Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

DOI Heft:
Heft 43
DOI Artikel:
Inhalt / Arbeitskalender / Geplante Ausstellungen / Eröffnete Ausstellungen / Laufende Preisauschreiben / Erledigte Preisausschreiben / Geplante Denkmäler / Denkmals-Enthüllungen / Aus Akademien und Kunstschulen / Staatsauftrag etc. / Stipendien / Personal-Nachrichten
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0586

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
582

Die Werkstatt der Ärmst.

Heft ^5.

Ter-
min
Näh.
Ausstellungen und Stipendien tn
Heft:
Ende
Okt.
Schluß der 11. Iahresausstellung des „Tiroler
Künstlerbundes", Innsbruck.
29
3l
39
5.
Nov.
Eröffnung der 7. Jahres-Ausstellung Frank-
furter Künstler, Frankfurt a. M.
Mitte
Nov.
Schluß der VI. Iahres-Ausstellung des Vereins
der bildenden Künstler Steiermarks, Graz.
-N
Ende
Nov.
Schluß der Fächerausstellung (Friedmann 6c
Weber), Berlin.
27
3.
Dez.
Schluß der 7. Iahres-Ausstellung Frankfurter
Künstler, Frankfurt a. M.
39
März
t906
Einlieferung der Bewerbungsarbeiten für das
akademische Reisestipendium, Dresden.
38
30
Z5.
März
April
Einlieferung der Kunstwerke für die Baye-
rische Jubiläums-Landesausstellung O06 zu
Nürnberg.
30.
Juni
Ablieferung der Konkurrenzarbeiten für das
Martin v. wagner'sche Reisestipendium (nur für
einen Maler aus Franken).
39

ilnsktk kkutiLö 86ila§6, c!i6 ^ii'nollii.lsuiiztteoini.klättes sil.22,
üat tol^encleu Inbalt: voterscliiLäe rvviscbev IZisnen'WLcbs
unä dem so§. Duniscbsn VVscbs. Von Visier L. Ler§sr
(vortsstrun^). — Oie weixssn Verben. Von Neiur. Dril-
licb, Küppur (Dsdeu). — Vsbsr Ketoucbierürnis. Von

Geplante Ausstellungen.
Dresden. (HI. Deutsche Kunstgewerbe-Ausstel-
lung ;tzos.) Mit der Ausstellung wird eine Abteilung für
deutsche Volkskunst verbunden sein. Der glückliche Ge-
danke, eine solche Abteilung zu schaffen, hat überall Anklang
gefunden, wo man ein Herz für deutsche Volkskunst hat, und
das ist erfreulicherweise jetzt überall in Deutschland der Fall.
In allen Gauen haben namhafte Vertreter der volkskund-
lichen Bestrebungen freudig ihre Mitwirkung zugesagt. So
sind aus Sachsen zwei Zimmer angemeldet: ein erzgebirgisches,
das im volkstümlichen Weihnachtsschmuck prangen wird, und
eine Lausitzer Schlafstube. Bayern wird zwei ländliche Räume
stellen, darunter einen mit der Zurüstung für das Hochzeits-
mahl, weiter wird je ein elsässisches und ein friesisches Zimmer,
sowie eine westfälische Rüche vorhanden sein. Professor vr.
Brinckmann, der Direktor des Hamburgischen Kunstgewerbe-
museums, wird vierländische Volkskunst ausstellen, und zwar
solche, wie sie heute noch in den Vierlanden lebendig ist.
Außer den vollständigen Zimmern wird endlich noch eine
ganze Reihe von Stillebett ausgestellt sein, z. B. eine Hauben-
sammlung, Berchtesgadener Schachteln, erzgebirgische Spiel-
waren u. f. w. Nach allen diesen Anmeldungen und Plänen
darf man erwarten, daß die Abteilung Volkskunde einen
ganz besonderen Anziehungspunkt der III. Deutschen Kunst-
gewerbeansstellung Dresden ;906 bilden wird. Anmeldungen
einzelner bemerkenswerter Gegenstände der Volkskunst sind
noch wünschenswert; dabei ist zu bemerken, daß bloße Ab-
bildungen nicht angenommen werden. (An der Spitze dieser
Abteilung steht Prof. Dskar Seyffert, der Leiter der Samm-
lungen des Vereins für sächsische Volkskunde.) Beteiligt sind
weiter außer Direktor Pros. Brinckmann: Architekt Zell-
München, Maler Schwiudrazheim-Hamburg, Direktor Frau-
berger-Düsseldorf, Vr. Heinz und Prof. Spindler-Straßburg.

