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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 29
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Inhalt / Arbeitskalender / Geplante Ausstellungen / Eröffnete Ausstellungen / Laufende Preisauschreiben / Erledigte Preisausschreiben / Geplante Denkmäler / Denkmals-Enthüllungen / Aus Akademien und Kunstschulen / Staatsauftrag etc. / Stipendien / Personal-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0391

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Heft 29.

Die Werkstatt der Runst.

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dieser Gelegenheit geschlossen auftreten, und wie Blumer,
Braunagel, Hornecker, Sattler, Schnug, Schneider, v. Seebach
und der von Düsseldorf nach Straßburg übergesiedelte Julius
Bergmann ihr Bestes geben werden, haben wir eine Reihe
glänzender Namen deutscher Künstler zu nennen, welche zum
Teil mit ganz neuen, in jedem Falle aber mit vorzüglich aus-
gewählten Werken vertreten sein werden. So die Karlsruher:
Dill, Fehr, Kampmann, Schoenleber, Thoma, Trübner, Volk-
mann rc.; die Stuttgarter: Grethe und pötzelberger; die Mün-
chener: Becker, Borchardt, Erler-Samaden, Exter, Firle, Gtto
Greiner, v. Kaulbach, Albert v. Keller, Petersen, Schramm-
Zittau, Schuster-Moldau, Sperl, v.Uhde, Zügel rc.; der Königs-
berger: Dettmann; der Düsseldorfer: Elaus Meyer; die Leip-
ziger: Max Klinger und Franz Hein und die Berliner: Lo-
rinth, Aug. Gaul, Ulrich Hübner, Max Kruse, Leistikow, Lieber-
mann, Slevogt und andere, die wir des Raummangels wegen
nicht alle einzeln aufzählen können. Der versuch, der deutschen
Kunst in Mülhausen, der südwestlichst gelegenen Stadt Deutsch-
lands, neue Freunde zu gewinnen, wird hoffentlich von reichen
ideellen und materiellen Erfolgen begleitet sein, jedenfalls aber
der verdienstvollen „Lociele des Leaux Krts", oder auf gut
deutsch: dem Mülhausener Kunstverein zur Ehre gereichen.
München. Der Ausschuß der Sezession hat beschlossen,
im Winter ;y05/06 in den Räumen der Sezession eine Reihe
größerer Kollektivausstellungen von ordentlichen und korre-
spondierenden Mitgliedern zu veranstalten, und diese Vor-
führungen in den kommenden Wintern fortzusetzen. Es soll
damit der Versuch gemacht werden, in das moderne Aus-
stellungswesen etwas mehr Ruhe zu bringen, indem den
Künstlern Gelegenheit gegeben wird, die Werke einer Reihe
von Jahren ruhig ausreifen zu lassen, und dann geschlossen
als ein Ganzes vorzuführen.
München. Ausstellung angewandter Kunst ;y05.
Die „Vereinigung für angewandte Kunst" hielt kürzlich eine
Mitgliederversammlung ab, in welcher die genannte Ausstel-
lung im Mittelpunkt der Verhandlungen stand. Aus dem
Referate Professors Krü ger über die G estaltung der Aus-
stellung selbst heben wir hervor: Es sind bis jetzt 88 Aus-
steller angemeldet, darunter 75 Vereinsmitglieder und ;7 An-
meldungen für ganze Räume. Es werden u. a. eingerichtet:
Eine Bar und ein Teesalon von Niemeyer, ein Damen-
zimmer von Prof, pankok, ein Repräsentationsraum von
Bruno Paul und Fritz Erler, wohnräume von Span-
nagel, Birkenholz, Trost, Marg. v. Brauchitsch und
Selmar. Lin Durchgangsraum wird architektonische
Modelle aufnehmen, auch eine Laden- und Bureau-Ein-
richtung wird zu sehen sein. Das Treppenpodest wird von
den Architekten Paul Thiersch und Köppen ausgestattet,
während der ganze erste Stock als eine bürgerliche Woh-
nung ausgestaltet werden soll, Hieran beteiligen sich: Jul.
Diez (Vorraum), w. v. Beckerath (Wohnzimmer), Nie-
meyer (Schlafzimmer), K. Bertsch (Frühstückszimmer), Meta
Honig mann (Kinderzimmer), Bruno Paul (Musikzimmer),
Professor Krüger (Speisezimmer), Th. Th. Peine (Herren-
zimmer) und Rochga (Küche). Besondere Aufmerksamkeit
soll ferner dem Garten zugewendet werden. Der vordergarten
wird in eine moderne Zieranlage umgewandelt mit mannig-
fachem plastischem Schmuck. Pier wird der von Wrba
für Kempten geschaffene Brunnen Aufstellung finden, ebenso
Brunnen und Skulpturen von p. Thiersch und Linda
Kögel, Gbrist, v. Gosen u. a. — Der Hintere Garten
wird einen Friedhof darstellen mit Kolumbarium, wand-
grabmalern re. Das Arrangement wurde dem Architekten
p. Thiersch übertragen, das der Loggia den Architekten
Jäger und Birkenholz. Ein besonderer Raum ist vor-
gesehen für die Zwecke der Fachausstellungen, für die
bereits umfangreiche Anmeldungen vorliegen, besonders auf
dem Gebiete der dekorativen und Kleinplastik, der
Textil kunst, Goldschmiededekunst, der Buchbinderei
und Ledertechnik, des Kinderspielzeugs, der Lehr-
mittel, der keramischen Industrie re. Eine eigene Abtei-
lung wird nur Medaillen und Plaketten enthalten, dar-
unter viele Schöpfungen der ersten Künstler. — Die Betei-

