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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 26
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Inhalt / Arbeitskalender / Geplante Ausstellungen / Eröffnete Ausstellungen / Laufende Preisauschreiben / Erledigte Preisausschreiben / Geplante Denkmäler / Denkmals-Enthüllungen / Aus Akademien und Kunstschulen / Staatsauftrag etc. / Stipendien / Personal-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0486

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Heft 36.

§82

Die Werkstatt der Aunst.

Ter-
min
Näh.
. Ausstellungen und Stipendien in
HeG
Ende
Aug.
Schluß der Nordwestdeutschen Kunstausstellung,
Gldenburg.
4
1-
Gkt.
Einlieferung für die Fächerausstellung (Fried-
mann A Weber), Berlin.
27
Mitte
Gkt.
Schluß der Kunstausstellung in Rothen-
burg 0. T.
20
20.
Gkt.
Eröffnung der Fächerausstellung (Friedmann 6c
Weber), Berlin.
27
Ende
Gkt.
Schluß der IX. Internationalen Kunstausstel-
lung, München.
Schluß der 11. Iahresausstellung des „Tiroler
Künstlerbundes", Innsbruck.
20
22
29
31
Ende
Nov.
Schluß der Fächerausstellung (Friedmann A
Weber), Berlin.
27
ts.
Mörz
rauch.
April
Einlieferung der Kunstwerke für die Baye-
rische Jubiläums-Landesausstellung 1906 zu
Nürnberg.
30


Ruffinistr. 2d, wohin olle redaktionellen Zuschriften zu
richten sind, die Geschäftsstelle (Verlag, Expedition, Inserate,
Geldsendungen re.) dagegen: flungferilturmstr. L/i (Telef. ns),
woselbst auch die Sprechstunden des Redakteurs, Dienstag und
Donnerstag nachmittags von H bis 5 Uhr stattfinden.

Geplante Ausstellungen.
Raufbeuren. (Die geplante Kunstausstellung.)
Die in diesen Tagen durch die Blätter gegangene Notiz, daß
in unserer Stadt während der Zeit vom 15. Juni bis min-
destens 3t- Juli unter dem Protektorate des Prinzen Ludwig
von Bayern eine Kunstausstellung veranstaltet werden wird,
hat in der Künstlerschaft, so wird der „Allg. Ztg." geschrieben,
und nicht minder in den für die Kunst sich interessierenden
Kreisen einiges Aufsehen erregt und Zweifel über Art und
Durchführbarkeit des geplanten Unternehmens wachgerufen.
Die Motive, die diesen plan einer Kunstausstellung in einer
mittleren Provinzialstadt, fern von den großen Kunstzentren,
reifen ließen, entstammen keineswegs einer momentanen
Künstlerlaune, sie sind vielmehr der Niederschlag von Er-
fahrungen auf dem Gebiet des Ausstellungswesens der letzten
Dezennien. Eine schier ins Ungemessene wachsende künstlerische
Produktion brachte es mit sich, daß die großen Ausstellungen
mit Kunstwerken geradezu überfüllt waren. Neben hervor-
ragenden Meisterwerken fand sich manches Minderwertige ein,
die überhängten wände wirkten verwirrend auf den Beschauer
und ließen ihn nur schwer zu ruhigem Kunstgenuß gelangen.
Gegen diese Mißstände machte sich bald eine Reaktion geltend.
Bekannt ist ja in dieser pinsicht das Vorgehen des unvergeßlichen
Meisters Lenbach, der auf den Ansstellungen seine Werke in
einem vornehm mit alten Möbeln und Gobelins ausgestatteten
Raum diskret verteilte. Auch der Münchener Sezession ge-
bührt das Verdienst, bei der Reorganisation des Ausstellungs-
wesens bahnbrechend gewirkt zu haben, wenn auch in einem
anderen Sinne als Lenbach. Bald folgten andere Künstler-
korporationen nach und man hat gegenwärtig da und dort in
größeren Plätzen den Genuß, kleinere, gewählte deutsche

