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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 24
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Todesfälle / Gedenktage / Aus Künstler-Vereinen / Aus Kunstvereinen / Vom Kunsthandel / Aus Galerien und Museen / Auktionen / Vermischtes / Literatur-Umschau / Briefkasten der Schriftleitung / Werbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0326

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322

Heft 2H.

Die Werkstatt der Aunst.

Aus Aunslvereinen.

Nein a. Rh. Gegründet wurde eine Gesellschaft
zur Verbreitung katholischer Kunstwerke, G. m. b. Ls.,
Köln a. Rh. Gegenstand des Unternehmens ist Vertrieb
katholischer Kunstwerke. Das Stammkapital der Gesellschaft
beträgt 20,000 Mk. Zum alleinigen Geschäftsführer ist Ludwig
Gerkens, Kaufmann in Köln, bestellt. Der Gesellschafts-
vertrag ist am 2. Dezember ;90H festgestellt. Die Bekannt-
machungen der Gesellschaft erfolgen im Deutschen Reichs-
anzeiger.
Aus Künstler-Vereinen.
Dresden. Die letzten versuche der Kunstgenossenschaft,
einen geeigneten Entwurf für ein Künstler Haus zu er-
halten, sind wieder gescheitert. Alle Planungen der letzten
Jahre sind wieder, so wird dazu geschrieben, vergeblich ge-
wesen. Frischen Mutes aber hat am Februar die General-
versammlung der Kunstgenossenschaft von neuem beschlossen,
auf dem Bauplatz an der Grunaerstraße ein Künstlerhaus als
Klubhaus zu erbauen. Allerdings muß dieser Bauplatz, wie
es in dem Ausschreiben vorsichtig heißt: „eventuell" erst von
der Stadt erworben werden. Das ist nicht sehr tröstlich für
die Architekten, die sich an dem neuen Wettbewerb etwa be-
teiligen werden. Als Preise sind ausgeworfen für die vier
zweckmäßigsten Entwürfe je 250 Mk. Die Ausführung wird
keinem Preisträger zugesichert, vielmehr behält sich die Paus-
baukommission betreffs der Ausführung das Weitere vor. Diese
Bedingungen stellen an die Gpferwilligkeit der eingeladenen
Architekten hohe Anforderungen. Daß sich die Preisträger des
letzten Wettbewerbes auch an dem neuen beteiligen werden, ist
nach den bisherigen Erfahrungen schwerlich anzunehmen.
Köln ü. Rh. Am 25. Februar wurde im Lichthofe des
Kunstgewerbemuseums mit einer Ansprache des städtischen
Beigeordneten Or. Lauö die Ausstellung einer Künstler-
vereinigung eröffnet, die sich seit kurzem unter dem Namen
„Stil" gebildet hat. Die Vereinigung, die vorläufig nur aus
acht Herren besteht, will das Interesse für die bildenden Künste
in unserer Stadt durch zeitweilige Ausstellungen fördern
und im engeren Kreise durch geistigen Austausch die eigenen
Bestrebungen beleben und ermutigen. Mitglieder sollen nur
schaffende Künstler werden, und die Mitgliedschaft kann auch
nur von den Gründern durch besondere Einladung bewirkt
werden. Ausgestellt haben u. a. die Maler Wilh. Schüler
und Robert Seuffert, die Bildhauer Georg Grasegger
und Joseph Moest und die Architekten Paul Bach mann,
Franz Brantzky, Karl Moritz und Peter Recht.
Leipzig. Der Verein der Kunstfreunde zu Leipzig,
rühmlichst bekannt durch seine die Kunst fördernden Bestre-
bungen, tritt soeben in sein 55. Vereinsjahr ein. Seine Be-
strebungen, den Künstlern Gelegenheit zum verkauf ihrer
Werke zu geben, finden immer mehr und mehr Freunde. In
den letzten fünf Jahren hat sich die Nitgliederzahl um mehr
als 700 erhöht, es ist dies doch sicher ein gutes Zeichen für sein
Programm, Hohe und höchste Herrschaften zählt der Verein
zu seinen Mitgliedern, u. a.: König Friedrich August von
Sachsen, Königin Larola von Sachsen, Prinzessin Mathilde von
Sachsen, Herzog Ernst von Altenburg, Erbprinz von Reuß j. L.,
Fürstin von Schwarzburg-Sondershausen, Graf-Regent von
Lippe-Detmold, Erbprinz von Hohenzollern. Der Verein hält
jährlich vier Verlosungen von Griginalgemälden ab, von denen
die erste am ;o. März d. I. stattfand. Anteilscheine, welche
zur Teilnahme an denselben berechtigen, kosten für alle vier
Verlosungen 8 Mk. Anmeldungen sind an die Adresse: Verein
der Kunstfreunde zu Leipzig zu richten, von wo aus auch
Statuten zu beziehen sind.
München. Der Grtsverband München der Rentcn-
nnd pensi 0 nsanstalt für deutsche bildende Künstler
hielt am t?- Februar seine Jahresversammlung ab. Aus dem
Bericht ist zu entnehmen, daß der verband im Laufe des ver-
flossenen Jahres hier festeren Fuß gefaßt hat und daß die

