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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 45
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Todesfälle / Gedenktage / Aus Künstler-Vereinen / Aus Kunstvereinen / Vom Kunsthandel / Aus Galerien und Museen / Auktionen / Vermischtes / Literatur-Umschau / Briefkasten der Schriftleitung / Werbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0621

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Heft §5.

Die Werkstatt der Aunst.

6s7

an diesem Umsätze ;. der Anhaltische Kunstverein mit 7656,25
Mk., 2. die Stadt für die städtischen Sammlungen mit 6H3 ; Ulk.,
3. Vereinsmitglieder mit 2592,25 Ulk. beteiligt. Für die städti-
schen Kunstsammlungen wurden aus den Ausstellungen in der
Kunsthalle folgende Kunstwerke erworben: ;. Aug. wilckens
„Bange Stunden", Gelbild; 2. Ferd. Dorsch „Blick in die
Welt", Buntstiftzeichnung; z. H. p. Feddersen „Meine Tochter",
Gelbild; -4. Hans Thoma: acht Griginal-Steindrucke; 5. A.
v. Menzel „Leopoldvon Dessau", Steindruck; 6.K.Kollwitz „Auf-
ruhr", Radierung; 7. Paul Rieß „Abend an der Gbermulde",
Gelbild. Die Vereinsgabe an auswärtige Mitglieder bestand
teils in einer Kunstmaxpe mit Photogravüren nach Griginalen
von Rembrandt, Rubens, Dürer, Franz Hals, van Dyck und
Murillo, teils in einer Tessaro-Gravüre nach einem Gemälde
von A. Keßler.
Vermisstes.
Heidelberg. (Die älteste Abbildung des Heidel-
berger Schlosses) hat, durch eine glückliche Kombination,
der Privatdozent der Kunstgeschichte an der Ruperts-Carola
vr. Alfred peltzer auf einem Bildnis von der Hand Albrecht
Dürers erkannt, das (im privatbesitze des Großherzogs von
Hessen) den Pfalzgrafen Friedrich II. darstellt. Links im Hinter-
gründe des — ;§99 oder ;500 entstandenen — Porträts be-
findet sich das Schloß, von Gften, etwa von der Stelle aus
gesehen, wo sich heute der zweitletzte Bogen der Schloßterrasse
(die damals bekanntlich noch nicht existierte) erhebt. Ls war
das Schloß, wie es Luther ;5;8 gesehen hat, obgleich damals
noch nicht einmal alle Bauten Ludwigs V. errichtet waren,
geschweige denn die Renaissancepaläste. Bisher galten als die
frühesten uns erhaltenen Ansichten des Heidelberger Schlosses
die zwei des Sebastian Münster: Die erste wenig genaue von
;527 in dessen CLlsnäarium bsdraieuw; die zweite von ;550,
der Holzschnitt in seiner Kosmographie; beide stellen indes
die Nordseite des Schlosses dar.
Weinsberg. (Alte Malereien.) wiederholt sind in den
letzten Jahren in süddeutschen Kirchen alte Malereien wieder
entdeckt worden, die einem verkehrten Geschmack in früherer
Zeit zum Dpfer gefallen und übertüncht worden waren. Ihnen
gesellt sich jetzt auch die Kirche des kleinen Pfarrdorfes Bretz-
feld im Gberamtsbezirke weinsberg zu, in deren Chor alte
Wandmalereien entdeckt wurden, die kürzlich durch einen vom
Landeskonservator entsandten Sachverständigen bloßgelegt wur-
den. An der östlichen wand kam dabei zum Vorschein eine
Kreuzigungsgruppe, der Heiland am Kreuze mit Maria und
Johannes und Johannes der Täufer mit dem Lamm. An
der nördlichen wand schließen sich daran ein freilich schlecht
erhaltenes Bischofsbild und zwei Lngelsgestalten, dann da-
runter zwei weibliche Heiligengestalten, die eine zweifellos die
hl. Katharina mit dem Rade. Außerdem wurde ein HI. Pe-
trus mit dem Schlüssel und zwei schlafende Kriegsknechte, über
ihnen Spuren eines Gewandes gefunden. Die Bilder werden
der zweiten Hälfte des ;2. Jahrhunderts zugeschrieben. Der
Chor reicht demnach hoch in das Mittelalter hinauf, während
das Schiff der Kirche aus dem Jahre ;72Z stammt.
Rebeene. Professor: „Der Stilleben isi nix, ist nix! Nacken
Sie da erein Rebeene, dann wird sie gut der Stilleben!" Der
Akademiker, an den diese Aufforderung gerichtet war, kraute
sich hinter den Ghren und war verdrießlich und verlegen, be-
mühte sich aber, dem Verlangen des sehr gestrengen Herrn
Professors nachzukommen. — Drei Tage später. Professor:
„Gott, was aben Sie gemackt, was aben Sie gemackt? Aden
Sie gemackt Rehfüße und ick aben gesackt Rebeene. Gennen
Sie nicht Rebeene der wo stiegt?" Allgemeines Gelächter, der
Akademiker hatte statt einer Rebhenne — Rehbeine (Rehbeene)
in sein Stilleben gemalt. („Deutsche Malerztg.: Die Mappe.")

