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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 26
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Inhalt / Arbeitskalender / Geplante Ausstellungen / Eröffnete Ausstellungen / Laufende Preisauschreiben / Erledigte Preisausschreiben / Geplante Denkmäler / Denkmals-Enthüllungen / Aus Akademien und Kunstschulen / Staatsauftrag etc. / Stipendien / Personal-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0487

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Heft 36.

Die Werkstatt der Aunst.

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lung" eröffnet, welche dekorative Malereien, Radierungen
und Lithographien, Knüpf- und Flechtarbeiten, Stickereien,
Gewebe, Arbeiten in Leder, Holz, Glas, Ton und Silber um-
faßt, und bis 25. Juni l. I. dauert. Außer dem Brunner
Frauenerwerbsverein, dessen neugegründete Abteilung für de-
koratives Zeichnen und Malen unter Leitung des Frl. Ma-
rianne Roller zum erstenmal in die Geffentlichkeit tritt, haben
sich u. v. A. die Damen Emilie Andre, Graz, Marianne Frim-
berger und Annie Hystak-München, Johanna Hollmann, Marie
Klimesch, Else Lehmann, Narietta Heyfuß, Else und Hella
Unger und Rosa Wachsmann, sämtlich in Wien, beteiligt. Die
Ausstellung bezeugt den jährlich steigenden Anteil, welchen
das weibliche Geschlecht Oesterreichs am modernen Kunst-
gewerbe und an den graphischen Künsten nimmt, in deren
Gruppe man Arbeiten des Frl. Fanni Faber, Stephanie Glax,
Adelheid Malecki, Rosine Handlirsch, Hermine Gstersetzer und
der Mitglieder des Radierklubs der wiener Künstlerinnen sieht.
Budapest, V./c. Die Internationale Frühjahrs-Aus-
stellung des „Landesvereins für bildende Künste in Ungarn"
wurde am 2;. Mai geschlossen. Die Ausstellung wurde in sechs
Wochen von 53 922 Personen besucht. Verkauft wurden ins-
gesamt ;05 Kunstwerke im werte von ;c>67;^ Kronen,
wovon 30 Werke um 37 qflq. Kronen auf Ausländer, 75 Werke
um 69 220 Kronen auf ungarische Künstler fallen.
Darmstadt. >v.8. In der Kunsthalle befindet sich von
Sonntag, den 28. Mai, ab die Kollektivausstellung der
„Großherzoglich Sächsischen Kunstschule in Weimar", welche
im ganzen 59 Werke umfaßt von den Künstlern und Künst-
lerinnen: Rudolf Bartels, Prof. Hermann Behmer, Bernhard
Bock, Paul Drewing, Prof. Berthold Paul Foerster, Otto
Fröhlich, Mathilde Freiin v. Freytag-Loringhoven, Margarete
Geibel, Fritz Gutmann, Prof. Theodor Hagen, Prof. Ludw.
Hofmann, C. F. Lederer, Alexander Glbricht, Pros. Hans
Glde, Margarete pfaff, Prof. Otto Rasch, Prof. Christian
Rohlfs, Prof. Frijhof Smith, Erich Souchay, Max Stahl-
schmidt und Prof. Max Thedy.
Dresden, slrv. Die im Sächsischen Kunstverein veran-
staltete internationale Ausstellung graphischer Kunst
verkaufte vergangene Woche: Franz Rich. Scholz: Drei Zeich-
nungen, Hans Unger „Kopf mit Haarschmuck", B. Rogalli
„Bauernhäuser", Fritz Boehle „Betender Bauersmann", Hans
am Ende „Dämmerstunde", Otto Erkmann „Schwäne", Fritz
Boehle „Reitender Bauer", Graf Kalckreuth „Kinderköpfe",
Franz Stuck „Am Forellenweiher", Schmidt-Lassella „Auf dein
Schloßberg", F. Boehle „Betender Ritter", „Alte Frau und
Schiffer", R. Winkel „Mutter uud Kind", Larlos Grethe
„Abend" und „Morgen", Hans Volkmann „Korndiebe", Hans
Thoma „Geiger", Gg. Lemm „Herbstlandschaft" und „Winter-
landschaft", Karl Schmidt „Mädchenkopf", Schmoll v. Eisen-
werth „Herbstabend", Th. Rousseau ff „Landschaft".
Dresden. (Kinderkunst.) Der hiesige Lehrervereins-
Ausschuß für Kunstpflege veranstaltet vom Juni an bei
Emil Richter, Pragerstraße, eine Ausstellung von Kinder-
zeichnungen, Spielsachen und Bilderbüchern, welche die ver-
schiedensten vergleiche ermöglichen wird. Es werden unter
anderem Zeichnungen von Kindern neben solchen aus der
Jugendzeit der Völker ausgestellt sein. Sie sind einander oft
überraschend ähnlich. Auf einer Vase aus der Bronzezeit findet
sich z. B. die primitive Darstellung eines vierräderigen Wagens.
Fast genau so hat ein sechsjähriges Mädchen auf seinen Weih-
nachtswunschzettel einen wagen gezeichnet. Dieses Beispiel
und noch andere bestätigen mit oftmals überraschender Klar-
heit die Tatsache, daß sich in der Entwicklung des Kindes
die der Menschheit teilweise wiederholt. Aber noch andere Ver-
gleiche werden sich in der Ausstellung anstellen lassen. Zum
ersten Male sind auf verhältnißmäßig engem Raume Zeich-
nungen von kleiuenKindern neben solchen vonherangewachsenen
Schülern ausgestellt. So kann die Entwicklung des zeichnerischen
Ausdrucks etwa vom 3. bis zum ;7. oder ^8. Jahre beobachtet
werden. Wie verschieden der Mensch dargestellt wird, wie Kinder
im 2. bis 3. Lebensjahre Bäume zeichnen und, wie es der
befähigte Gbersekundaner tut, wie das Pferd bei Kleinen und

