Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

DOI Heft:
Heft 41
DOI Artikel:
Todesfälle / Gedenktage / Aus Künstler-Vereinen / Aus Kunstvereinen / Vom Kunsthandel / Aus Galerien und Museen / Auktionen / Vermischtes / Literatur-Umschau / Briefkasten der Schriftleitung / Werbung
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0564

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
560

Die Werkstatt der Aunst.

Heft

Architektur.
Berlin. (Ueber die Ueberschreitungen bei dem
Umbau des Kgl. Schauspielhauses) wird dem „B. T."
geschrieben: „Die Rosten des Umbaues waren auf i900 000Mk.
veranschlagt, von denen 600 000 Ulk. auf die Rrone fielen,
während 1300000 Ulk. vom Staat zu tragen waren. Diese
Summe ist vom Landtag bewilligt morden. Jetzt hat sich nun
herausgestellt, daß die Rosten des Umbaues die veranschlagte
Summe um rund V4 Ulill. Ulark überschritten haben. wie
wird der Finanzminister diese Ueberschreitung rechtfertigen,
und wer wird diese Summe zahlen? Aber das Schauspiel-
haus wird noch teurer werden. Der Raiser hatte den Umbau
der Innenräume des Schauspielhauses im Stil Ludwigs XVI.
gewünscht, und er hegte dann den weiteren Wunsch, das er-
neuerte Haus vor Antritt seiner Reise in das Ulittelmeer ein-
zuweihen. So kam es, daß der Umbau in seinen letzten Teilen
außerordentlich beschleunigt wurde. Diese Beschleunigung be-
ginnt sich jetzt bitter zu rächen. Schon haben sich in einzelnen
der umgebauten Teile die Dielen geworfen, und es ist zu be-
fürchten, daß auch im Parkett eine solche Weisung des hölzernen
Bodenbelags eintritt, daß dieser Raum abermals erneuert
werden muß. Und wer wird die Rosten hiefür tragen? . . ."
Berlin. (Zürn Schutze der Denkmäler in
Städten) ist ein Gesetzentwurf sertiggestellt, der dem Land-
tage im Herbste zugehen wird. Das neue Gesetz wird den
Städten die Möglichkeit geben, in Form eines Grtsstatuts
bestimmte Vorschriften über die Erhaltung der Denkmäler zu
erlassen. Die Selbständigkeit der Rommunen bleibt damit
gewahrt. Um jedoch auch zu weitgehenden Eingriffen in
das privatrecht vorzubeugen, sieht das Gesetz drei Instanzen
vor, die zu den statuarischen Bestimmungen zu hören sind.
Erstens eine Rommission der städtischen Körperschaft, die
Provinzialverwaltung und die provinzialverbände zum Schutze
heimatlicher Denkmäler. Das Gesetz ist auf dem Gedanken
ausgebaut, alle zur Teilnahme an der Denkmalspflege be-
rufenen Instanzen und Kräfte zur Mitarbeit heranzuziehen.
Berlin. Der Apollontempel von Didyma bei Milet,
dessen Freilegung, wie schon gemeldet worden ist, im ver-
gangenen Jahre von den Rgl. Museen in Berlin beschlossen
wurde, ist vor kurzem bereits deutsches Eigentum geworden.
Im Aufträge der Museen hat Prof. Wiegand sowohl das
Tempelgebäude als auch viele Grundstücke in der Umgebung
erworben. So sind denn die Tage der Windmühle, die heute
oben auf dem Trümmerhaufen steht, gezählt.
Osnabrück. Die städtischen Kollegien beschlossen den
Bau eines Stadttheaters unter Zuhilfenahme eines Fonds
von 200 000 Mk. Die Gesamtkosten werden aus etwa 500 000 Mk.
veranschlagt.
Aus Galerien unci Museen.
Schleißheim. (Neuerungen in der Rgl. Gemälde-
galerie.) Für die Ahnengalerie wurden die Bildnisse König
Ludwigs II. und des Prinz-Regenten erworben. Das Porträt
des Prinz-Regenten ist eine Kopie von Gust. Läverenz nach
F. A. v. Raulbachs (Original, das sich im Repräsentations-
saal des Iustizxalastes zu München befindet. Der Süd-Pavillon
dient seit neuerer Zeit nur mehr zur Ausstellung von Werken
moderner Maler; hier sind folgende Zugänge zu verzeichnen:
Eine Anzahl von Bildern und Skizzen aus dein Nachlaß Karl
v. En Hubers und, wie früher schon mitgeteilt, eine Kol-
lektion von Gemälden Karl v. pidolls, die von der Witwe
des Künstlers dem Staate als Geschenk überlassen wurde mit
der Auflage, daß sie in Verbindung mit den Marees'schen
Bildern zur Aufstellung gelange. Durch Abgabe der aus
166 Nummern bestehenden sogenannten klementinischen Ge-
mäldesammlung in das Schlößchen Lustheim konnten für diese
beiden Kollektionen die oberen Räume des Süd-Pavillons ge-
wonnen werden. Ein parterresaal desselben Gebäudes wurde
für eine Sammlung vom Staate erworbener Skizzen der Maler:
Ferd. Wagner, Waldemar Rolmsperger, Wilhelm Dürr ff

