Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/1905
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DOI Heft:
Heft 6
DOI Artikel:Aus Galerien und Museen / Aus Akademien und Kunstschulen / Staatsaufträge etc. / Personal-Nachrichten / Auszeichnungen und Medaillen / Gedenktage / Aus Künstler-Vereinen / Auktionen / Vom Kunsthandel / Aus dem Gerichtssaal / Vermischtes / Literatur-Umschau / Briefkasten der Schriftleitung / Werbung
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82
Die Werkstatt der Runst.
Heft 6.
zwerghaft kleine Gestalt des berühmten greisen Malers ein-
herschritt; dahinter kamen dann zuerst die übrigen Fürstlich-
keiten, und zwar zunächst der Brannschweiger Prinz-Regent
Albrecht mit seinen Löhnen, deren bekannte baumlange Fi-
guren zu dem winzigen Körpergestell Menzels einen absonder-
lichen Gegensatz bildeten.
Berlin. Mit Forschungen über den deutschen Buch-
einband beschäftigt sich der Abteilungsdirektor der Kgl.
Bibliothek in Berlin Vr. Paul Schwenke. Zur Förderung
dieser Studien sind ihm von der dortigen Akademie der Wissen-
schaften ;200 Mk. bewilligt worden. Zunächst mußten, wie
vr. Schwenke in dem von ihm herausgegebenen Zentralblatt
für Bibliothekswesen mitteilt, noch einige Versuche über die
beste Methode der Durchreibung und das dabei zu verwendende
Material angestellt werden, worauf an die Ausarbeitung einer
Anleitung und an den Druck von Formularen für eine Sammel-
forschung gegangen werden wird, die sich zunächst für den
Einband der gotischen Zeit, bis ca. ;520, erstrecken soll.
Dresden. Von der Kgl. Kunstakademie. Eine ver-
hältnismäßig durchgreifende Veränderung steht jetzt der Außen-
fassade der Kgl. Kunstakademie auf der Brühl'schen Terrasse
bevor. Die Sockel, welche nun schon seit Fertigstellung der
Akadeinie auf einen bildnerischen Schmuck warteten, werden
jetzt vollständig abgetragen, so daß also anzunehmen ist, daß
man sich endgültig in maßgebenden Kreisen entschlossen hat,
auf eiue bildnerische Ausschmückung der unteren Fassade der
Kgl. Kunstakademie in der bisher gedachten Form zu ver-
zichteu. Es sind sechs Sockel, die jetzt auf diese Art und
Weise zum Abbruch gelangen. Die durch diesen Wegbruch
entstehenden Lücken in der Fassadenmauer sollen durch kleinere,
dem ganzen Charakter mehr entsprechende, nur wenige Zenti-
meter hervorragende sockelartige Ausbaue ersetzt werden. Das
Abbrechen der einzelnen Sockel resp. das Fortbringen der ein-
zelnen Steine erfordert eine ziemliche Arbeitsleistung, haben
doch die unteren Sockelsteine das Gewicht von ungefähr je
60 Zentner. Die Steinmassen bestehen durchweg aus gutem
Sandstein.
Florenz. Aus dem Kgl. Nationalmuseum in Florenz,
dem sogenannten Bargello, war Ende September ein Bronze-
relief verschwunden. Das Relief, einen Bacchus-Zug (llHovko
61 Lscoo) darstellend, etwa 80 Zentimeter lang und 20 hoch,
hat einen ungeheuren Wert; es ist eine köstliche Arbeit des
Bertolds, welcher ein Schüler Donatellos und Lehrer von
Michelangelo war; er leitete um ;^80 die von Lorenzo Mag-
nifico errichtete Kunstakademie im Garten von San Marco.
Der Dieb, ein stellenloser Kellner, ist ergriffen worden, als er
mit dem Kunstwerk dem Bahnhof zustrebte. Bei der Haus-
suchung hat man noch ein gestohlenes Bild gefunden, das
Pastellbildnis des schottischen Malers Hamilton aus der be-
rühmten Porträtgalerie der Uffizien. Daß diese Diebstähle
Vorkommen konnten, erregt allgemeine Entrüstung und man
verlangt energische Abhilfe. „Die Regierung," heißt es, „steckt
sehr gern die hunderttausend Lire Eintrittsgelder, welche die
Uffizien und pitti allein jährlich einbringen, in die Tasche, aber
sie will nichts ausgeben zur Ueberwachung der Kunstschätze."