Großen aussieht, alles das werden Beispiele für die Ver-
schiedenheit und für die Entwicklung des zeichnerischen Aus
drucks sein.
-Frankfurt a. M. tllv. (Im Kunstvereiu) wurde die
bereits angckündigte Exlibris - Ausstellung eröffnet, welche
eine Uebersicht über die hervorragendsten und schönsten der im
letzten Jahrzehnt entstandenen deutschen Bücherzeichen geben
und immer weitere Kreise anregen soll, diesen schönen Zweig
graphischer Kunst lieb zugewinnen und zu pflegen. Ein Ex-
pose über die Ausstellung aus der Feder des bekannten Ex-
libris-Sammlers L. F. Schulz-Euler (Frankfurt) legt die Ge-
schichte des Exlibris kurz dar und bespricht eingehend die
Schöpfungen unserer modernen Künstler an Hand des aus-
geteilten Materials. Die kleine Broschüre ist für Interessenten
durch das Sekretariat des Kunstvereins kostenlos erhältlich, —
Außer dieser zwei Säle füllenden Sonderausstellung wurden
neu ausgestellt: Sechs Gemälde von Adolf Rau-München und
ferner der Nachlaß von Prof. v. weishaupt ff-Karlsruhe,
sowie Kollektionen von Ugi Battenberg-Frankfurt und Rich.
Pietz sch-München. Die Lorro di-Ausstellung wurde ge-
schloffen.
Karlsruhe. (Der Badische Kunstverein) verzeichnet
an neu zugegangenen und ausgestellten Werken: Theod. Alt-
München: ;8 Werke (Gelgemälde und Zeichnungen); D.
Christian 6c Sohn, Meisenthal: Kollektion Kunstgläser; M.
Darmstädter-Antwerpen: Sechs Handarbeiten; Theodor Esser-
München: Zehn Werke; w. Frey-Mannheim „Vorsteh-
hunde durchs Wasser ziehend"; Karl Hollmann-Karlsruhe
„Landschaft"; Ioh. D. Holz-München „Im Schatten", „Pferde-
markt", „vor'm Wirtshaus", „Auf dem Felde"; Gskar van
Hout-Karlsruhe „Dornröschen", „Der Spaziergang" (Zeich-
nungen); Prof. Gustav Kampmann-Grötziugen „Schmucke
Birken", „Heiterer Tag", „Abendlüfte", „Bahnzug am Abend";
Prof. Ed. Kanoldt ff-Karlsruhe: Gedächtnis-Ausstellung, ;;8
Werke, Gelgemälde, Studien und Zeichnungen; Stephan Kern-
Karlsruhe „ImWalde", „NächtlicherVersehweg", „Stickerin";
Aug. Lemmer-Karlsruhe „Alte Gasse in Grado"; Adolf Luntz-
Karlsruhe „Herbstmorgen", „Frühling", „Herbst"; Prof. Rud.
Mayer-Karlsruhe „Plakette Frau Großherzogin"; Paul von
Ravenstein-Karlsruhe: Sieben Zeichnungen; Richard Straß-
berger-Karlsruhe „Kinderporträt"; w. Strich-Lhapell-Sers-
Heim: Neun Werke; B. Wille-Düsseldorf „Dämmerung";
D. Zech-München „Päonien".
Kiel. (Schleswig-Holsteinischer Kunstverein.) In
der Kunsthalle wurden folgende Bilder neu ausgestellt: A.
Neven du Mont-London „Tennis-Tournier", „Auf der Hasen-
jagd", „Stiergefecht in Madrid", „Stiergefecht in Sevilla",
„Der Weiher", „Auf der Fuchsjagd", „Nach der Jagd", „Lo-
lombine", „Hasenhetze bei Bexkill", „Ianet", „Tränen", „Por-
trät"; A. Grabein-Treptow „Bauernhof in Arenshoop",
„weiden am Bach", „Fischerhäuser am Saaler Boddeu"; ferner
eine Kollektion Griginalzeichnungen der „Fliegenden Blätter"
Gberländer, C. Gehrts, Mau, Roesler, Wahle, Simm, Vogel,
Stahl, Grätz, Marold.
Krefeld. (Die Ausstellung der Sezession) im
Kaiser Wilhelm-Museum umfaßt 133 Gemälde in Gel,
Aquarell oder Tempera, graphische Arbeiten und zehn
Plastiken, im ganzen 2H? Werke von 57 Künstlern. Bei
der Eröffnung der Ausstellung hielt der Museumsdirektor
Or. Deneken eine Rede, worin er die Verdienste der Mün-
chener Sezession um die moderne deutsche Kunst in glänzender
weise feierte, wir heben daraus die folgenden Sätze hervor:
„Der Münchener Sezession, die sich ;892 von der großen
Künstlergenossenschaft ablöste, sind Anfeindungen in reichen:
Maße zuteil geworden. Aber im Kampfe wuchsen die Kräfte.
Im Laufe der Zeit ist die Sezession diejenige
Künstlergenossenschaft geworden, deren Wirken
München es verdankt, daß es noch heute die füh-
rende Stellung in der deutschen Kunst behauptet,
die es seit den Tagen König Ludwigs I. gehabt
hat. Auch unsere Ausstellung legt Zeugnis ab von dem
starken und triebkräftigen Geist, der die Mitglieder
 
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