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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 6
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Aus Galerien und Museen / Aus Akademien und Kunstschulen / Staatsaufträge etc. / Personal-Nachrichten / Auszeichnungen und Medaillen / Gedenktage / Aus Künstler-Vereinen / Auktionen / Vom Kunsthandel / Aus dem Gerichtssaal / Vermischtes / Literatur-Umschau / Briefkasten der Schriftleitung / Werbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0085

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Heft 6.

Die Werkstatt der Aunst.

81

v. Dietz, Alois Lrdtelt, L. v. Loefftz; in Dresden: G.
Kuehl, K. Bantzer; in Karlsruhe: Alexander Koester.
Außerdem wurde noch eine besondere Erinnerungsmedaille
an F. A. v. Ka ulbach-München verliehen. Eine Reihe her-
vorragender Künstler konnte nach den Satzungen der Aus-
stellung deshalb nicht ausgezeichnet werden, weil ihre Arbeiten
nicht in den letzten elf Jahren entstanden waren, so u. a.:
Artur Kampf-Berlin, Schoenleber-Karlsruhe, Knaus-Berlin,
v. Gebhardt-Düsseldorf, Gabriel Max-München. Die Aus-
zeichnungen sind durch eine aus Vertretern aller Nationen
gebildete Jury erteilt worden. Von Berliner Bildhauern er-
hielten u. a. große Preise Reinhold Begas und Peter Breuer.
München. Weltausstellung in St. Louis 190-1. Die
Internationale Preisjury für Malerei hat Münchener
Malern folgende Auszeichnungen zuerkannt: Lhrenmedaille:
Fritz August v. Kaulbach. Goldene Medaillen: paus v.
Bartels, Franz v. Defregger, Wilhelm v. Diez, Alois
Erdtelt, Ludwig v. Löfftz. Silberne Medaillen: Karl Blos,
Adolf Lchtler, Walter Firle, Eduard Grützner, Franz
poch, Karl Küstner, Anton Laupheimer, Fritz Raben-
ding, Raffael Schuster-Woldan, Franz Simm, Walter
Thor. Bronzene Medaillen: Julius Adam, Anders And er -
sen-Lundby, Fritz Baer, Gilbert v. Lanal, August
Fink, Luma v. Flesch-Brunningen, Alexander Fuks,
Max Gaißer, August polmberg, Permann Knopf,
Alfred v. Kowalski-Wierusz, Karl Kronberger, Kunz
Meyer, Philipp Gtto Schäfer, Georg Schuster-Wol-
dan, Gtto Strützel, Vlga Wisinger-Florian, Anna
Maria wirth.
Gedenktage.
7.Nov. 1882. pistorienmaler Jul. pübner gest., Loschwitz.
y. „ 1800. Joseph v. Führich geb., Kratzau.
11. „ 1899. Bildhauer Prof. Dop meyer gest.,pannover.
12. „ 1869. Ioh. Friedr. Gverbeck gest., Rom.
1-1- „ I899. Maler Geza Myrkowszky gestorben.
15. „ 18-18. Ludwig Schwanthaler gest., München.
15. „ 1901- Maler Professor L. Zimmermann gest.,
München.
15. „ 1901. Maler A. Wied mayer gest., München.
16. „ 1899- Bildhauer Prof. Rentsch gest., Dresden.
18. „ i?Z6. Porträtmaler Ant. Graff geb., Winterthur.
Aus Künstler-Vereinen.
Die K ü n st l e r v e r e i n e, K u n st g e n o s s e n -
schäften u. s. f. bitten wir, uns über die Ergebnisse
ihrer Generalversammlungen, Vorstandswahlen, kurz
über alles Bemerkenswerte, soweit es sich zur Ver-
öffentlichung in der „Werkstatt der Kunst" eignet,
kurze Mitteilungen zugehen zu lassen. Die Rünstlerschaft
gelangt auf diese weise zu einem wechselseitigen
Nachrichtenaustausch auf dem einfachsten Wege.
Dresden. Die Dresdener Künstlergruppe „Elbier" hat
in ihrer diesjährigen Generalversammlung vom 26. Gktober
folgenden Vorstand gewählt: Als i. Vorsitzender der Gruppe
wurde Maler Ferd. Dorsch wiedergewählt; das Amt des
Kassierers erhielt Radierer Georg Lrler. Maler Friederici
verblieb als Archivar im Vorstand.
Auktionen.
Berlin. Die erste große Gemälde-Versteigerung
in dieser Saison bei Rud. Lepke brachte eine Sammlung von
Werken erster Meister der Gegenwart unter den pammer.
Den höchsten Preis, -noo Nk., erzielte Joseph Brandts
großes Galericbild „Tartaren von polnischen Lanzenreitcrn
angegriffen", paus Thomas „Abend am Gberrhcin" brachte