Frankfurt a.M. Ilcv. (Menzel - AusstellungimK unst -
ver ein.) Zu Anfang dieses Jahres eingeleitete Verhand-
lungen haben Dank dem besonderen Entgegenkommen des
Rgl. Kultusministeriums, der Direktion der Nationalgalerie
und anderer öffentlicher Sammlungen, sowie der bereitwilligen
Unterstützung hiesiger und auswärtiger Kunstfreunde zu dem
erfreulichen Ergebnis geführt, daß in den Räumen des Frank-
furter Kuustvereins eine Sonderausstellung von Werken Adolf
v. Menzels veranstaltet werden kann, welche neben einer
Reihe von sür den Meister bezeichnenden Aquarellen, Pa-
stellen, Zeichnungen u. s. w. mehrere feiner kaum ein zweites
Mal wieder erreichbarer Hauptwerke enthalten wird. So sind,
um nur das wichtigste zu nennen, u. a. bislang zugesagt: von
der Nationalgalerie die berühmten Gemälde „Das Flöten-
konzert König Friedrich II. in Sanssouci", „Die Abreise König
Wilhelm l. zur Armee Z8?o", „Das Eisenwalzwerk", „Der
Entwurf zu dein Bilde der Krönung König Wilhelms l. in
Königsberg", von der Galerie Ravens das bekannte Gemälde
„Friedrich der Große auf Reisen,", von der Frau Fürstin Bis-
marck-Schönhausen der „Ehrenbürgerbrief der Stadt Berlin
für den Altreichskanzler" Ausstellung, für welche
sämtliche Räume des Kunstvereins reserviert sind, wird in
den ersten Tagen des August eröffnet werden und bis An-
fang September dauern.
Leipzig. bZm. (Das Deutsche Buchgewerbe-Mu-
seum) beabsichtigt, im Oktober und November d. Is. in einer
größeren Ausstellung einen Ueberblick über die buchgewerb-
lichen Leistungen der bedeutenderen deutschen kunstgewerb-
lichen Lehranstalten zu geben. Doch soll es sich nicht bloß
um eine bequeme Uebersicht über das Vorhandene handeln;
das Gebotene soll zugleich ein Programm darstellen, und zwar
etwa folgendes: Zunächst muß klar zum Ausdruck kommen,
daß sich schon mit den Elementen des Gewerbes, also beim
Druck z. B. mit Type, Satz, Papier, Farbe, sofern man nur
mit Geschmack vorgeht, ohne besonderes Hinzutun dessen, was
man im engeren Sinne „Kunst" nennt, feinste künstlerische
Wirkung erzielen läßt. Das Museum ist der Ansicht, daß in
der Beherrschung dieser elementaren Dinge die unentbehrliche
Grundlage zu sehen ist, verhehlt sich gleichzeitig nicht — und
darum soll gerade auf diese Dinge ein Hauxtton gelegt
werden -—, daß diese Ueberzeugung erst noch in weitere Kreise
des Gewerbes, ja selbst in viele Lehranstalten, hineinzutragen
ist, daß also zunächst einmal die Grundlage überhaupt zu
schaffen ist. — was die Schulen betrifft, so ist das Museum
der Ansicht, daß der im praktischen Leben stehende buchge-
werbliche Nachwuchs, also der Abend- und Sonntagsschüler,
während der kurz bemessenen Schulzeit vollauf zu tun haben
wird, die reichen Wirkungsmöglichkeiten kennen zu lernen,
die unter Ausschluß allen Entwerfens bei strengster Beschrän-
kung auf die Elemente des Gewerbes vorhanden sind. Aber
auch der angehende Buchgewerbekünstler bedarf dieser Grund-
legung, wenn sich seine Tätigkeit nicht in beziehungslosem,
unnützen „Buchschmuck" verlieren soll. Ein Buch, geschmack-
voll in Papier, Type, Satz u. f. w. steht als Buch künstlerisch
höher als eines, das den wunderbarsten Schmuck vom bedeu-
tendsten Künstler enthält, aber in seinen Elementen verfehlt ist.
Die Ausstellung oder vielmehr die Linzelkollektionen
müßten somit nach Möglichkeit umfassen: als Grundlage:
Proben einfachen Werk- und Akzidenzsatzes unter Verwen-
dung billiger aber guter Materialien (bezw. Satzskizzen), ein-
fachste Ausstattung, Vorsatz, Umschlag, Einband, nach den-
selben Grundsätzen, dann Proben feinerer, reicherer Naterial-
und Farbenzusammenstellungen, kurz Dinge, für die keine
besondere künstlerische Aktivität, sondern nur Geschmack und
technische Fertigkeit erforderlich sind; dann das Zeichnerische,
Künstlerische im ganzen Umfange: Schriftzeichnen, Ornament,
Ausstattung, Illustration, immer aber unter dem Gesichts-
punkte, daß die Arbeiten, z. B. die Illustration, auch stili-
stisch buchgemäß sein müssen. In loserem Zusammenhang
sollen dann auch Plakate und Buntpapiere z. B. für Zigarren-
kisten, Konfektschachteln u. s. w. gebracht werden. — Im allge-
meinen können natürlich nur Resultate ausgestellt werden;
doch wird es nichts schaden, wenn hie und da an instruktiven
 
Annotationen