Paris. Das Budget der schönen Künste für das
Jahr ;y05, das jetzt der Abgeordnetenkammer vorgelegt wird,
beläuft sich auf Y8Z 808 Frcs. Die Zentralverwaltuug ist
daran mit etwa 350 000 Frcs. beteiligt, die KcaZemis
llrunce in Rom kostet jährlich 552 000 Frcs., die Lcols cl65
LernixKrls in Paris 000 Frcs., das Nationalkonservatorium
für Musik und Deklamation 257 000 Frcs., die subventionierten
Theater ;H?;ooo Frcs., die Porzellanfabrik in Sevres
36^000 Frcs., die Nationalmuseen ;oooooo Frcs., wovon
; 60 ooo Frcs. ausschließlich für die Erwerbung von Kunst-
werken bestimmt sind.
Paris. Lin vegetarischer Künstler. In Paris zeigt
Fürst Paul Troubetzkoi, der berühmte russische Bildhauer,
in einer Ausstellung seiner Werke zwei kleine Entwürfe, die
für seine Ideen Propaganda machen sollen. Der eine hat
den Titel „Nach dein Naturgesetz" und zeigt eiue Hyäne, die
ein Grab am Fuße eines Kreuzes anfwühlt, um ihre Nah-
rung zu suchen; der andere, der die Bezeichnung „Gegen das
Naturgesetz" trägt, stellt einen dicken Mann vor, der an einer
gut gedeckten Tafel einem appetitlichen Spanferkel zu Leibe
gehen will. Beide Werke sind ironisch geineint, denn Fürst
Troubetzkoi ist ein überzeugter Vegetarier, der nicht einmal
Milch und Eier genießt. Die Milch ist ihm ein „Diebstahl
an der natürlichen Nahrung für die Kälber", das Ei ein
„ungeborenes Huhn". Ein Mitarbeiter des „Figaro" hat den
Künstler aufgesucht und erzählt von dem merkwürdigen Ein-
druck, den dieser bartlose, muskelstarke Riese auf ihn gemacht
hat. Er spricht mit der inneren Ueberzeugung eines Apostels
und donnert gegen alle Beefsteaks und Schnitzel, als wenn
die „Fleischfresser" Verbrecher oder wenigstens Idioten wären.
Er liebt die Tiere mit einer rührenden Kindlichkeit und lebt
in seinem Hause in Petersburg mit einem Bären, neun
Hunden, zwei Wölfen und einem Kaninchen zusammen, die
er alle zu Vegetariern erzogen hat — was bei dem Kaninchen
übrigens gerade nicht wunderbar erscheint. Seit sechs Jahren
rührt der Fürst kein Fleisch mehr an. Er lebt von Gemüsen,
in Gel gekocht, von Salat, von trockenem Brot, von rohen
Früchten. Er fühlt sich bei dieser Lebensweise sehr wohl, ist
und ißt kräftiger als früher und behauptet, das Heilmittel
gegen alle Krankheit in der Pflanzenkost gefunden zu haben.
Die Feinschmeckerei ist ihm nicht nur eine Geschmacklosigkeit,
sie erscheint ihm als ein Laster.
London. Eines der wertvollsten Bilder der National
Dortrait Oallery, das Gelbild des Barons Thomas Dimsdale,
ist gestohlen worden. Das Bild ist ;?yo gemalt von Andrew
Plim er, einem der berühmtesten Miniaturmaler am Ende
des >8. und zu Beginn des Jahrhunderts. Das ovale
Bildchen, das PH zu PH Zoll mißt, hing in einem vier-
eckigen Rahmen, der etwa dreimal so breit ist. Der Diebstahl
geschah am 5. Gktober. Mittags hing das Bild noch an seiner
Stelle; um z Uhr war es verschwunden. Da ständig Diener
durch die Galerie gehen, muß der Dieb Gefährten gehabt
haben, die wache standen; der Rahmen des Bildes war an
vier Stellen an die wand geschraubt. Das Dieb muß den
Wert und die Geschichte des Porträts genau gekannt haben.