ligung von seiten auswärtiger Künstler ist außerordentlich
rege. Die ausgestellten Werke genießen Musterschutz bis
sechs Monate nach Schluß der Ausstellung. — Das Aus-
stellungsplakat ist von Bruno Paul entworfen. („M. N. N.")
Nürnberg. Die Leitung der Bayerischen Jubiläums-
Landesausstellung ;Y06 gibt bekannt, daß über die Ver-
anstaltung folgende offizielle Publikationen erscheinen werden:
ein Pauptkatalog der Ausstellung, ein Führer durch dieselbe,
ein illustrierter Katalog der Kunstausstellung, Tagesprogramme
der Ausstellung, endlich eine illustrierte Ausstellungszeitung,
welche vom Mai ds. Irs. ab monatlich einmal, vom Ja-
nuar ;yos bis 30. April halbmonatlich und während
der Ausstellungsdauer wöchentlich erscheinen wird.
Venedig, wie Professor Emanuel Seidl mitteilt, ist
die in unserer Nr. 28 gebrachte Notiz über die deutsche
Kunst auf der Ausstellung in Venedig insofern un-
vollständig, als die Namen der ausstellenden Künstler erst
später vollzählig veröffentlicht werden können und besonders
bedeutende Münchner Maler darin noch fehlen. Ferner ersucht
Professor Emanuel Seidl zu konstatieren, daß die eingesendeten
Werke nicht in vollständiger Uebereinstimmung mit dem archi-
tektonischen und dekorativen Rahmen ausgewählt werden
mußten. Es ist vielmehr gerade bei seinen neuesten Inszenie-
rungen von Kunstausstellungen oberstes Prinzip, die Räume
so zu gestalten, daß sie einen vollständig neutralen geschmack-
vollen Hintergrund abgeben, auf dem jedes Bild einer be-
liebigen Kunstrichtung gleichmäßig zur Geltung kommen soll.
Erökknele Ausstellungen.
Berlin. Im Künstlerhaus, Bellevuestr. 3, wurde die
April-Ausstellung am 9. d. N. eröffnet.
Budapest. v./c. Die Internationale Frühjahrs-
ausstellung des „Landesvereins für bildende Künste in
Ungarn" wurde vom Kultusminister Albert v. Berzeviczy
am 8. April feierlich eröffnet. Die Ausstellung zählt 6H5 Werke,
von denen 263 von Ausländern, 382 von ungarischen Künst-
lern herrühren. Von den Franzosen sind vertreten: Jean Paul
Laurens, Ferdinand pumbert, Henry Lerolle, Tony
Robert-Flcury, Edmond Aman-Iean, Charles Lottet,
Edouard Detaille, Gaston La Touche, I. L. Blanche,
Henri Gervex, Jules Lefebore, Alfred Agache, Alber
Besnard, Leon Bonnat, Francois Flameny, Rene Me-
nard, Lucien Simon re. Die Amerikaner sind durch Walter
Gay, Karl Friesecke, Henry Bisling, Lharles Monis
Houng, Hany van der weyden vertreten. In der deut-
schen Kollektion begegnen wir unter anderen den folgenden
Namen: Lharles palmid, Richard Kaiser, Walter Pütt-
ner, Leo putz, Rud. Schramm-Zittau, Walter Georgi,
Prof. Karl Marr, Benno Becker, LhristianLandenberger,
Peter Paul Müller, Hans Borchardt, Aolf Hölzel, Frhr.
Hugov.Haberm ann, KarlPiepho, Prof. Hans v.Bartels,
Prof. Fritz v. Baer, Prof. Fritz v. Uh de rc. In der englischen
Kollektion, die im Aufträge der „tiUei-nMoual Lociety ok Dain-
ters, Scutpwrs auä Lruvers" Kunstmaler Prof. George Sauter
zusammengestellt hat, sind Werke von: Thomas Groswenor,
Mliver Hall, John Lavery, Prof. George Sauter, Lharles
Shannon, Henry Muhrmann, Douglas Artur Pepper-
eorn, Bertram Priestmann, Thomas Austen-Brown,
Solomon I. Solomar, Alfred withers, Alexandre Jamic-
son rc. In der graphischen Abteilung sind eine Menge Werke
von Joseph Pennell, Fritz Thaulow, William Strang,
Käthe Kollwitz, Henri Toulouse-Lautrec ff, Paul He-
leu, Anders Zorn, Alfons Legros rc. Die Ausstellung
bleibt bis 2;. Mai offen.
Budapest. O.K. Der hiesige Verein der Kunstfreunde
eröffnete in seinen Lokalitäten eine interessante Interieur-
Ausstellung.
Budapest. V.^. Die Frühjahrsausstellung des Kunst-
vereins in Szeged wurde im dortigen Kultuspalais am
5. April eröffnet. Die Ausstellung zählt ca. 250 Werke un-
 
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