und Artur Lang Hamm er ff bereitgestellt, von Ferd. Wagner
sehen wir die Skizze „Trauungsfeier Kaiser Leopolds I. mit
Herzogin Eleonore von Neuburg" und den „Einzug der Königin
Krimhilde in passau". Die beiden Griginalbilder wurden im
Aufträge des Staates durch den Künstler für den Rathaus-
saal in passau gefertigt. Im Laufe der letzten Zeit wurden
sämtliche Galerieräume einer gründlichen Restaurierung unter-
zogen. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die früher über-
mäßig behängten wände durch Ausscheiden von 8? Bildern
lockerer zugestaltet und etwas mehr System in die Anordnung
gebracht.
Slaalsaufffräge etc.
Berlin. Die erste nach dem Leben modellierte Büste der
deutschen Kronprinzessin hat der Berliner Bildhauer Hugo
Berwald geschaffen. Der Künstler porträtierte die Kron-
prinzessin noch in ihrer Brautzeit in Tannes, wo ihm in der
Villa wenden ein Atelier zur Verfügung stand.
Auszeichnungen unci MeciaiUen.

Dresden. König Friedrich August von Sachsen hat dem
Architekten Bodo Ebhardt, Berlin, das Ritterkreuz Klasse
des Kgl. sächsischen Albrechts-Grdens verliehen.
Versonal-Diackrickten.
Darmstadt. Dem Privatdozenten für Baukunst ander
Technischen Hochschule, vr. iup;. Ernst Vetterlein, ist der
Titel als Professor verliehen worden.
^ociesfälle.
Wien. Hier ist der Historien- und Porträtmaler Karl
Löffler sen. im ?z. Lebensjahre gestorben.
Gegenklage.

12. Juli Z8H6. Hermann Baisch geb., Dresden.
15. „ I8yq> E. piglhein gest., München.
Aus Rünsller-Vereinen.
Stuttgart, st. Der Grtsverbaud Stuttgart der Renten-
und Pensionsanstalt für deutsche bildende Künstler in Weimar
hielt am 29. Juni seine zehnte ordentliche Generalversamm-
lung. Der vorgetragene Jahresbericht konstatiert, daß, obwohl
dem Grtsverband mehrere Beiträge unterstützender Mitglieder
und außerordentliche Zuwendungen entzogen worden sind und
durch den am 9. November 190-1 veranstalteten Vortrags-
abend, an welchem Geh. Rat Prof vr. Thode aus Heidel-
berg über Hans Thoma gesprochen hat, nicht unerhebliche
Kosten verursacht worden sind, die Weiterentwicklung des
Grtsverbandes eine erfreuliche ist und der Vermögensstand
aus 21 400 Mk. erhöht werden konnte. Der Kassenbericht weist
1120 Mk. 82 pfg. Einnahmen und 1392 Mk. 19 psg. Aus-
gaben aus. — Die Generalversammlung beschloß, denjenigen
ordentlichen Mitgliedern, welche dem Grtsverband Stuttgart
mindestens fünf Jahre angehören, pro 1905/06 zu ihren an
die Aentralkasse nach Weimar zu leistenden Beiträgen einen
Zuschuß vou 25 Prozent aus der Grtsverbandskasse zu ge-
währen. — Der seitherige Vorstand: Pros. Stier, stellvertretende
Vorstand und Kassier: Maler Peter Schnorr und Schriftführer:
Landschaftsmaler Herin. Drück wurden wiedergewählt.
Aus klunstvereinen.
Dresden. (Der Verein für kirchliche Kunst) schreibt
dem „Dresdener Anzeiger" zu seinem von uns in Heft 10 mit-
geteiltcn Bericht, in dem die Frage aufgeworfen war, ob sich
mit dein vermögen des Vereins (7310 Mk.) nicht einmal
 
Annotationen