Merkwürdig ist, daß die Polizei den Diebstahl bis jetzt ge-
heim gehalten hat; man weiß nicht warum.
Mailand. Die Auswanderung der Kunstwerke
aus Italien ist das Thema eines offenen Brieses, den der
Mailänder Kunstgelehrte Luca Beltrami erläßt. Ganze
Wagenladungen echter (meist aber falscher, jedoch vollkommen
nachgeahmter) Kunstgegenstände gehen alljährlich aus Florenz,
Rom, Siena, Venedig über die Grenze. Zum Schluffe leistet
sich Beltrami uoch einen Ausfall gegen Professor Bode, der
„im Berliner Kaiser Friedrich-Museum eine Basilika durch-
weg mit italienischen Grabmälern, Votivtafeln, Intarsia-
bänken, Altären, Türen habe Herstellen lassen". Es fehle nur,
daß von diesen Freunden der italienischen Kunst auch noch der
Glockenturin Giottos von Florenz ins Ausland geschafft werde.
Liieralur-Urnsckau.
(Die mit o bezeichnten Artikel sind illustriert.)
Kind und Kunst. c> (Verlag Alexander Koch, Darmstadt.)
Heft 2 (November). Aus dem Inhalt: Kindliche Modellier-
Arbeiten. — „Skaski". Russische illustc. Kinder- und
Volksmärchen. — Puppen aus dein Germanischen Mu-
seum Nürnberg. — Moderne Kinderzimmer (Ringer-
München). — Amerikanische Künstler-Photographien:
Kinder. — Leinene Kissen (Haudarbeitsvorlagen). —
Kinderzeichuungen. — Schachtelpuppen (farbig bemalte
Holzpuppen). — Kinderspielzeuge. — Kuustbeilagen: Hans
Thoma-Karlsruhe „Landschaft," Doppelbeilage. Gtto
Sohn-Rethcl-Düsseldorf „Junge mit Schafe".
Die Kunst des Jahres. Deutsche Kunstausstellungen
190H nennt sich ein soeben bei der Verlagsanstalt F. Bruck-
mann A.-G. in München erschienener stattlicher G»artband.
Die Werkstatt der Runst.
Heft 6.
zwerghaft kleine Gestalt des berühmten greisen Malers ein-
herschritt; dahinter kamen dann zuerst die übrigen Fürstlich-
keiten, und zwar zunächst der Brannschweiger Prinz-Regent
Albrecht mit seinen Löhnen, deren bekannte baumlange Fi-
guren zu dem winzigen Körpergestell Menzels einen absonder-
lichen Gegensatz bildeten.
Berlin. Mit Forschungen über den deutschen Buch-
einband beschäftigt sich der Abteilungsdirektor der Kgl.
Bibliothek in Berlin Vr. Paul Schwenke. Zur Förderung
dieser Studien sind ihm von der dortigen Akademie der Wissen-
schaften ;200 Mk. bewilligt worden. Zunächst mußten, wie
vr. Schwenke in dem von ihm herausgegebenen Zentralblatt
für Bibliothekswesen mitteilt, noch einige Versuche über die
beste Methode der Durchreibung und das dabei zu verwendende
Material angestellt werden, worauf an die Ausarbeitung einer
Anleitung und an den Druck von Formularen für eine Sammel-
forschung gegangen werden wird, die sich zunächst für den
Einband der gotischen Zeit, bis ca. ;520, erstrecken soll.
