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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 46
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Todesfälle / Gedenktage / Aus Künstler-Vereinen / Aus Kunstvereinen / Vom Kunsthandel / Aus Galerien und Museen / Auktionen / Vermischtes / Literatur-Umschau / Briefkasten der Schriftleitung / Werbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0638

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63H

Die Werkstatt der Aunst.

Heft §6.

an einen Amerikaner weiter verkauft hatte. Mehr Glück hatte
derselbe pariser Kunsthändler mit zwei wundervollen Lucca
della Robbias, die unbehelligt über die Grenze wanderten und
binnen kurzem in den Salons eines New-Porker Nabobs
prangen werden.
Wien. (Rudolf v. Alts Nachlaß) wird im nächsten
Winter hier versteigert. Line Fülle prächtiger Aquarelle und
interessanter Skizzen wurde vorgefunden, überdies aber nicht
weniger als zehn fertige Gelgemälde. Das Aquarell bildete
bekanntlich das ureigenste Gebiet Alts, und Delgemälde von
seiner pand sind eine Seltenheit. Nun tauchen mit einem
Male zehn derselben auf, aus des Künstlers vollkräftigster
Zeit, von tSZO an. Auf dem Dachboden und in alten Schub-
fächern hat man diese Schätze entdeckt. Anscheinend von Alt
selbst vergessen, haben sie Jahrzehnte in Verborgenheit ge-
schlummert.
Wien. (Lin altes Gemälde am Stephans-Dom.)
Bei den Restaurierungsarbeiten der den Kreuzweg darstellen-
den Steinreliefs an der Südwestseite des Stephans-Domes
wurde unter einem solchen Relief ein altes, offenbar von
Künstlerhand ausgeführtes Freskogemälde gefunden. Dasselbe
ist ein Triptychon und stellt auf drei nicht ganz t Guadrat-
meter großen Bildern „Den Einzug in Jerusalem", „Das
letzte Abendmahl" und „Christus am Gelberge" dar. Line
fachmännische Kommission nahm, wie die „M. N. N." be-
richten, die Fresken in Augenschein und äußerte sich dahin,
daß dieser Kreuzweg der erste und älteste des Domes fein dürfte.
Als er verwittert war, wurde über ihm das in Stein aus-
geführte Relief desselben Themas angebracht. Das Gemälde
soll abgelöst und dem Museum der Stadtwien einverleibt werden.
Wien. Soeben wurde mit den Arbeiten zur Anbringung
der neuen Deckengemälde für den Festsaal der Universität be-
gonnen, und zwar mit dem Deckengemälde von Franz Matsch,
da bekanntlich die Klimt'schen Bilder für den Universitäts-
festsaal vom Künstler zurückgezogen worden sind.
Er hat Angst. In einer Stadt Mitteleuropas, so wird
dem „Dresd. Anz." geschrieben, steht in der Nähe sehenswerter
alter Kirchen das geräumige bischöfliche Palais. Fremde, die
zur Reisezeit häufig das Gebäude besichtigen, gehen kopf-
schüttelnd weiter, denn man hat die Wände dieses Barock-
baues mit grauweißer Gelfarbe, die Giebelskulpturen, Fenster-
simse, Torpfeiler mit roter Gelfarbe angestrichen, daß alles
nur so gleißt im Sommersonnenschein! Neugierigen Fragern,
die sich erkundigten, weshalb man solche Geschmacklosigkeiten
begangen, wurde in mitteleuropäischer Mundart die Antwort
erteilt: „Io, wisse Sie, wenn m'r den Sandstään in sein'm
nadierliche Zustand hätt' herstelle wolle, dann hätt' m'r die
alte Llfarb' erunerschleife müsse, un' des hätt' die Sach' sehr
verdeiert. Uebrigens is's der Kostenpunkt nit alläns. Das Ab-
schleife hätt' e paar Woche Zeit erfordert, das Gerüst hätt'
viel länger stehe müsse und seitdem das Gerüst am paus is,
schläft der perr Bischof nit inehr, er hat Augst, Einbrecher
könnte nachts an den Stange cnufklcttere!" Dein pcrrn Bischof
sollten, natürlich mit dein gebührenden Respekt, die Denkmals-
pfleger etwas „enufklettere". Schade, daß man den Namen
des perrn, der so Angst hat, nicht weiß.
Literatur uncl Kunstblätter.
(Die mit o bezeichnten Artikel sind illustriert.)
Der Aunstwart. (Verlag von Georg D. W. Lallwey, München.)
Aus dem Inhalt des ersten Augustheftes: Deutsche Land-
schafter des ^9. Jahrhunderts. — Zur Gründung der
„modernen Gallerie" in Prag. — Teuer und billig (ein
Beitrag zum Kapitel über die pflege der heimischen Bau-
weise). — Zur Freilegung des Freiburger Münsters. —
Schriften über Peimatpflege. — Als Bilderbeilagen: Th.
Th. Peine „Kinderbildnis", „Teufel", „Bartning", „Rö-
mische Lampagne"; „Zur ästhetischen Kultur" aus Freiburg.
Daheim, Iahrg. Pest HZ und HH. Aus dem Inhalt der-
selben: 0 Die Weltausstellung in Lüttich. — Abbildungen
nach Werken von Paul pcy, p. Pellhof, Walter Firle,

