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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0386

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flussenden) Verstärkung der Vierungspfll. (nach 1689); der Tambour
des o Zentral-T. (die Kuppel nach 1689); die 5 o Pfl. Paare des
Lhs.; von den Gwbb. dagegen nur das eine zunächst der Vierung
(die übrigen nach 1770); die ganze s Sschiffswand; der Unterbau
der w Vorhalle. Der alte Fußboden des Lhs. lag mindestens 0,50 m
tiefer.

Die alten Teile bilden aber unter sich keine Einheit. Schon in
der rom. Stilperiode folgten sich drei Bauunternehmungen: 1. Be-
ginn durch Kaiser Konrad II. c. 1030, Vollendung durch Hein-
rich III. c. 1060. 2. Erster Umbau durch Heinrich IV. von c. 1080
bis nach 1100. 3. Zweiter Umbau nach 1159 bis A. 13. Jh.
Grundriß. In ihm ist der Bau Konrads II. unverändert er-
halten. Kreuzförmige Basilika. Die Abmessungen nicht ohne Un-
regelmäßigkeiten, doch gerinfügiger als es in dieser frühen Zeit
gewöhnlich ist. Das Lhs. im Lichten 70,50 m 1., 34,70 m br., ge-
teilt in 12 Achsen. Das Qsch. aus 3 nicht genauen Quadraten.
Die ganze L., mit Einschluß des Chors, der WVorhalle und der
Mauerstärken, 133 m. Der lichte Flächenraum (nach einer älteren,
schwerlich sehr genauen Berechnung) 45615 OFuß. Mauerstärke
im Lhs. 1,70—1,80.

Krypta. Sie umfaßt die Fläche unter Chor und Qsch. und zer-
fällt, der Oberkirche entsprechend, in 4 Hauptabteilungen, jede
mit 3x3 quadr. Kreuzgwbb., die Chorkrypta um 2 J. (Apsis)
verlängert. Ihr Fußboden 4—4,25 m unter dem des Sch., ihre
lichte H. 6,40—6,50 m. Träger der zwischen Gurten eingespannten
Gratgwbb. sind unverjüngte SIL, steile attische Basen auf Sockeln,
schwach ausladende Würfelkaptt. mit scharfen Rändern an den
Schildflächen, Kämpfer Karnies oder einfache Schräge mit 2 dünnen
Zwischenplättchen. Die sehr breiten Scheidebgg. zwischen den
Hauptabteilungen auf Pf 11. So ergeben sich zusammengenommen
26 Stützen. Die Entstehungszeit ist kontrovers. In Betreff der Chor-
krypta sprechen gewichtige Gründe dafür, daß sie nicht dem Grün-
dungsbau, wahrscheinlich der Zeit Heinrichs IV. angehört; da aber
die Abteilungen unter dem Qsch. in Material und Behandlung-
genau übereinstimmen, so ist es nur logisch, auch diese der
2. Periode zuzuschreiben. Dadurch wird die Möglichkeit nicht
ausgeschlossen, daß schon die erste Krypta dieselbe Ausdehnung
hatte und daß lediglich die durch den Rhein veranlaßten Senkungen
eine Erneuerung veranlaßt haben. Für diese Annahme können die
jetzt vermauerten 6 eck. Fenster der WWand, welche ehedem Licht
aus dem Königschor in die Vierungskrypta brachten, geltend gemacht
werden; denn dieselbe Fensterform ist in Limburg und Hersfeld
vorhanden. — Die Krypta hat 7 Altarnischen (die vorhandenen
Mensen meist neu, die andern unbestimmten Alters). Eine spezielle
 
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