Dresden. Von der Kgl. Kunstakademie. Eine ver-
hältnismäßig durchgreifende Veränderung steht jetzt der Außen-
fassade der Kgl. Kunstakademie auf der Brühl'schen Terrasse
bevor. Die Sockel, welche nun schon seit Fertigstellung der
Akadeinie auf einen bildnerischen Schmuck warteten, werden
jetzt vollständig abgetragen, so daß also anzunehmen ist, daß
man sich endgültig in maßgebenden Kreisen entschlossen hat,
auf eiue bildnerische Ausschmückung der unteren Fassade der
Kgl. Kunstakademie in der bisher gedachten Form zu ver-
zichteu. Es sind sechs Sockel, die jetzt auf diese Art und
Weise zum Abbruch gelangen. Die durch diesen Wegbruch
entstehenden Lücken in der Fassadenmauer sollen durch kleinere,
dem ganzen Charakter mehr entsprechende, nur wenige Zenti-
meter hervorragende sockelartige Ausbaue ersetzt werden. Das
Abbrechen der einzelnen Sockel resp. das Fortbringen der ein-
zelnen Steine erfordert eine ziemliche Arbeitsleistung, haben
doch die unteren Sockelsteine das Gewicht von ungefähr je
60 Zentner. Die Steinmassen bestehen durchweg aus gutem
Sandstein.
Florenz. Aus dem Kgl. Nationalmuseum in Florenz,
dem sogenannten Bargello, war Ende September ein Bronze-
relief verschwunden. Das Relief, einen Bacchus-Zug (llHovko
61 Lscoo) darstellend, etwa 80 Zentimeter lang und 20 hoch,
hat einen ungeheuren Wert; es ist eine köstliche Arbeit des
Bertolds, welcher ein Schüler Donatellos und Lehrer von
Michelangelo war; er leitete um ;^80 die von Lorenzo Mag-
nifico errichtete Kunstakademie im Garten von San Marco.
Der Dieb, ein stellenloser Kellner, ist ergriffen worden, als er
mit dem Kunstwerk dem Bahnhof zustrebte. Bei der Haus-
suchung hat man noch ein gestohlenes Bild gefunden, das
Pastellbildnis des schottischen Malers Hamilton aus der be-
rühmten Porträtgalerie der Uffizien. Daß diese Diebstähle
Vorkommen konnten, erregt allgemeine Entrüstung und man
verlangt energische Abhilfe. „Die Regierung," heißt es, „steckt
sehr gern die hunderttausend Lire Eintrittsgelder, welche die
Uffizien und pitti allein jährlich einbringen, in die Tasche, aber
sie will nichts ausgeben zur Ueberwachung der Kunstschätze."
Paris. Das Budget der schönen Künste für das
Jahr ;y05, das jetzt der Abgeordnetenkammer vorgelegt wird,
beläuft sich auf Y8Z 808 Frcs. Die Zentralverwaltuug ist
daran mit etwa 350 000 Frcs. beteiligt, die KcaZemis
llrunce in Rom kostet jährlich 552 000 Frcs., die Lcols cl65
LernixKrls in Paris 000 Frcs., das Nationalkonservatorium
für Musik und Deklamation 257 000 Frcs., die subventionierten
Theater ;H?;ooo Frcs., die Porzellanfabrik in Sevres
36^000 Frcs., die Nationalmuseen ;oooooo Frcs., wovon
; 60 ooo Frcs. ausschließlich für die Erwerbung von Kunst-
werken bestimmt sind.
Paris. Lin vegetarischer Künstler. In Paris zeigt
Fürst Paul Troubetzkoi, der berühmte russische Bildhauer,
in einer Ausstellung seiner Werke zwei kleine Entwürfe, die
für seine Ideen Propaganda machen sollen. Der eine hat
den Titel „Nach dein Naturgesetz" und zeigt eiue Hyäne, die
ein Grab am Fuße eines Kreuzes anfwühlt, um ihre Nah-
rung zu suchen; der andere, der die Bezeichnung „Gegen das
Naturgesetz" trägt, stellt einen dicken Mann vor, der an einer
gut gedeckten Tafel einem appetitlichen Spanferkel zu Leibe
gehen will. Beide Werke sind ironisch geineint, denn Fürst
Troubetzkoi ist ein überzeugter Vegetarier, der nicht einmal
Milch und Eier genießt. Die Milch ist ihm ein „Diebstahl
an der natürlichen Nahrung für die Kälber", das Ei ein
„ungeborenes Huhn". Ein Mitarbeiter des „Figaro" hat den
Künstler aufgesucht und erzählt von dem merkwürdigen Ein-
druck, den dieser bartlose, muskelstarke Riese auf ihn gemacht
hat. Er spricht mit der inneren Ueberzeugung eines Apostels
und donnert gegen alle Beefsteaks und Schnitzel, als wenn
die „Fleischfresser" Verbrecher oder wenigstens Idioten wären.
