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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 33
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Inhalt / Arbeitskalender / Geplante Ausstellungen / Eröffnete Ausstellungen / Laufende Preisauschreiben / Erledigte Preisausschreiben / Geplante Denkmäler / Denkmals-Enthüllungen / Aus Akademien und Kunstschulen / Staatsauftrag etc. / Stipendien / Personal-Nachrichten
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Todesfälle / Gedenktage / Aus Künstler-Vereinen / Aus Kunstvereinen / Vom Kunsthandel / Aus Galerien und Museen / Auktionen / Vermischtes / Literatur-Umschau / Briefkasten der Schriftleitung / Werbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0452

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Heft 33.


Die Werkstatt der Kunst.

Ministerium dem Bildhauer Karl wilfert jun., hier, zur
Ausführung übertragen.
Leipzig. (vomBaudesvölkerschlacht-National-
denkmals.) Am künftigen Ruhmesmal des deutschen Volkes
entwickeln sich die Riesenpfeiler, die Mauern und Gewölbe
immer gewaltiger und monumentaler. Jetzt ist man daran,
das große, so m lange und ;8 m hohe Relief der Freitreppen-
anlage mit dem ;2 m hohen Michael, der auf einem von
fackeltragenden Furien begleiteten Streitwagen steht, aufzu-
bauen. Die Baukosten sind vom Erbauer des Denkmals, Pro-
fessor Schmitz in Lharlottenburg, auf z Millionen Mark ver-
anschlagt. Bis jetzt ist es gelungen, durch Sammlungen
; fts Millionen Mark aufzubringen. Es fehlt also immer
noch die pälfte der Baukosten. Eine von der sächsischen Re-
gierung genehmigte Geldlotterie, deren Ziehung vom ;6. bis
20. Mai stattsindet, soll die Erträgnisse erhöhen helfen.
Slaatsauklräge etc.
Darmstadt. Professor W. Trübner beendete kürzlich hier
ein großes Reiterbildnis des Großherzogs von pessen in der
Uniform seines Leibdragonerregiments, das der Verband der
Kunstfreunde in den Ländern am Rhein seinem Protektor als
Pochzeitsgabe überreichen läßt. Anläßlich der Vermählung des
Großherzogs wurden noch mehrere Kunstwerke überreicht bezw.
in Auftrag gegeben. Im Auftrag der Stadt Lich hat Maler
Adolf Beyer ein größeres Gemälde von Schloß und park
Lich ausgeführt, I. V. Lissarz malte im Auftrag der Ver-
wandten der Braut Schloß pohensohns, Prof. L. pab ich mo-
dellierte im Auftrag des Frhrn. v. peyl zu Perrnsheim-Worms
einen jungen Siegfried, der in Bronze zur Ausführung gelangt.
Dresden. (Der Neubau eines Rathauses), wie er
nunmehr nach den Plänen der Architekten Bräter und Roth
endgültig beschlossen worden ist, erfordert insgesamt einen
Kostenaufwand von ;3*/2 Millionen Mark, wovon reichlich
q.8 Millionen Mark auf den Ankauf der zum Bauplatz ge-
hörigen Grundstücke entfallen, während der Bau selbst ein-
schließlich der Baugelder-Zinsen 8,66 Millionen Mark kosten
wird. Der Neubau, der neben den Sitzungssälen für den Stadt-
rat und die Stadtverordneten auch einen Festsaal mit über-
aus prunkvoller Ausstattung enthalten wird, soll bis zum
Jahre ;°>;2 fertiggestellt werden. In dem erwähnten Fest-
saale sollen u. a. die Wandverkleidungen, die Türumrah-
mungen und der Fußboden aus Marmor hergestellt und die
gewölbte Decke mit Fresko-Gemälden versehen werden. Für
Werke der Bildhauerkunst sind 220000 und für Bronzeguß-
arbeiten 50000 Mk. ausgeworfen.
Essen. Die Stadt beabsichtigt, ein zweites Theater,
das als Gpernhaus und zur Abhaltung volkstümlicher Vor-
stellungen dienen soll, zu errichten, weil das vorhandene
Theater zu klein ist.
Speier. Zu dem seit mehreren Jahren geplanten Bau
eines historischen Museums der Pfalz ist nunmehr ein
Kapital von bereits ^00000 Mk. vorhanden. Wegen Aus-
arbeitung eines Entwurfs für das Museum sind mit dem
Erbauer des Nationalmuseum in München, Professor Gabriel
v. Seidl, Unterhandlungen gepflogen worden, die bereits da-
hin geführt haben, daß kürzlich in der Generalversammlung
des Vereins zur Erbauung des historischen Museums in der
Pfalz die Entwürfe des genannten Künstlers, der selbst an-
wesend war, ausgestellt werden konnten und vollste Aner-
kennung fanden.
Slaalsankäufe etc.

