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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 40
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Todesfälle / Gedenktage / Aus Künstler-Vereinen / Aus Kunstvereinen / Vom Kunsthandel / Aus Galerien und Museen / Auktionen / Vermischtes / Literatur-Umschau / Briefkasten der Schriftleitung / Werbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0549

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Heft §0.

Die Werkstatt der Aunst.

5^5

Braunschweig. Lin hier unter dem Vorsitz des Museums-
direktors Prof. Meier gebildeter Ausschuß beschloß, für Er-
werbung des im Herzoglichen Museum ausgestellten Lu len-
spiegel-Brunnens, dessen Schöpfer der in Dresden lebende
Bildhauer Arnold Kramer (ein geborener wolsenbütteler)
ist, einzutreten. Der Brunnen soll aus dem Bäckerklint vor
dem Eulenfpiegel-Haus errichtet werden. Der Schelm hat dort
bekanntlich Lulen und Meerkatzen gebacken. Die Kosten be-
tragen is ooo Mark, die durch Sammlungen aufgebracht
werden sollen.
Jena. (Denkmal für Professor Abbe.) Dem großen
Gelehrten, Techniker und Sozialreformer Abbe (gestorben
Januar d. I.), Professor der Physik an der Universität
Jena, Leiter der optischen Werkstätte Karl Zeiß und Gründer
der Karl Zeiß-Stiftung, soll zwischen dem von ihm errichteten
Volkshaus und der von ihm zu so hoher Blüte gebrachten
„Optischen werkstätte" in Jena ein Denkmal von Künstler-
hand gesetzt werden. Den Ausruf haben eine große Anzahl
hervorragender Gelehrter und Praktiker des In- und Aus-
landes unterzeichnet.
Königsberg i. Pr. Den Zeitungen zufolge hat sich hier
ein Komitee von über 160 Bürgern zu der Errichtung eines
monumentalen Provinzialdenkmals für Schiller
konstituiert. Die Kosten sind auf mehrere lOOOOOMk. an-
geschlagen.
Iveißer Dirsch bei Dresden. Ueber dem Grabe des
kürzlich verstorbenen Vr. Lahmann wird aus unserem stillen
Waldfriedhose ein Denkmal errichtet werden, das Hermann
Obrist in München ausführt.
Denkmals-Enthüllungen.
München. Am 24. Juni wurde in München unter großen
Feierlichkeiten das Kaiser Ludwig-Denkmal enthüllt, eine
Schöpfung Ferdinand v. Millers. Die Kosten des Denkmals
belaufen sich aus etwa 225 000 Mk. Hievon wurde der Haupt-
teil mit 205000 Mk. aus der Matthias Pschorr-Stiftung ge-
deckt; den Rest mit 20 000 Mk. haben die Matthias pschorr-
schen Erben getragen, da das Denkmal eine reichere Aus-
stattung, als im ursprünglichen Entwurf vorgesehen, erhielt.
Gbevplan. (Zur Enthüllung des Stifter-Denk-
mals.) Die Grundsteinlegung für das dortige Stifter-Denkmal
wird zwar, wie ursprünglich bestimmt, am 23. Oktober ds. Js.
vorgenommen werden, die Enthüllungsseier des Denkmals
kann aber erst in den Hauptferien des nächsten Jahres (O06)
stattsinden, da die Genehmigung des wilsert'fchen Denkmal-
entwurfs durch den Kunstbeirat des österreichischen Ministe-
riums für Kultus und Unterricht, welches für dieses Denkmal
einen Beitrag von 5000 Kr. zur Verfügung gestellt hat, erst
vor wenigen Wochen erfolgt ist, so daß der Künstler nicht
imstande ist, das Denkmal noch bis zum Oktober l. Js. fertig-
zustellen.
Alaatsaukträge etc.
Dresden. Der König und Prinzessin Mathilde besich-
tigten kürzlich den im Atelier des Hofbildhauers Roch nach
dem Entwürfe des Hofbaurats Fröhlich modellierten Sarko-
phag des Königs Georg. Dieser Sarkophag ist ein nach
Schlüter'schen Stileigenheiten ausgeführtes Kunstwerk, um-
wunden mit Eichenlaub- und Lorbeergirlanden. An der
Vorderseite des Sarkophags befindet sich der königliche Na-
menszng und das in lebenstreuen Linien ausgeführte Me-
daillonporträt des Königs Georg. Zu beiden Seiten sind
Tafeln mit biblischen Inschriften angebracht. Aus dein
Deckel ruht zu Häupten ein Kruzifix, darunter Marschallstab,
Szepter und Krone auf einem Kissen. Das Gipsmodell wird
in der Kunstgießerei von Bierling in Metall ausgeführt.
Dies ist bereits der vierte Sarkophag, den Hofbildhauer
Roch für das sächsische Königshaus ausgeführt hat. Voraus-
gingen die Sarkophage für die Könige Johann und Albert
und Prinz Johann Georg.

