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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 25
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Todesfälle / Gedenktage / Aus Künstler-Vereinen / Aus Kunstvereinen / Vom Kunsthandel / Aus Galerien und Museen / Auktionen / Vermischtes / Literatur-Umschau / Briefkasten der Schriftleitung / Werbung
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336

Die Werkstatt der Aunst.

Heft 25.

Sondershausen. Dem Prof. A. Eberl ein, Berlin, ist
vom hiesigen Gemeinderat die Ausführung eines Gedenk-
bruunens übertragen worden, den das Fürstentum Schwarz-
burg'Sondershausen seinem Regenten, dem Fürsten Karl
Günther, bei dessen am Juli d. I. stattfindenden 25jährigen
Regierungsjubiläum zu stiften beabsichtigt.
Stuttgart. Im Atelier des Bildhauers Daniel Stöcker
geht eine Kolossalbüste Friedrich Lifts der Vollendung ent-
gegen. Die Büste verdankt ihre Entstehung einem Beschluß
des württembergischen Verkehrsbeamtenvereins, dem schwä-
bischen Nationalökonomen in Stuttgart ein würdiges Denk-
mal zu errichten.
Aus Akademien und Runslsckulen.
München. Die Malschule für Herren und Damen von
Ludwig v. Seng er ist, wie im Vorjahre, in Bruck bei
München. Beginn des Unterrichts ;5. April. Anmeldungen
sowie Anfragen wolle man nach Bruck bei München richten.
München. Lin vierter Meisterkurs für Photo-
graphen wird an der Lehr- und Versuchsanstalt für Photo-
graphie zu München in den Tagen vom ;2.—22. April ab-
gehalten; eine Wiederholung in den Tagen vom 25. April bis
z. Mai ist vorgesehen. Ls kommen zur Abhandlung: das
Aufnahmeverfahren, die Vergrößerungstechnik mittels Papier-
Negativ und der Kohle- und Gummidruck.
Wien. Die Rücksicht auf die Studierenden der Akademie
der bildenden Künste hat, namentlich wegen der Stipen-
disten und der Linjährig-Freiwilligen-Aspiranten, zu einer
Lösung der Krise an dieser Anstalt, die wegen der Affäre Mar-
schall nun seit zwei Monaten geschlossen ist, den Anstoß ge-
geben. Am 8. l. Mts. hat das Profefforen-Kollegium be-
schlossen, am Montag die Anstalt wieder zu öffnen und den
Unterricht wieder aufzunehmen. Professor Marschall soll jedoch
akademischen Boden nicht betreten, sondern eventuell sich mel-
dende Schüler in seinem Privatatelier unterrichten.
Aus Galerien und Museen.
Paris. In einem französischen Blatte beschuldigt der be-
kannte Sar peladan das französische Ministerium der schönen
Künste und die Verwaltung des Louvre-Museums grober
Fahrlässigkeit, weil das im Louvre befindliche Bild „Sant'
Anna" von Leonardo daVinci unter der Einwirkung eines
schlecht angelegten Heizrohrs langsam seiner Vernichtung ent-
gegengehe.
Weimar. Hier wird nach einem Beschlüsse des Gemeinde-
rats demnächst ein Donndorf-Museum errichtet, in dem
alle seiner Vaterstadt Weimar geschenkten Modelle aufbewahrt
werden sollen. Zugleich wird in dem zu errichtenden Gebäude
auch ein Ausstellungsrauin für den Thüringer Verein bil-
dender Künstler geschaffen werden.
Wiesbaden. Die Gemäldegalerie erwarb auf der Wander-
ausstellung des Verbandes der Kunstfreunde in Düsseldorf
ein Gemälde „Vu 60II Loel" (eine lustige Kneippgesellschaft
in allen Stadien der Trunkenheit) des Düsseldorfer Malers
Gerhard Ianssen.
Versonal-Dadwiditen.
Damburg. Hermann Rudolf Hardorff, der Senior der
hamburgischen Künstlerschaft, beging am 8. März seinen go. Ge-
burtstag, aus welchem Anläße bei Bock eine Ausstellung von
Arbeiten dieses Künstlers veranstaltet ward, die einen Ueber-
blick über sein Lebenswerk erstrebt. Die Veranstaltung stellt
sich, wie der „Hamb. Lorr." schreibt, als eine Ehrung des
greisen Künstlers dar, der auf eine so lange Zeit des Wirkens
und Schaffens zurückblickt und mit dessen Namen der Gedanke
an eine der bedeutungsvollsten Perioden des hamburgischen
Knnstlebens im ;9. Jahrhundert untrennbar verbunden ist,

