälde von Joseph Lorreggio. — Der
Salon von Rudolf Bangel verzeichnet als Neuheiten eine
Kollektion von werken französischer Meister, wie A. Roybet,
p. Penner, G. Bail und Edouard Detaille, ferner Ar-
beiten von Lmanuel Stepper-München, Albert Stagured-
St. Alban, O. F. Leu, Franz Laies, Albert Wenk, I. v.
Kreyfeldt und p. Lindenschmit-München, endlich die
„Ophelia" des verstorbenen Frankfurter Malers vikt. Müller.
Bainburg. Im Eommeter'schen Kunstsalon hat Ernst
Eitner-Pummelsbüttel eine Reihe von 16 landschaftlichen
Gemälden ausgestellt.
Leipzig. In Del vecchios Ausstellung für Kunst
aller Art und Zeit hat soeben die April-Mai-Ausstellung be-
gonnen und enthält dieselbe bedeutende Kollektionen. In
erster Linie steht die über 50 Werke umfassende Kollektiv-
Ausstellung belgischer Meister, enthaltend Werke von Jules
potvin, Andre Lollin, van Baveghem und Fernand Patte.
An diese schließt sich die Sonder-Ausstellung von R. Ranft
und A. Dethomas-Paris, insgesamt gegen 90 Werke in
Aquarell und Geltechnik, pochinteressant ist ferner die Sonder-
Ausstellung desFürstenpaulTroubetzkoy, gegen 50 Pla-
stiken, darunter die Werke: Tolstoi, Dante. Athlet, Prinzessin
Tenischesf, Fürst Miscersky, Segantini u. s. w. von Leipziger
Künstlern ist Martha peydenbluth und F. Schmidt-
G linz vertreten. Von der großen Zahl der Einzelwerke ver-
dienen besondere Erwähnung: Klotilde Schilling-Dresden,
A. Permann Al lg an-München, L. Max Lhrler-München,
N. B. Sturmhoefel-Danzig, A. Lutteroth-Pamburg,
Renö Reinicke, Marie Spieler, A. Langenbeck-Zacha-
riae-Breslau, Adalb. Wex-München, Paul w. Ehrhardt-
München, Julie Schily-Koppers-Erfurt, A. Schlüter-
Düsseldorf u. s. w. Größtes Interesse dürfte ferner ein Gemälde
Adrien Ludwig Richters, eine Sommerlandschaft darstellend,
erregen. Das Werk ist im Jahre 1856 erstanden und voll
signiert.
London. Die Whistler-Ausstellung in der New
Gallery mußte am vorigen Samstag geschlossen werden, nach-
dem sie bereits 60 000 Personen besucht haben. Man kann
 
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