Budapest. V.^.. Vom Staate wurden die folgenden Werke
angekauft: von Ausländern die Gelgemälde: Andre Dauchez
„BrennendesSeegras"; Lucien Siin0 n „Mutter mitKiudern";
Lharl. Monis-Poung „Schneestimmung"; Alex, parrison
„Die Wolke"; Douglas Artur Peppercom „Der Teich"; die
farbigen Zeichnungen: William Strong „Porträt des Füller
Maitland" und „Porträt des w. B. Feats Exp." von Ungarn

die Gelgemälde: Gyula Rann „Aus Lussingrand"; Aladar
Kriesch „Selbstporträt"; Lajos Szlanyi „Der Zapyen bei
Szolnok,,; Izsak Perlmutter „Straße in polland"; Aladar
Edri - Illes „ Ernte"; DanielMichalik „Am Ufer der Tispa";
Andor Bonith „Geburt Christi"; Döme Skutezky „Bei
der Arbeit"; ferner Elza Kalmar: Mädchenakt (Marmor).
Insgesamt wurden bisher mit den von privaten angekauften
Arbeiten 5? Werke im werte von 747^6 Kr. verkauft.
Mainz. Die Stadt hat das Kolossalgemälde des bekannten
Münchener Malers Willroider „Nach der Sündflut" um den
Preis von 8000 Mk. erworben.
Aus Galerien uncl Museen.
Niel. Das Pochbauamt der Stadt beabsichtigt, ein von
der Stadtgemeinde erworbenes ostholsteinisches Bauernhaus
nach einer parkwiese zu versetzen und es als kleines Frei-
luftmuseum einzurichten. Es wäre dies der erste versuch
eines solchen Museums in Deutschland.
Aus Akackernien unä Kunstschulen.
München. Die Mal- und Zeichenschule von peinrich
peidner geht am Juni nach Seehausen am Staffelsee
bei Murnau. Der Unterricht umfaßt Freilichtakt-, Kostüm-
und Landschaftsmalen und Zeichnen. Anmeldungen bis ;.Iuni
Zieblandstraße
München. (Malschule Käthe pofrichter.) Unter-
richt wird erteilt im Malen von Blumen, Stilleben, Land-
schaft und Figur. Park Biederstein und Atelier, Viktor Scheffel-
straße s/1.
München. Der Radierer Alexander Lieb mann erteilt
in seiner zur Zeit nach D ach au, Augustenfeldstr. ;, verlegten
Radierschule Unterricht in allen Techniken des Tiefdrucks:
Radierung, Kalte Nadelarbeit, Schabkunst, Roulette, Aqua-
tinto, Weicher Grund. Arbeit nach der Natur (Modell, Land-
schaft, Blumen). Besondere Berücksichtigung kunstgewerblicher
Arbeiten (Exlibris, Ansichten, Menus, Tischkarten u. s. w.).
Eigene Kupferdruckpresse für Probedrucke. Farbendruck.
München. (DieMalschule in St. Georgen) bei Diesfen
von Edith weck (Landschaft und Figur im Freien) beginnt
am Juni. Anmeldungen bis zu diesem Termin Kaulbach-
straße 92/1V. Nähere Auskunft auch im Sekretariat des Künst-
lerinnen-Vereins.
Stipendien.
Budapest. l).K. Der Landesrat für bildende Künste in
Ungarn eröffnet eine Konkurrenz für die folgenden Staats-
Stipendien: eines für Maler (;800 Kr.) auf eine sigurale
Komposition, die mindestens aus drei Figuren besteht; eines
für Bildhauer (;800 Kr.) auf eine sigurale Komposition, die
aus einer oder mehreren Figuren besteht; drei Maler- oder
Bildhauer-Stipendien zu je ;ooo Kr., zwei Maler- oder Bild-
hauer-Stipendien zu je 800 Kr. und zwei Maler- oder Bild-
hauer-Stipendien zu je 600 Kr. Die Konkurrenten müssen
ungarische Staatsbürger sein. Die näheren Bedingungen sind
beim Landesrat für bildende Künste in Ungarn (Budapest V.,
Bathorygaffe;2) zu erfahren.
Budapest. Bezüglich zweier vom Bischof Wilhelm Fraknoi
gestifteten römischen Künstlerstip endien, die aus einem
Barpreise von 3000 Kronen, freiem Atelier und Wohnung
bestehen, wird demnächst der Konkurs ausgeschrieben werden.
Budapest. V.K. Ueber die von perrn Or. Adolf Kohner
gestifteten drei Stipendien zu je 500 Kr. wurden dieser Lage
von der aus den Mitgliedern der Szolnoker Künstlerkolonie
gebildeten Jury entschieden. Die Stipendien wurden den fol-
genden drei jungen Künstlern zuerkannt: Dezäs Kondor, Antal
Illcs jnn. und Ianos Csermely. Die Stipendisten müssen
sechs Monate in Szolnok arbeiten und bekommen noch un-
entgeltlich je eine Wohnung und ein Atelier.
 
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