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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 26
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Todesfälle / Gedenktage / Aus Künstler-Vereinen / Aus Kunstvereinen / Vom Kunsthandel / Aus Galerien und Museen / Auktionen / Vermischtes / Literatur-Umschau / Briefkasten der Schriftleitung / Werbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0354

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350

Die Werkstatt der Kunst.

Heft 26.

dinnen findet, scheint die bei der Ansübnng mit Körperkräften
verbundene Tischlerei weniger Reiz auszuüben, resp. nicht
aussichtsreich genug für einen materiellen Erfolg zu sein. Es
besteht die Absicht, auch die Lithographie und die Weberei mit
in den Bereich der Unterweisungen zu ziehen, so daß das In-
stitut sich immer mehr zu einer Hochschule für die gesamte
angewandte Kunst entwickelt.
London. Das Kgl. Institut Britischer Architekten hat
jetzt zum erstenmal eine Frau als Mitglied ausgenommen.
Uliß Ethel Charles hat sich diese Mitgliedschaft dadurch er-
worben, daß sie in einem von dem Kgl. Institut ausge-
schriebenen Wettbewerb den Preis davontrug. Die Arbeit
behandelte die Entwicklung der Architektur und die Mannig-
faltigkeit des Materials.
München. Die Malschule Stölzl (Augusteustraße 75),
bezieht dieses Jahr schon von April ab ihr vorjähriges Sommer-
qnartier in Seefeld-Hechendorf (Station der Ammerseebahn).
München. Das Sommersemester des Künftlerinnen-
vereins (Damen-Akademie) beginnt am z. April und schließt
mit dem 15. Juli. (Näheres im Inseratenteil des heutigen
Heftes.)
Nürnberg. Die durch den Tod des Prof. Behrens an
der Kgl. Kunstgewerbeschule erledigte Professur für ornamen-
tales und kunstgewerbliches Zeichnen wurde dem Maler Her-
manu Bek-Gran in München übertragen.
Versonal-Dackricklen.
Brüssel. Konstantin Meunier, der berühmte belgische
Bildhauer, war schwer erkrankt, hat sich aber, nach den letzten
Nachrichten, erfreulicherweise wieder erholt.
München. Professor W. v. Diez war durch ein heftiges
Asthmaleiden genötigt, längere Zeit sich ärztlich behandeln zu
lassen. Erfreulicherweise ist der Künstler jetzt wieder in der
Lage, seiner Lehrtätigkeit in der „Klasse Diez" zu obliegen.
Todesfälle.
Blasewitz. Pier ist am zz. März im 63. Lebensjahre
der Maler Prof. Franz Arndt gestorben.
Paris. Der Bildhauer Charles Toepffer, Sohn des
Dichters Rudolf Toepffer, ist, 70 Jahre alt, gestorben. Er
war der Schöpfer zahlreicher Büsten, wovon die bekannteste
die seines Vaters ist auf dem nach ihm benannten platzein Genf.
Gedenktage.

27.März Z820. Historienmaler G. v. Kügelgen erschlagen,
Dresden.
27. „ tstoz. Maler F. Beutele gest., Stuttgart.
27. „ 1902. Bildhauer Christ. Thöny gest., München.
28. „ 1H83- Raffael Santi geb., Urbino.
30. „ 1837. John Constable gest., London.
30. „ Z8H2. Elisabeth L.Lebrun, geb. vigee, gest. Paris.
Aus Künstler-Vereinen.

Wb" Die K ü n st lerv er e i n e, K u n stg e n 0 s s en -
schäften u. s. f. bitten wir, uns über die Ergebnisse
ihrer Generalversammlungen, Dorstandswahlen, kurz
über alles Bemerkenswerte, soweit es sich zur Ver-
öffentlichung in der „Werkstatt der Kunst" eignet,
kurze Mitteilungen zugehen zu lassen. DieKüustlerschast
gelangt auf diese weise zu einem wechselseitigen
Nachrichtenaustausch aus dem einfachsten Wege.
Budapest. 1).^.. Der „Landcsverein für bildende Künste"
in Ungarn" hält am 2. April seine diesjährige Generalver-