Kunstausstellungen zu sehen. Das immer mehr zum Durch-
bruch kommende Prinzip der Verringerung der Ausstellungs-
dimensionen hat nun aber den kleineren Provinzstädten den
unerwarteten Vorteil gebracht, auch einmal in ihren Mauern
eine Kunstausstellung veranstalten zu können, ohne hierzu
riesige Ausstellungshallen zu benötigen. Wenn nun die Stadt
Kaufbeuren — unseres Wissens als die erste unter den mitt-
leren bayerischen Provinzstädten — in diesem Sommer eine
Gemäldeausstellung vornehmen Stils veranstalten, so erfreut
sie sich hierbei der regsten Unterstützung zahlreicher Münchener
Künstler mit klingenden Namen, die die Ausstellung mit
ihren Werken zieren werden. Sie alle sind durchdrungen von
der Ueberzeugung, daß die Kunst eine Kulturmission zu er-
füllen, daß sie das Volk zum Genuß der Kunst zu erziehen
hat und, daß sie zu diesem Zweck auch in die Provinz hinaus-
getragen werden muß, um der Bevölkerung in kleineren Grten
und auf dem flachen Lande die Augen zu öffnen für das
das Schöne in Form und Farbe. Unsere Stadt aber wird —
dafür bürgt die Tatkraft unserer Stadtvertretung — der Kunst
eine würdige Gaststätte bereiten.
München, rll (IX. Internationale Kunstausstel-
lung Z905.) Die Delegierten aller ausstellenden Nationen
sind nunmehr eingetroffen und herrscht im Glaspalast in allen
Abteilungen eine fieberhafte Tätigkeit. Das Vestibül ist in
seiner dekorativen Umgestaltung nahezu fertig, ebenso die
überaus vornehmen und geschmackvollen Säle. Die Iuries
haben größtenteils ihre enorme Arbeit bewältigt. Dänemark
sandte Maler Soya Iensen als k. Kommissar, Schweden den
Maler Emil Ge st er man, für die Schweiz ist der Maler Leh-
mann ernannt. Für Belgien fungiert Maler p. p. Jacques
Dierckx als pängekommissar, von Gesterreich kam Architekt
Urban für den Pagenbund, Rudolf Bernt für die Künstler-
Genossenschaft Wiens, Professor Joseph Edler v. Mehoffer
für die österreichisch-polnischen Künstler und Architekt Joseph
plecnik für die wiener Sezession. Die von der französischen
Regierung ernannten Kommissare, MM. Eugene Morand
und Jacques Basch et trafen ebenfalls ein. Die italienische
Abteilung, welche beinahe fertiggestellt ist, steht unter der
Leitung des Eomm. Gerolamo Lairati.
München, lrlo. Die „Genossenschaft der bildenden Künst-
ler Wiens" beteiligt sich korporativ an der „IX. Inter-
nationalen Kunstausstellung 1905 in München" und wird in
ihrer Abteilung mit §1 Werken von 51 Mitgliedern vertreten
sein. Die Ausstattung der Räume leitet Architekt Rudolf
Bernt, das Arrangement wird Maler Karl Frhr. v. Merode
besorgen. Außerdem werden sich zu den Eröffnungsfeierlich-
keiten in München einfinden die Maler: Vorstand-Stellvertreter
Eh. wilda, Adams, Ioanowits, Pippich und Schram.
Oldenburg. Die erste nordwestdeutsche Kunstaus-
stellung wird etwa 120 Gelgemälde, 50 Radierungen u. s. w.,
20 Aquarelle und 50 Skulpturen umfassen. Die von Prof.
Peter Behrens (Düsseldorf) erbaute Kunsthalle hat acht Säle
mit quadratischer Grundfläche. Die Skulpturen sollen im Freien,
in dem hinter der Palle liegenden Kunstgarten, ausgestellt
werden. Vogeler (Worpswede) stattet einen Raum vollständig
nach eigenen Entwürfen aus. Die große Jury setzte sich aus
den Malern Prof. Kuehl (Dresden), Prof. Gr et he (Stutt-
gart), Prof. Glde (Weimar), Mackensen und Vogeler
(Worpswede) und Prof. Winter zusammen. Nach Ansicht
der Juroren kann sich die erste nordwestdeutsche Ausstellung
den übrigen deutschen Kunstschauen des Jahres, was ihren
künstlerischen wert und ihre Ausgeglichenheit anlangt, würdig
an die Seite stellen. Somit scheint der versuch des olden-
burgischcn Künstlerbundes, die einer Scholle entwachsenen
Künstler zu vereinigen und eine einheitliche Ausstellung zu
schaffen, gelungen. Dieser Ausfall wird in der gesamten
deutschen Künstlerwelt zweifellos große Beachtung finden.
Cröffnele Ausstellungen.
Brünn. (Im Mährischen Gewerbe-Museum)
wurde kürzlich eine reichbeschickte „Frauenkunst-Ausstel-
 
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