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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 38
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Todesfälle / Gedenktage / Aus Künstler-Vereinen / Aus Kunstvereinen / Vom Kunsthandel / Aus Galerien und Museen / Auktionen / Vermischtes / Literatur-Umschau / Briefkasten der Schriftleitung / Werbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0522

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Die Werkstatt der Aunst.

Heft 38.

51(8

Aus Galerien und Museen.
Berlin. (Ein Menzel-Museum.) Dein nächsten preu-
ßischen Landtage wird voraussichtlich eine Vorlage von einer
Million Mark zur Errichtung eines Menzel-Museums
zugehen. Es ist kein eigener Bau, sondern die Angliederung
an die Nationalgalerie beabsichtigt. Uebrigens besuchte auch
der Kaiser kürzlich die Menzel-Ausstellung. Gegenüber den
Tausenden von Merken, die die Ausstellung birgt, gab der
Monarch seinem Erstaunen Ausdruck über die einzigartige
Leistungsfähigkeit dieses Großen im Reiche der Kunst und
erörterte lebhaft den Gedanken, daß nur ein zu gründendes
Menzel-Museum ein rechtes und würdiges Denkmal sür den
Meister sei. Der Kaiser verweilte drei Stunden in der Ausstellung.
Berlin. (Die Erben v. Menzels stifteten) als letztes
der großen Friedrichsbilder den unvollendet gebliebenen Ent-
wurf „Friedrichs des Großen Ansprache an seine Generale
vor der Schlacht bei Beuthen" der Kgl. Nationalgalerie.
Das Bild war im Jahre Z859 begonnen worden und hatte
als Fragment bis zuletzt in des Künstlers Atelier gehangen.
Berlin. Für die vom Kaiser Friedrich-Museum
kürzlich erworbenen beiden Altarflügel, angeblich von Simon
Marmion, wovon wir in Ehest 24 Mitteilung machten,
soll die Summe von qoo 000 Mk. gezahlt worden sein.
N)enn diese Nachricht sich bestätigen sollte, so gäbs wieder
einmal eine schöne Gelegenheit zu allerhand Betrachtungen.
Dresden. (Im Alb ertinum) ist jetzt die von der Tiedge-
Stistung der Skulpturensammlung zum Geschenk gemachte
Marmorgruppe MaxKlingers Drama ausgestellt; sie bildet
das Mittel- und Hauxtstück im Saale der neueren Griginal-
Bildwerke.
Köln a. Ah. b§. Die drei Gemälde von Franz Bunke
„Im milden Lichte des Spätsommers", „Septembermorgen"
und „Staubiger Landweg" sind von einem hiesigen Kunst-
freunde für seine Galerie erworben worden.
Aus Akademien und Kunstschulen.
München. (Die Kgl. Akademie der bildenden
Künste) wird im Sommersemester Z905 von 3l8 Studierenden
besucht, die sich in 2^5 Maler, 6Z Bildhauer und z2 Ra-
dierer teilen. Nach ihrer Nationalität ausgeschieden, sind Z06
Bayern, s; Preußen, ? Sachsen, z z württemberger, 9 Badenser,
Z8 Elsaß-Lothringer, Z5 aus den übrigen Bundesstaaten, so-
wie 58 Studierende aus Gesterreich-Ungarn, Z2 aus Ruß-
land u. s. w.
Stipendien.

Dresden. (Das akademische Reisestipendium) der
Königlichen Akademie der bildenden Künste auf das Jahr
zyos wird für Kupferstech- und Radierkunst, Landschafts-
malerei und dekorative Malerei ausgeschrieben. Die vorhan-
denen Mittel werden an diese drei Kunstsächer dergestalt zu
gleichen Teilen verteilt, daß die Empfänger des Stipendiums
zu einer Studienreise von mindestens Jahr verpflichtet
sind. Als Bewerber werden Künstler zugelassen, welche die
Staatsangehörigkeit im Königreich Sachsen besitzen und min-
destens zwei Jahre die hiesige Kunstakademie besucht haben.
Die Bewerber der Landschaftsmalerei müssen das akademische
Landschaftsatelier, die für dekorative Malerei die Grnament-
schule der hiesigen Kunstakademie entweder noch besuchen oder
aus deren Verhältnissen zur Zeit der Entschließung des Aka-
demischen Rates, im März zyos, seit nicht länger als vier
Jahren ausgeschieden sein. Als Bewerbungsarbeiten werden
verlangt: a) Für Kupfer siech- und Radierkunst: Ein
Kupferstich oder eine Radierung von mindestens 660 gcm
Größe (Kopien sind ausgeschlossen), d) Für Landschafts-
malerei: Lin vollendetes Gelgemälde von mindestens «ZHOgcm
Größe. Den Landschaften werden Scestücke gleichgeachtet. Bloße
Untermalungen, Skizzen und Kartons, sowie sogen. Veduten