die Periode der Gensler, Kauffmann, Speckter und Soltau.
Wie die große Mehrzahl der Künstler dieses Kreises, so war
auch Rudolf Hardorff ursprünglich Schüler seines Vaters Gerdt
Hardorff gewesen. Er wandte sich der Landschaft zu. Zumeist
lockte ihn die Darstellung der See, und man darf von ihm
sagen, daß er einer der frühesten deutschen Marinemaler war.
Grundlegend für seine späteren künstlerischen Anschauungen
und seine Art wurde eine zu Ende der ; 820 er Jahre unter-
nommene Studienreise nach England und Holland und sein
Anschluß an den jüngeren Schotel. Ein von Martin Rheder
gemaltes Bildnis des Jubilars ist der Ausstellung beigegeben.
Auszeichnungen und Medaillen.
München. Anläßlich seines 8H. Geburtstages hat der
Prinz-Regent dem k. Professor und Kunstmaler Rob. Schleich
in München den Verdienstorden vom heil. Michael Klaffe
verliehen und den Titel eines k. Professors: dem Maler Mtto
Sin ding in München und dem Maler Ludw. v. Zumbusch
in München; ferner aus Anlaß der Eröffnung des Armee-
Museums: das Ritterkreuz des Verdienstordens der Bayerischen
Krone dem Geheimen Mberbaurat Meiling er; den Verdienst-
orden vom heil. Michael Klaffe: dem Bauamtmann wilh.
Naxon, dem Militär-Bauinspektor Kurz der Intendantur
des l. Armeekorps und dem Kunstmaler Anton Hoffmann
in München.
Stuttgart. Dem Verleger der „Modernen Bauformen"
Julius Hoffmann wurde vom König von Württemberg die
große goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen.
Weimar. Der Großherzog von Sachsen-Weimar hat dem
Maler Ernst Lieberma nn die Medaille für Kunst und Wissen-
schaft verliehen.
Todesfälle.
Paris. Im Alter von 80 Jahren starb am 8. März
der Bildhauer Jules Thomas, Mitglied des Institut und
Professor an der pariser Kunstakademie.
Wien. Der Nestor der deutschen Maler, Rudolf Alt, ist
im 92. Lebensjahre gestorben. Er war als Aquarellist, Land-
schafter und Architektnrmaler hervorragend. Alt war bis in
sein höchstes Alter ein Schaffender und einer der Führer von
Iung-Wien. In der wiener Sezession hatte er das Ehren-
präsidium inne.
Aus Aünsller-Vereinen.
Bardowick. In der letzten Versammlung der „Heidjer",
Vereinigung niedersächsischer Künstler, wurde beschlossen, die
Geschäftsführung einem Ausschuß zu übertragen. In diesen
wurde einstimmig gewählt: Maler Hugo Friedrich Hart-
mann als Vorsitzender, Maler Vtto Kaule als Schriftführer,
Architekt wilh. Mathiasals Kassierer, sämtlich in Bardowick.
Berlin. Eine Vereinigung für Haus- und Wohnungs-
kunst hat sich unter der Bezeichnung „Werkring" in Berlin
gebildet. Es gehören ihr Künstler wie August Ludell, Alfred
Grenander, Anton Huber, Sepp Kaiser, Arno Körnig,
Hugo Lederer, Bruno Möhring, Theo Schmuz-Baudiß,
Gtto Stichling, Kurt Stöving u. a. an.
München. Die ordentliche Generalversammlung der
Münchener Künstlergenossenschaft fand Freitag, den
;7. März, im Festsaale des Künstlerhauses statt. — An der
Großen Berliner Kunstausstellung ;905 wird sich die Mün-
chener Künstlergenoffenschaft, da ein eigener Raum zur Ver-
fügung steht, korporativ und mit eigener Jury beteiligen.
Anmelde- und Einsendungstermin sind auf den 2H. März,
abends 5 Ahr, festgesetzt. Die Kunstwerke sind im Kgl. Glas-
palast zu München franko abzuliefern.
Wien. Dem Alb recht Dürer-Verein sind im Monate
Februar zehn Künstler als Mitglieder beigetreten.
 
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