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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 41
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Einladung zur VI. Jahresausstellung des Vereins der Bildenden Künstler Steiermarks, [1]
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Eine Ausstellung von Goldschmiedearbeiten
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https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0562

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558

Die Werkstatt der Kunst.

Heft

Einlaclung
zur VI. JakresaussteUung äes Vereins
cter Viläenäen Künstler Steierrnarks.
Dian schreibt uns aus Graz unterm 2. Juli:
Der Verein der bildenden Künstler Steiermarks
in Graz veranstaltet in der Zeit vom Beginn des
Mktober bis DIitte November l. Zs. in den großen
Ausstellungsräumen des Vereins im dortigen Landes-
Diuseum seine VI.Zahresausstellung. Diese Ausstel-
lung wird Arbeiten nur von Vereinsmitgliedern
und von in Steiermark geborenen oder in
Steiermark schaffenden Künstlern umfassen und
soll sich auf Werke der Alalerei, si)lastik, der
graphischen Künste und des Kunstgewerbes
ausdehnen. Gelegentlich dieser Ausstellung kommt
der neue vom Ministerium für Kultus und Unter-
richt gestiftete Staatspreis von fOOO Kronen
für die hervorragendste Leistung eines steirischen
Künstlers zur Verleihung. Es wäre erfreulich, wenn
sich auch die im Auslande schaffenden Künstler,
welche geborene Steiermärker sind, sehr zahlreich
an dieser Konkurrenz beteiligen würden.
Die Anmeldungen werden bis zum (5. Sep-
tember entgegengenommen, die Kunstwerke sind bis
längstens 30. September einzusenden. Jenen Künst-
lern, welchen noch keine Einladung zur Beschik-
kung zugekommen ist, sich jedoch an dieser Aus-
stellung zu beteiligen gedenken, werden hiermit er-
sucht, ihre Adressen dein Sekretariate des Vereines
der bildenden Künstler Steiermarks in Graz (Landes-
Umseum, Neutorgasse) bekannt zu geben, worauf
die Zusendung der nötigen Ausstellungspapiere und
Anmeldeformulare erfolgen wird.
Eine Ausstellung von Golclscbmleäe-
arbeiten.
Das „Schlesische AKiseum für Kunstgewerbe
und Altertümer zu Breslau" ersucht uns um Ver-
öffentlichung des folgenden Rundschreibens:
Die Direktion des Schlcssischen Museums für Kunstge-
werbe und Altertümer in Breslau veranstaltet in der Zeit
vom t- Gktober bis Mitte November dieses Jahres eine
Ausstellung von Goldschmiedearbciten schlesischen
Ursprungs oder aus schlesischem Besitze.
Schlesien war vom späteren Mittelalter an bis tief in
das ^.Jahrhundert das Land einer blühenden Goldschmiede-
kunst. Mit der Hauptstadt Breslau wetteiferten viele kleinere
Orte durch treffliche Arbeiten. Lin glückliches Geschick hat
es gefügt, daß von den im Lande entstandenen Merken sich
überraschend viele erhalten haben, in und außerhalb der
Provinz, im Besitze von Kirchen, Museen, Korporationen und
Privatpersonen. Schlesien ist aber auch reich an hervorragenden