5650 Mk., Jose Galleg os figurenreiches Gemälde „Nach
der Taufe" 5220 Mk., Ludwig passinis „pof eines vene-
tianischen Palastes" zooo Mk. und Eduard Meyerheims
„Ländliches Interieur" 5560 Mk. Zwei Gegenstücke von
Enrique Serra: „Italienischer Frühling" und „Abend in
den pontinischen Sümpfen" gingen für 2625 Mk., Francisco
pradillas „Römischer Karneval" für 2600 Mk., Andreas
Achenbachs „Partisan der italienischen Küste" für 1900 Mk.
und Eduard p arburgers „Alter Bauer mit jungen Mädchen
scherzend" für 1800 Mk. fort.
Vorn Kunslkanctel.
München, poflieferant Th. König hat hier, Residenz-
straße 5, gegenüber der Pauptpost, einen Kunstsalon eröffnet,
in welchem Kunst und Kunstgewerbe vereint sind.
Stuttgart. Felix Fleischhauer, der bis vor kurzer Zeit
hier in der Königstraße eine Buch- und Kunsthandlung inne-
hatte, eröffnet nunmehr eine permanente Kunstausstellung.
Aus dein Gericktssaal.
Mannheim. Die Entschädigungsklage des Bildhauers
Prof, volckmann aus Rom gegen den hiesigen Kunst -
verein wegen Beschädigung einer von letzterem zur Aus-
stellung gebrachten Skulptur stand kürzlich vor der hiesigen
Strafkammer 1. neuerdings zur Verhandlung. Der Vertreter
des beklagten Vereins, perr Rechtsanwalt Bassermann, be-
antragte die Erhebung eines neuen Gutachtens, da das Sach-
verständigen-Gutachten des Archäologen pelbig deshalb nicht
einwandfrei sei, weil dieser in demselben selbst angebe, daß
er über den wert der Volckmann'schen Skulpturen nicht ge-
nügend orientiert sei und sich nach dem Preise derselben bei
Breitkopf §c pärtel in Leipzig erkundigt habe. Geschätzt wird
der wert der Skulptur auf 10000 Mk. von der Gegenseite,
perrn Rechtsanwalt Darmstädter, wird gegen die vorge-
schlagenen drei Sachverständigen der Einwand erhoben, daß
diese der Eberlein'schen Richtung angehörten, und diese zu
der Richtung, welcher volckmann angehört, auf gegensätzlichem
Boden stehe. Auch die Peranziehung des Malers poff als
Sachverständiger sei nicht angängig, weil er geborener Mann-
heimer sei. Der Entscheid wurde ausgesetzt und die Ver-
bringung des beschädigten Kunstwerkes vor das Gericht an-
geordnet.
Vermischtes.
Athen. Der Löwe von Lhäronea ist nun in seiner
ganzen Majestät und Schönheit wieder errichtet. Jahrhunderte-
lang lag der Löwe und sein Sockel in Trümmern, und es
war seit langem der sehnlichste Wunsch der griechischen Archä-
ologischen Gesellschaft, das Bauwerk wieder aufrichten zu
lassen. Jetzt ist es geschehen. Die alten Stücke sind so ge-
nau aneinandergefügt und etwaige Lücken so geschickt aus-
gefüllt worden, daß es ganz den Eindruck macht, als wäre
das Denkmal nie zertrümmert worden.
Berlin, pandmalereien der verewigten Kaiserin
Friedrich kamen im Rudolph Lepke'schen Kunstauktions-
hause unter den pammer. Ein „Stilleben" von Blumen in
einer blau glasierten Vase und daneben liegenden Früchten
mit der Bezeichnung „Viktoria 187-1" kam auf 100 Mk. zu
stehen, während die Porträte eines alten Mannes mit einer
Dame in schwarzem Rahmen mit 150 Mk. bezahlt wurden.
Berlin, von einer Ehrung Adolf Menzels durch den
Kaiser weiß die „Neue Zürcher Ztg." zu berichten: Ge-
legentlich der Einweihung des Kaiser Friedrich-Museums hatte
beim Aufzug des pofstaates der Kaiser eine besondere pnl-
digung für den alten Adolf Menzel ausgedacht: unmittelbar
hinter dem Kaiserpaar und den kaiserlichen Söhnen war eine
Lücke gelassen, in welcher ganz allein als einsame Größe die
 
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