Aussichten für die weitere Entwicklung desselben sehr günstig
sind. Der bisherige Vorstand wurde einstimmig wiedergewählt
und zwar: die Herren Maler Max Nonnenbruch, Vorsitzen-
der; Maler Ernst v. Gstermayer, Schriftführer; Maler Pro-
fessor Peter Paul Müller, Kassier. Die Münchner Künstler-
schaft sei auch hier wieder darauf aufmerksam gemacht, daß die
genannten drei Herren jederzeit gerne bereit sind, über die An-
stalt Auskunft zu geben. (Siehe auch die Anzeige im Inseraten-
teil dieser Nummer.)
Vorn Kunslkanclel.
Berlin. Eine wertvolle Sammlung von Gelgemälden
erster neuerer Meister kam kürzlich bei Rudolph Lepke unter
den Hammer und erzielte einen Gesamtbetrag von rund
57 000 Mk. Der höchste Preis — ^; 500 Mk. — wurde für
ein aus dem Jahr ^393 stammendes Damenporträt von Fr.
v. Lenbach gezahlt. Lin Kirchen-Interieur von Joss Gal-
legos, mit dem Namen des Künstlers und der Jahreszahl
;89H bezeichnet, ging für 5500 Mk. fort.
Berlin. Bei Keller A Reiner war vom 2H. bis 28. Fe-
bruar die Sammlung des Herrn vr. Paul Mersch in
Paris, die Gemälde alter Meister, meist niederländischer und
italienischer Schulen, umfaßt, ausgestellt. An die Ausstellung
schloß sich am und 2. März eine öffentliche Versteigerung an.
Edinburg. vorige Woche wurden vier Gemälde von
Iozef Israels verkauft und zwar erzielten: „In Angst"
90z „Das Abendbrot" L, „Mädchen an der Wiege"
25; °L und ein Porträt des Meisters 285 -L.
Köln a. Rh. Die Firma A. Bald auf, Gemälde-Salon
in Köln a. Rh., hat dieser Tage in München je 2 Gemälde
von Wilh. v. Diez und von F. v. Lenbach erworben. Ein
neuer Beweis, daß das rheinische Industriegebiet ein günstiges
Absatzgebiet für den Kunstmarkt ist.
planen. Die Kunsthandlung Rudolf Neupert juu.,
Bahnhofstr. q>, hat seit einiger Zeit einen Kunst salon er-
öffnet, in dem Griginalgemälde der bedeutendsten modernen
Künstler in ein- bis zweimonatlichen Zwischenräumen zur
Ausstellung gelangen sollen.
Kunslgexverbe.

Berlin. Für das neue Haus Trarbach in der Behren-
straße in Berlin hat Richard Riemerschmid die Entwürfe
gemacht. Die Ausstattung dieser Weinstuben, die sich um einen
großen, viereckigen Hof herumziehen, ist eine der besten und
feinsten Leistungen, welche die Kunst der neuen Innendekoration
bisher an einer öffentlichen Stelle in Berlin hervorgebracht
hat. Die Ausführung der Arbeiten lag hauptsächlich in den
Händen der Dresdner Werkstätten für Handwerkskunst.
Bremen. Frau Margarete v. Brauchitsch hat im
Bremer Kunstgewerbemuseum eine Kollektivausstellung er-
öffnet, umfassend dekorative Entwürfe für Stoffe und Tapeten,
für Buchschmuck, Kunstverglasung und Plakate; ferner aus-
geführte Arbeiten in Naschinenstickerei, wie Kiffen, Decken,
Wandbehänge u. dergl. Die Ausstellung dauert bis Ende März.
München. Dievereinigung für angewandte Kunst,
die Heuer im Studiengebäude des Nationalmuseums eine Aus-
stellung arrangiert, richtete an die städtischen Kollegien eine
Eingabe um Zeichnung einer Garantiesumme. Der Ma-
gistrat wirft hiefür einen Betrag von 5000 Mk. aus unter
der Bedingung, daß vom Staate die Zeichnung einer gleich
hohen Summe geschehe, und daß die Garantie des Staates
in erster Linie zum Zuge komme. Die Mittel werden auf
den Haushaltungsplan tMs verwiesen.
München. Das Offizierskorps des Kgl. bayer. 7. Feld-
Artillerie-Regiments hat sich ein Kasino erbauen lassen, das
zum Teil von führenden Männern der modernen Kunft-
bewegung entworfen und ausgeführt worden ist. Die Fassaden-
pläne wurden von der Garnisons-Bauverwaltung hergestellt,
 
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