Philipp Klein, F. Seattola, L. F. paynter, F. Stuck und
Gskar Frenzel.
Die Aunst für Alle. 20. Iahrg. (Verlag der Verlagsanstalt
F. Bruckmann, A.-G. in München.) Das neu erschienene
erste Augustheft ist der Berliner Ausstellung des deutschen
Künstlerbundes (I. Teil) gewidmet und bringt 23 Ab-
bildungen nach Werken von Max Liebermann, Th. Th.
Peine, Uhde, pabermann, Trübner, Kalckreuth, Louis
Lorinth, Ludwig v. pofmann, Max Slevogt, Adolf Pölzel,
Richard Lepsius, Kurt Tuch, Georg Kolbe, Charles Iaeckle,
Walther Bondy, Dora Pitz, Walter Leistikow, Johannes
Götz und Theodor Pagen, außerdem Abbildungen des
Ausstellungsgebäudes und der Villa Romana.
Süddeutsche Bauzeitung. (Verlag der Süddeutschen Verlags-
anstalt in München.) Nr. so: Einiges aus der gemeind-
lichen Bautätigkeit in Fürth i. B. (Werke des Stadtbau-
rates G. polzer in Fürth), mit sechs Abbildungen. —
Interessante Kanalisationsbauwerke. Nit acht Abbildungen
(Schluß). — Zur Reform unserer Baugewerkschulen (ein
Wort zur Verteidigung der Baugewerkschulen vom Archi-
tekten Prof. Wille). — Mitteilungen aus Fachvereinen. —
Rundschau in der Bauindustrie. — Nr. z^: Einiges aus
der gemeindlichen Bautätigkeit in Fürth i. B. (Schluß),
mit elf Abbildungen. — Zur Reform unserer Baugewerk-
schulen (Fortsetzung). — Zur Erhaltung von Alt-Frank-
furt (Entwürfe zur Erlangung von Fasfadenbildern für
die Altstadt), mit drei Abbildungen. — Eine Entschließung
des Kgl. bayr. Staatsministeriums, die Führung von Bau-
linien betr. — Mitteilungen aus Fachvereinen. — Rund-
schau in der Bauindustrie (die allgemeine Lage der Bau-
tätigkeit in Niederbayeru).

Aus den Tageszeitungen verzeichnen wir die folgenden
Aufsätze: Dresdner Anzeiger: Das englische paus (über
das Werk von Perm. Muthesius, Nr. 2^, 2^H). — Aestheti-


ö^lüdl W.35.
68 StSKlit^sn-StnÄSSS 68.
kUorilc
leinst präpar. Lünsller-Oelkarben,
Oelkarben kür 8ki22eii und äeko-
ralive Malerei,
Oeck-^W^sser-KLrden
(verbesserte Oouaebetürben in Duden),
^.HULrell-Karbeir,
vr. L. Däubers I^eloucüier-k'iriiis
(verbesserter Vernis ä la Vidert).
 
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