Er liebt die Tiere mit einer rührenden Kindlichkeit und lebt
in seinem Hause in Petersburg mit einem Bären, neun
Hunden, zwei Wölfen und einem Kaninchen zusammen, die
er alle zu Vegetariern erzogen hat — was bei dem Kaninchen
übrigens gerade nicht wunderbar erscheint. Seit sechs Jahren
rührt der Fürst kein Fleisch mehr an. Er lebt von Gemüsen,
in Gel gekocht, von Salat, von trockenem Brot, von rohen
Früchten. Er fühlt sich bei dieser Lebensweise sehr wohl, ist
und ißt kräftiger als früher und behauptet, das Heilmittel
gegen alle Krankheit in der Pflanzenkost gefunden zu haben.
Die Feinschmeckerei ist ihm nicht nur eine Geschmacklosigkeit,
sie erscheint ihm als ein Laster.
London. Eines der wertvollsten Bilder der National
Dortrait Oallery, das Gelbild des Barons Thomas Dimsdale,
ist gestohlen worden. Das Bild ist ;?yo gemalt von Andrew
Plim er, einem der berühmtesten Miniaturmaler am Ende
des >8. und zu Beginn des Jahrhunderts. Das ovale
Bildchen, das PH zu PH Zoll mißt, hing in einem vier-
eckigen Rahmen, der etwa dreimal so breit ist. Der Diebstahl
geschah am 5. Gktober. Mittags hing das Bild noch an seiner
Stelle; um z Uhr war es verschwunden. Da ständig Diener
durch die Galerie gehen, muß der Dieb Gefährten gehabt
haben, die wache standen; der Rahmen des Bildes war an
vier Stellen an die wand geschraubt. Das Dieb muß den
Wert und die Geschichte des Porträts genau gekannt haben.
Merkwürdig ist, daß die Polizei den Diebstahl bis jetzt ge-
heim gehalten hat; man weiß nicht warum.
Mailand. Die Auswanderung der Kunstwerke
aus Italien ist das Thema eines offenen Brieses, den der
Mailänder Kunstgelehrte Luca Beltrami erläßt. Ganze
Wagenladungen echter (meist aber falscher, jedoch vollkommen
nachgeahmter) Kunstgegenstände gehen alljährlich aus Florenz,
Rom, Siena, Venedig über die Grenze. Zum Schluffe leistet
sich Beltrami uoch einen Ausfall gegen Professor Bode, der
„im Berliner Kaiser Friedrich-Museum eine Basilika durch-
weg mit italienischen Grabmälern, Votivtafeln, Intarsia-
bänken, Altären, Türen habe Herstellen lassen". Es fehle nur,
daß von diesen Freunden der italienischen Kunst auch noch der
Glockenturin Giottos von Florenz ins Ausland geschafft werde.
Liieralur-Urnsckau.
(Die mit o bezeichnten Artikel sind illustriert.)
Kind und Kunst. c> (Verlag Alexander Koch, Darmstadt.)
Heft 2 (November). Aus dem Inhalt: Kindliche Modellier-
Arbeiten. — „Skaski". Russische illustc. Kinder- und
Volksmärchen. — Puppen aus dein Germanischen Mu-
seum Nürnberg. — Moderne Kinderzimmer (Ringer-
München). — Amerikanische Künstler-Photographien:
Kinder. — Leinene Kissen (Haudarbeitsvorlagen). —
Kinderzeichuungen. — Schachtelpuppen (farbig bemalte
Holzpuppen). — Kinderspielzeuge. — Kuustbeilagen: Hans
Thoma-Karlsruhe „Landschaft," Doppelbeilage. Gtto
Sohn-Rethcl-Düsseldorf „Junge mit Schafe".
Die Kunst des Jahres. Deutsche Kunstausstellungen
190H nennt sich ein soeben bei der Verlagsanstalt F. Bruck-
mann A.-G. in München erschienener stattlicher G»artband.