sammlung, in welcher der Kunstmaler Alador Kriesch eine
Denkrede über den im vorigen Jahre verstorbenen Meister
Professor Karoly Lotz halten wird.
München. Die Münchener Künstler-Genossen-
schaft hielt, wie schon kurz gemeldet, am Abend des Z7. März
im Künstlerhause ihre ordentliche Generalversammlung ab.
Der Präsident Karl Albert Baur leitete die Versammlung,
welche sowohl den vom Schriftführer Richard Groß ver-
lesenen Bericht des Vorstandes über das Verwaltungsjahr 190-1
als auch den vom Kassier Franz Schmid-Breitenbach er-
statteten Kassabericht genehmigte. Auf Grund des Berichtes
der Kassarevisoren wurde dem Vorstand und dem Kassier Ent-
lastung erteilt. Die Generalversammlung erledigte noch die
übrigen statutenmäßigen Punkte der Tagesordnung und be-
schäftigte sich hierauf mit der von der letzten Generalver-
sammlung noch nicht vollständig erledigten Geschäftsordnung
für die Jury der Iahresausstellungen, die nunmehr endgültig
fertiggestellt wurde. Bei dem hierzu von einer großen Anzahl
von Mitgliedern gestellten Antrag, es solle ein Kunstwerk,
welches von der Jury mit derselben Anzahl Stimmen zur
Aufnahme und zur Ablehnung begutachtet wurde, als abge-
lehnt gelten, ergab die Abstimmung Stimmengleichheit. Da
das Resultat augezweifelt wurde, erfolgte eine zweite Ab-
stimmung. In derselben wurde der Antrag abgelehnt, wobei
sich die Mehrzahl der Antragsteller durch Verlassen des Saales
der Stimmabgabe enthalten hatte. Ein von denselben Mit-
gliedern gestellter weiterer Antrag, die Wahl einer Aufstellungs-
kommission aus der Mitte der Jury betreffend, wurde zurück-
gezogen. Es wurde sodann beschlossen, aus Anlaß der
Zentenarfeier des Königreichs Bayern in Verbindung mit
der Iahresausstellung 1906 eine retrospektive Ausstel-
lung zu veranstalten, welche die bayerische Kunst aus den
Jahren 1800 bis ungefähr 1850 umfassen soll. Die Idee dieser
Veranstaltung fand allgemeinen Beifall. Nach Beratung und
Beschlußfassung über verschiedene interne Vereinsangelegen-
heiten (Ständige Ausstellung, auswärtige Ausstellungen der
Genossenschaft u. s. w.) wurde die Versammlung in vorgerückter
Stunde geschlossen.
München. Die satzungsgemäß jetzt ausgeschiedene Hälfte
der Mitglieder des Ausschusses der Sezession wurde wieder
gewählt.
Aus Kunstvereinen.
Wb" An die weiter von Kunstvereinen, Kunst-
gewerbevereinen, Museen u. s. f. richten wir dieselbe
Bitte wie vorstehend unter „Künstlervereinen".
Aachen. Der Museumsverein beschloß die Heraus-
gabe eines Iahrbandes „Aachener Kunstblätter". Weiter
wurde beschlossen, für die Mitglieder alljährlich eine Ver-
glasung von Kunstgegenständen zu veranstalten. Der Mit-
gliederbestand beträgt zur Zeit 333.
Berlin. Der Vereinigung der Kunstfreunde ist es
im vergangenen Jahre gelungen, wieder einen ganz wesent-
lichen Zuwachs ihrer Mitgliederzahl, die jetzt über 16 000
beträgt, zu erreichen. In den Herbstpublikationen der Ver-
einigung werden von Menzel eHcheinen: „Die Begegnung
Friedrichs II. mit Kaiser Franz Joseph W in Neiße" und
„Friedrich ll. auf Reisen". Von (Dswald Achenbach kommt
„Blnmenfest in Genzano" zur Ausgabe und von Georg Ged er
eine Landschaft. Auch zwei Bilder aus dem Besitze des Katzers
werden sich unter der nächsten Serie befinden, nämlich „Sichern-
der Kapitalhirsch" von Rich. Friese und „Winter im Walde"
von Schweitzer. Andreas Achenbach wird mit einer west-
fälischen Mühle vertreten sein und Georg Schöbel mit „Fried-
rich II. in der SanssoucbBibliothek". In dem Publikations-
programm ist ferner u. a. die Herausgabe einiger der stets
willkommenen Landschaften von Paul Flickcl und Müller-
Kurzwelly vorgesehen.
München. Bei den Kunstvcreinswahlen für 1905
gingen ans der Wahl hervor: Bildhauer Ludwig Dasio, die
 
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