Advessen-Aendevungen bitten wir uns
-—- tunlichst zeitig
durch Postkarte anzuzeigen, damit in der Zusendung der Zeit-
schrift keine Unterbrechung eintritt.

Literatur unä Kunstblätter.
(Die mit 0 bezeichnten Artikel sind illustriert.)
Die Kunst für Alle. 20. Iahrg. (Verlag der Verlagsanstalt
von Fr. Bruckmann, A.-G. in München.) Das vorliegende
20. Heft ist der VI. internationalen Kunstausstellung der
Stadt Venedig gewidmet (mit Text von Karl Kuzmany) und
bringt 26 Abbildungen nach Werken von Artur Kampf,
Henry Laro-Delvaille, Bruno Liljefors, Gonzalo Bilbao,
Adolf Levier, Charles Lottet, Anders Zorn, Hermengildo
Anglada, Lugöne Laermans, Sorolla y Bastida, Karl Lars-
son, Lduardo Rubino, Leonardo Bistolfi, George Frampton,
Miquel Blay y Fäbrega, Lesare vianello, Frank Brangwyn,
Andrea Tavernier, Lttore Tito, Alberto Martini, I. w.
waterhouse, Vittorio Bressanin, Llemente Grigo, Gaetano
Previati, p. Whitelaw Hamilton und I. L. Blanche. —
Außerdem enthält das Heft noch einen Aufsatz über die
Kunst auf der Weltausstellung in Lüttich, ferner einen
solchen über die Ausstellung deutscher Landschafter des
19- Jahrhunderts in Berlin, endlich Betrachtungen und
Mitteilungen über die Spaltung in der wiener Sezession,
sowie zahlreiche sonstige kunstchronikalische Nachrichten.
Die Kunst unserer Zeitz eine Chronik des modernen Kunst-
lebens. Verlag von Franz Hanfstängl-München. Die neueste
Lieferung dieser Monatsschrift — die 8. des ;6. Jahr-
gangs— ist Franz v. Lenbach gewidmet. In 7 Vollbildern
in Lichtdruck und ;7 Textbildern werden uns 2H der besten
Lenbach'schen Bildnisse vorgeführt (Bismarck, Moltke,
Mommsen, Liszt, Schopenhauer, Böcklin, Siemens, Helm-
holtz, virchow, Dölliuger, Lilian Sanderson, Frau Hed-
wig Dohm u. s. w.); dazu kommen fünf Ansichten aus Len-
bachs Haus in München. Der Text zu dem Heft rührt
von A. Spier her.


iw K§l. Kunstg.usstel1un§8§edLuäs am
l. 815 8M8 01^0888.
Dä^licli §eökknet von 9—6 vbr. Eintritt je I l^Lrlc.
O^088I^8'I'8tt. -- ^
 
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