Goldschmiedewerken, die außerhalb der Landesgrenzen, an
anderen Kunststätten, wie Nürnberg, Augsburg, Dresden,
Leipzig, Berlin re. verfertigt wurden. Aber nur wenige kennen
diese zum Teil schwer zugänglichen Schätze. Line Ausstel-
lung, die den ganzen jetzigen Besitz des Landes vereinigt und
auch die in der Fremde befindlichen schlesischen Arbeiten an
sich zieht, wird daher, wie wir hoffen, allenthalben auf das
dankbarste begrüßt werden. Sie wird mehr als eine imposante
Schaustellung kostbarer und kunstvoller, prunkender und glei-
ßender Erzeugnisse des edelsten Kunsthandwerker sein; sie wird
bildend und anregend auf unser Kunstgewerbe und das Pub-
likum einwirken und den Beweis liefern, daß Einheimische
und Fremde auch die schlesische Goldschmiedekunst unterschätzt
haben, wie es bisher ja der ganzen alten Kunstproduktion
Schlesiens ergangen ist.
Denn auch die Wissenschaft hat bis vor kurzem von
all den Arbeiten, die die Ausstellung vereinigen soll, noch
sehr wenig Kenntnis genommen. Line Geschichte der schle-
sischen Goldschmiedekunst ist aber eine Ehrenpflicht der kunst-
geschichtlichen Forschung in Schlesien. Das Schlesische Museum
für Kunstgewerbe und Altertümer ist jetzt schon eifrig an
den Vorarbeiten für dieses weitausschauende Unternehmen
tätig. Die Ausstellung ist berufen, der Forschung eine feste
Grundlage zu verschaffen. Line möglichste Vollständigkeit der
in Schlesien entstandenen Arbeiten ist dazu unerläßlich. Nicht
minder sind die aus der Fremde nach Schlesien verpflanzten
Merke von Interesse, weil sie den heimischen Goldschmieden
vielfach als Vorbilder dienten.
Das Museum wird sich bemühen, den dargeliehenen
Gegenständen in seinen Räumen eine in jeder Meise wür-
dige, künstlerische und lehrreiche Ausstellung verschaffen. Das
Museum wird alle Gegenstände gegen Feuersgefahr und Ein-
bruch versichern und für sorgfältigste Bewachung bei Tag
und Nacht sorgen. Mir bitten daher die Besitzer von Arbeiten,
die für die Ausstellung von Interesse sind, diese dem Museum
vertrauensvoll für die Dauer der Ausstellung zu überlassen.
Bestimmungen für die Ausstellung:
Art der Gegenstände. Die Ausstellung umfaßt:
a) Kirchliche Gefäße und Geräte (Kelche, Liborien, Meß-
kännchen, Monstranzen, Reliquienbehälter, Stand-, Trag- und
Brustkreuze, Tausschüsseln, Ampeln, Antependien,-Leuchter re.)
d) profane Gefäße und Geräte (Weinkannen, Pokale, Tasel-
geräte, Teekessel, Zuckerdosen, Bestecke, Leuchter rc.). c) Schmuck.
2. Material. Ls wird in der Hauptsache nur auf Gegen-
stände aus Silber, vergoldetem Silber oder Gold reflektiert.
Line Ausnahme machen die mittelalterlichen Kultgeräte, die
vielfach aus vergoldetem unedlem Material bestehen, aber in
denselben stilistischen Formen wie die aus echtem Material
gehalten sind.
z. Gertliche Begrenzung. Die Ausstellung soll ent-
halten: g.) Gegenstände schlesischen Ursprungs, d. h. die in
Schlesien entstanden sind, mögen sie sich jetzt in oder außer-
halb Schlesiens befinden. t>) Gegenstände aus schlesischein Be-
sitze, d. h. solche, die gegenwärtig in öffentlichein oder privaten:
Besitze in Schlesien aufbewahrt werden. Unter Schlesien ist
in beiden Fällen nur die jetzige Provinz Schlesien zu ver-
stehen, nicht Teile, die in früheren Zeiten zu Schlesien ge-
hörten. Aus Gesterreichisch-Schlesien z. B. werdei: daher nur
Arbeiten ausgenommen, die in dem jetzigen Schlesien ent-
standen sind, während z. B. die Lausitz, obwohl sie erst
zu Schlesien gekommen ist, in beide Abteilungen unserer Aus-
stellung gehört. Arbeiten nichtschlesischer Herkunft, die sich
schon seit langer Zeit in Schlesien befinden, werden unbedingt
für die Ausstellung erbeten, während solche, die erst der Kunst-
handel der letzten Dezennien hierher gebracht hat, nur dann
von Interesse sind, wenn sie sich durch besonderen künstlerischen
Wert auszeichnen.
H. Zeitliche Begrenzung. Von Arbeiten schlesischen
Ursprungs sind alle erbeten, aus der Zeit des Mittelalters
bis zur Gegenwart. Von späten Breslauer Arbeiten sind
namentlich auch die von Interesse, die vor der Auflösung der
 
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