Düsseldorf. (Der Kunstverein für die Rhein-
lande und Westfalen) übertrug die Ausführung eines
Wandgemäldes für den Sitzungssaal des Kreishauses in
Eleve dem Maler Hans Ko hl sch ein.
Ataatsankäufe etc.
Berlin, ew. (Ankäufe) auf der Großen Kunstaus-
stellung 1905. Angekauft für den Staat aus den Erträgen
der vorjährigen Ausstellung wurden die Gemälde: E. Al-
brecht-Hamburg „Sommerlandschaft"; F. Burger-Basel „In
der Laube"; G. H. Engel-Berlin „Abend beim Dorschangeln";
R. Lschke-Berlin „Mondaufgang"; w. Feldmann-Groß-Lichter-
felde „Landschaft"; B. Genzmer-Groß-Lichterfelde „Meine
Modelle"; w. Hamacher-Berlin „Riva am Gardasee"; H.
Hammann-Berlin „Harzlandschaft"; I. Jacob-Berlin „Ab-
bruch des alten Mühlendammes", „Blick auf alte Dächer";
H. Kohlschein-Gberkafsel „von Lützows Freischar vor dem
Kampf"; H. Loschen-Berlin „Altgermanische Gräberfunde";
N. Nüller-Laffel-Berlin „Vor dein Dörfchen"; M. Röbbecke-
Berlin „Doppelbildnis"; L. Sandrock-Friedrichshagen „Ein-
kommende Fischkutter"; M. Schaefer-Berlin „Der Soldat";
A. Scherer-Berlin „Waldeinsamkeit"; N. Schlichting-Berlin
„Blick auf Paris"; Fr. Türcke-Lharlottenburg „Schlafendes
Städtchen"; F.Werner-Berlin „Bibliothek"; die Skulpturen:
H. H. Baucke-Düsseldorf „Barbaren Sieger"; O. Garones-
Hannover „Trauerndes Mädchen"; A. Hoffmann-Wilmers-
dorf „Abend auf der Lamxagne"; A. Waßmann-Berlin „Ama-
zone"; N. Schauß-Berlin „Kinderrelief"; w. Zügel-München
„Kondor", „Giraffe", sowie Werke aus der Schwarz-Weiß-
Ausstellung.
Bern. Die Kommission der Gottfried Keller-Stif-
tung hat vom 1. Oktober bis 1. April folgende Kunstwerke
erworben: 1. Zwei gotische Gobelins burgundischen Ursprungs;
2. das gotische Lhorgestühl aus der Kapelle von St. wolf-
gang bei Eham; z. eine Delstudie von I. L. R. Dürheim,
„Straßenbild aus Kairo", Geschenk des Kommisstonsmitgliedes
Ed. Davinet an die Stiftung; Porträt des Gouverneurs
von NeuchLtel, Franyois Henri d'Estavayer; 5. Bild von
Giovanni Segantini „Mädchen auf dem Balkon". Diese Kunst-
werke werden zu den üblichen Bedingungen folgenden Kunst-
sammlungen zur Aufbewahrung übergeben: und 2. dem
Schweizerischen Landesmufeum in Zürich, s. dem Kunstmuseum
in Bern, dem Stusse bistorigus in Neuchätel, 5. dem Kunst-
verein in Lhur.
Dalle a.8. Das städtische Museum hat ein hervor-
ragend gutes Bildnis Ignaz Döllingers st, gemalt von Len-
bach 1885, aus dem Besitz der Kunsthandlung Ernst Zaeslein-
Berlin erworben.
Lüttich. Wie mitgeteilt wird, beschloß die Stadtver-
ordnetenversammlung den Ankauf der Bildnisgruppe „Der
gebissene Faun" von Jef Lambeaux, deren Ausstellung auf
der dortigen Weltausstellung wie bekannt den Gegenstand
heftiger Angriffe von seiten der Klerikalen gebildet hatte.
München, rlc. (Ankäufe im Glaspalast.) Vom
Prinz-Regenten wurden erworben die Oelgemälde: Jeanna
Bauck „Der Brief"; Emerik Stenberg „Im Lampenschein";
August Fiuk „Winterabend mit Hochwild". — Vom Baye-
rischen Staate wurden angekauft die Gelgemälde: Leo Sam-
berger „Bildnis des Geheimrats Vr. Ritter v. Reber"; Ehri-
stian Landenberger „Sommerabend am See"; Rich. Pietzsch
„Spätherbst im Isartal bei Baierbrunn"; Hans v. Hayek
„Sommerweide"; Angelo Jank „Hallali"; Louis Willem Van
Soest „Winter"; Gottfried Kallstenius „Fichtenhügel"; Walter
Hampel „Abend" (Tempera), „Ehansonette" (Tempera), „Alt
wiener Bildnisstudie" (Tempera); Franz Hoch „Erntezeit";
Fritz Baer „Abend im Herbst" (Schloß Blutenburg); Leo putz
„Halbakt"; Alexander Koester „Dein Ufer zu"; Adolf Münzer
„Abseits vom Fest"; Hermann Lindenschinit „Trumpf"; Her-
mann Knopf „Feierabend"; Lugöne Dekkert „Schottische Farm";
die Plastiken: Ludwig Dasio „Tänzerin" (Bronzestatuette);
w. Zügel „Eisbär" (Bronze); Val. Kraus „Unsere Erlösung".
 
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