sind ausgeschlossen, c) Für dekorative Malerei: Lin deko-
ratives Gemälde in Tempera- oder Kasemsarbe mit umrah-
menden Grnament sür eine wandfläche in Spitzbogenform,
deren Basis zwei Meter und deren Sehne von einer unteren
Ecke bis zum Spitzbogen in gerader Linie ebenfalls zwei Meter
mißt. Der Darstellungsgegenstand ist überall freigestellt. Die
Bewerbungsarbeiten sind vor Eröffnung der akademischen
Studienarbeitenausstellung im März Z906 an den Kastellan
der hiesigen Kunstakademie abzuliefern. Bewerber haben sich
bis spätestens Donnerstag, den 26. Gktober Z905 (Montags
oder Donnerstags von zo—z z Uhr) bei dem Akademiesekretariat
zu melden. Die Bewerber sür Landschaftsmalerei und die für
dekorative Malerei haben hierbei die erste Farbenskizze ab-
zugeben und unter Verpfändung ihres Ehrenwortes mittels
Handschlages zu versichern, daß der Gedanke und dessen Dar-
stellung im wesentlichen aus ihrer eigenen Erfindung hervor-
gegangen ist, sowie daß sie ihre Arbeit ohne irgend welche
fremde Beihilfe aussühren werden. Große goldene Medaillen
werden nicht verliehen. Dafür sind Geldpreise nach Verhält-
nis der vorhandenen Mittel in Aussicht genommen. Die Be-
stimmungen über die akademischen Auszeichnungen können
in der Akademiekanzlei eingesehen werden.
Auszeichnungen und Medaillen.
Darmstadt. Der Großherzog von Hessen hat dem Archi-
tekten der Hohkönigsburg, Bodo Ebhardt in Berlin-Grune-
wald, das Ritterkreuz erster Klasse des Verdienstordens Philipps
des Großmütigen verliehen.
Darmstadt. Der Großherzog von Hessen hat an Wilhelm
Trübner die hessische Medaille für Kunst und Wissenschaft
verliehen.
Personal-Nachrichten.
München. (Professor Matthias Schmid) hat sich
kürzlich in der Klinik des Herzogs Karl Theodor einer Augen-
operation unterzogen, die glücklich verlausen ist. So wird sich
erfreulicherweise der Meister an seinem im November bevor-
stehenden 70. Geburtstag wieder vollen Augenlichts erfreuen
dürfen.
Stuttgart. Die Akademie der bildenden Künste hat Ver-
handlungen eingeleitet, um den Maler Christian Landen-
berg er als Lehrer zu gewinnen. Landenberger steht be-
kanntlich schon seit Jahren an der Münchener Künstlerinnen-
Schule einer Malklasse vor und erfreut sich in der deutschen
Kunstwelt allseitiger Hochschätzung.
Gedenktage.
td-Inni;88H. Ludwig Richter gest., Loschwitz.
2;. „ ;8H5. Ludwig v. Lösftz geb., Darmstadt.
23. „ ;828. Johannes Schilling geb., Mittweida.
2H. „ ;853. Franz Simm geb., Wien.
Aus Künstler-Vereinen.
Die Rünstlervereine, Runstgeno ssen-
schaften u. s. f. bitten wir, uns über die Ergebnisse
ihrer Generalversammlungen, Vorstandswahlen, kurz
über alles Bemerkenswerte, soweit es sich zur Ver-
öffentlichung in der „Werkstatt der Kunst" eignet,
kurzeUIitteilungen zugehen zu lassen. DieKünstlerschaft
gelangt auf diese weise zu einem wechselseitigen
Nachrichtenaustausch auf dem einfachsten Wege.
Aachen. (Freie Vereinigung für angewandte
Knnst.) Unter diesem Namen hat sich hier eine kleine
Künstlcrgruppe gebildet. Sie befaßt sich mit der pflege und
 
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